Velbert. . Autor zeigt Velbert in alten und neuen Ansichten. Dritter Band mit 60 frischen Fotos ist auf dem Markt. Bolz hat Ideen für weitere Projekte.

„Ich war immer Jäger und Sammler. Wenn ich zwei Dinge hatte, fing ich schon an zu sammeln“, erzählt Manfred Bolz. Nun, vor allem Fotos hat der heute 71-Jährige über die Jahre offenbar in Hülle und Fülle gehortet und auch komplett digitalisiert. Angefangen hat das mit einer Aufnahme des alten Schwimmbades in einem Adressbuch und einer weiteren von der Eröffnung des Hallenbades. Eine Auswahl aus seinem reichhaltigen Fundus – von ihm erstens gesammelt und zweitens zusammengestellt – enthält jetzt der dritte Band „Velbert in alten und neuen Ansichten“. Er kontrastiert, so wie schon die beiden Vorgänger, auf gut 120 Seiten reizvoll das Gestern mit dem Heute.

Da werden Erinnerungen wieder wach

Und er weckt mit Sicherheit Erinnerungen. Etwa an die kleine Esso-Tankstelle an der Ecke Hohenzollern-/Oststraße mit dem Wegweiser nach Wattenscheid. Die ist, wie so viele kleinere innerstädtische, längst verschwunden. Und die dortige Trafostation ist so gar nicht mehr wiederzuerkennen. Sie wurde im Zuge der Sanierung 2018 des Hohenzollernplatzes umgebaut, wurde chic und modern aufgemöbelt.

Nachfrage nach ersten beiden Bänden reißt nicht ab

Die „Erfolgsgeschichte“, so Dr. Jutta Scheidsteger (Scala-Verlag), dieser Stadtansichten begann 2014 mit dem Erstlingswerk im Eigenverlag, dessen Auflage wegen des überaus großen Interesses letztlich auf 1800 gesteigert werden musste. Nummer Zwei folgte vier Jahre später mit 1200 Exemplaren. Beide Bücher sind restlos vergriffen, allerdings weiterhin gefragt. Nicht zuletzt dieser Umstand war jetzt Grund für das druckfrische dritte. „Das ist ja das Schöne“, freut sich Scheidsteger, die ja auch den Vorsitz im hiesigen Bergischen Geschichtsverein inne hat, „dass sich die Leute so für Geschichte interessieren.“ Im November habe sie mit Bolz zusammengesessen und den Plan für den dritten Band gefasst.

Gut die Hälfte der Fotos ist taufrisch

Jutta Scheidsteger (Scala-Verlag) ist mit der Kamera losgezogen, Bürgermeister Dirk Lukrafka hat das Grußwort verfasst und Manfred Bolz (re.) hat jetzt seinen dritten Bildband gemacht.
Jutta Scheidsteger (Scala-Verlag) ist mit der Kamera losgezogen, Bürgermeister Dirk Lukrafka hat das Grußwort verfasst und Manfred Bolz (re.) hat jetzt seinen dritten Bildband gemacht. © Alexandra Roth

Er enthält insgesamt rund 120 Bilder, die zum Teil bereits im ersten oder zweiten Buch waren und 60 neue, bislang noch unveröffentlichte, die Jutta Scheidsteger eigens neu fotografiert hat. Die Gastronomie sei früher mal sehr bedeutend gewesen, berichtet sie, deshalb habe man hierzu einen Schwerpunkt gesetzt: U. a. mit Turnerheim, Hotel Stüttgen, Waldhaus Offerbusch, Berges Gaden, Café Kitz, Hotel Handelshof, Stadtschänke und Blauer Grotte. Von der Sternberg- bis zur Kolpingstraße habe es einst drei Kneipen und ein Hotel gegeben, zählt Manfred Bolz auf: „Das war schon irre. Hier ging richtig was ab.“ Einem namentlich nicht genannten Bürgermeister gingen die vielen Wirtshäuser und der ausufernde Branntweinkonsum allerdings eindeutig über die persönliche Hutschnur. Eine Einschränkung dieses Wirtschaftsgewerbes, wetterte er 1828, dürfte auch für die hiesige Gegend sehr nützlich sein.

Autor macht auch Vorträge und Rundfahrten

Manfred Bolz streife bekannte Sehenswürdigkeiten und lasse auch unbekanntere Ecken in neuem Licht erscheinen, schreibt Dirk Lukrafka in seinem Grußwort. „Lassen Sie sich von dem neuen Bildband auf eine Reise durch eine attraktive, abwechslungsreiche Stadt nehmen“, ermuntert der Bürgermeister. Das gilt natürlich für das Buch, lässt sich aber getrost auch auf die Vorträge des Autoren und seine Stadtrundfahrten übertragen. Dabei muss aber fix sein. Beim ersten Aufschlag waren nämlich binnen drei Tagen fünf Busse voll.

>> BÜCHERTIPPS ZUR GESCHICHTE ANGEHÄNGT

  • „Velbert in alten und neuen Ansichten“, Band III, vom Scala-Verlag ist ab sofort in einer Auflage von zunächst 500 Stück auf dem Markt und kostet 24,80 Euro. Im Anhang sind einige Buchempfehlungen zur Velberter Geschichte aufgelistet. Manfred Bolz hat schon zwei weitere Projekte im Kopf. Nämlich erstens eventuell ein ähnliches Buch Neviges/Langenberg zu machen und zweitens einmal historische und stadtbildprägende Gebäude darzustellen und zusammenzufassen.