Velbert. Im Rahmen der Europawoche hat eine Arbeitsgruppe des Jugendparlaments einen Austausch mit Partnerstädten organisiert. Viele neue Projekte.
Liebevoll geschmückte Stehtische mit Blumen und kleinen Fähnchen stehen am Donnerstagnachmittag im Foyer des Schloss- und Beschlägemuseums. Natürlich nicht ohne Grund. Mitglieder des Jugendparlaments erwarten gemeinsam mit Bürgermeister Dirk Lukrafka Jugendliche aus gleich mehreren europäischen Ländern, um sie in Velbert willkommen zu heißen.
Im Rahmen des Projekts „Europa bei uns zu Hause“ des Landes NRW organisierte eine Arbeitsgruppe des Jugendparlaments mit Unterstützung der Stadt in den vergangenen Monaten eine Jugendbegegnung in Velbert mit Teilnehmern aus den Partnerstädten Velberts Morąg in Polen und Corby in Großbritannien sowie einer im italienischen Arconate beheimateten Schule. Der Kontakt nach Italien kam über eine Kooperation des Geschwister-Scholl-Gymnasiums zustande. Dort engagieren sich die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit den Lehrkräften schon seit längerem unter dem Titel der Europaschule.
Führung durch das Velberter Schloss- und Beschlägemuseum
„Wir freuen uns auf das Kennenlernen und viele neue Projekte“, erzählt die Lehrerin Martina Baroni aus Italien. Ihre polnische Kollegin Martha Rybska pflichtet ihr bei: „Wir wurden eingeladen und waren sofort mit unseren Schülern dabei.“
Als ersten Programmpunkt geht es in das erst vor kurzer Zeit neu eröffnete Schloss- und Beschlägemuseum für eine auf Englisch gehaltene Führung. Nachdem auch das Rätsel, um das scheinbar nicht zu öffnende mesopotamische Schloss gelöst ist und der geheimnisvolle Tresor aus dem 19. Jahrhundert aufgeschlossen wurde, steht ein gemeinsames Kennenlernen in der Villa B an. Denn so schön das Museum auch sein mag, dafür allein sind die Gäste natürlich nicht von weit her angereist.
Persönlicher Austausch statt digitaler Treffen
„Man kann ja vieles digital ersetzen, den persönlichen Austausch aber nicht“, stellt Susanne Susok, Verantwortliche der Stadt für Städtepartnerschaften und das Jugendparlament fest. Eigentlich sei die gemeinsame Begegnung schon vor zwei Jahren angedacht gewesen. Corona hat der Organisation da allerdings einen Strich durch die Rechnung gemacht. Einige Angebote haben online stattgefunden, andere wurden aufgeschoben. So auch die Jugendbegegnung.
Eine Woche in Velberter Gastfamilien
Für eine Woche kommen die Jugendlichen nun in Gastfamilien unter und haben dabei ein buntes Programm vor sich. „Für das Programm haben wir selbst Ideen gesammelt und geguckt was passt“, erklären Marika Hübinger und Marie Ewen. Die Jugendparlamentarierinnen waren unter anderem mit für die Gestaltung der Woche verantwortlich. So stehen mitunter ein Besuch im Landtag in Düsseldorf, ein Ausflug in den Waldkletterpark Langenberg und viele kleinere und größere Aktionen in Velbert und Umgebung an.
Jeden Abend ein internationales Gericht
Jeden Abend gibt es ein anderes internationales Gericht. Den Anfang macht am Donnerstag die Pizza. Beim Essen kommen die Jugendlichen ins Gespräch. „Ich bin froh, hier zu Besuch in Deutschland sein zu können und nach der Pandemie wieder mit anderen zusammen zu kommen“, erzählt Maida aus Italien. Ihre Mitschülerin Ilaria ist das erste Mal in Deutschland. „Ich verstehe ein bisschen Deutsch, aber sprechen fällt mir manchmal noch schwer“, lacht sie. Kein Problem für die anderen am Tisch, dann wird einfach auf Englisch weitergeredet. „Ich glaube, wir werden hier eine Menge Spaß haben“, sagt Maida überzeugt. Die Freundinnen Asia und Dominika sind aus Polen zu Besuch. Worauf sie sich besonders freuen? „Auf den Besuch im Landtag morgen!“
>>>Europafest in der Innenstadt
Am Sonntag (8. Mai) steht passend zum Jugendaustausch das Europafest in der Innenstadt an. Live-Bands und Solokünstler präsentieren ihre Musik auf der Bühne, während im Rahmen eines Street-Food Festivals kulinarische Spezialitäten aus aller Welt angeboten werden.
Zudem laden die Händler in der Innenstadt bis 18 Uhr zum verkaufsoffenen Sonntag ein. Ein besonderes Highlight ist die Versteigerung von mehreren durch das Jugendparlament als Unikat gestalteten Fahrrädern um 14 Uhr. Der Erlös kommt der Ukrainehilfe zugute.