Neviges. Beim CVJM Tönisheide gibt es einen besonderen Adventskalender. Wer ein Türchen öffnet, bekommt kein Geschenk, sondern macht Kinder glücklich.
Heike Walstra-Hieke, Jugendleiterin beim CVJM Tönisheide, hat immer den Kopf voller Ideen. Zu Ostern, als wegen der Corona-Pandemie die Gotteshäuser geschlossen blieben, da schlug sie der Gemeinde einen Kreuzweg rund um die Kirche vor. Und wirkte bei der Gestaltung natürlich kräftig mit. Und jetzt zu Weihnachten, „da dachte ich mir, wir sind doch ein christlicher Verein. Da müssen wir doch was machen“. Das Ergebnis steht auf dem Billardtisch des CVJM in der Kuhlendahler Straße 34: Ein „Adventswunschkalender“, den die Jugendleiterin mit viel Liebe zum Detail in ihrer Freizeit gebastelt hat. Wer ein Türchen öffnet, macht ein Kind mit einem Weihnachtsgeschenk glücklich. Die Aktion in Zusammenarbeit mit der Tafel Niederberg steht und fällt mit der Hilfsbereitschaft der Bürgerinnen und Bürger.
Kooperation mit der Tafel Niederberg
Das Prinzip der Aktion ist denkbar einfach: Wer einem Kind, dessen Eltern wenig Geld haben, etwas schenken möchte, ruft einfach Heike Walstra-Hieke an und nennt eine Zahl, beispielsweise sieben. Hinter dem Türchen mit der Ziffer sieben steckt dann ein Zettel, auf dem nicht etwa der vollständige Name des Kindes steht, sondern nur Informationen wie „Mädchen, acht Jahre alt.“ Mit dieser Angabe kann der Schenkende nun etwas kaufen und das Geschenk später einfach beim CVJM abgeben. Es wäre schön, so die Jugendleiterin, wenn das Präsent einen Wert von 20 bis 25 Euro habe, aber das sei nur eine Empfehlung.
Kinder bleiben anonym
Welche Kinder in Frage kommen, schlägt die Tafel Niederberg vor, sie ist Partner bei der Aktion „Adventswunschkalender“. Über das Tafel-Engagement ist die CVJM-Jugendleiterin sehr dankbar: „Ohne deren Hilfe ginge das gar nicht. Ich wüsste ja nicht, wo ich überhaupt anfangen sollte. Ich wollte auch extra nicht die Namen wissen, sondern wirklich nur das Nötigste. Also Alter und Geschlecht, denn das ist natürlich schon wichtig, wenn man etwas kaufen möchte.“ Zur Tafel Niederberg habe die Gemeinde seit jeher einen sehr guten Kontakt: So setzen sich jedes Jahr Konfirmanden aus Tönisheide mit der Aktion „Tu Gutes – mach mehr draus“ für bedürftige Menschen ein. Dabei bekommt jeder Konfirmand zehn Euro in die Hand und überlegt, auf welche Weise er das Geld am besten vermehrt.
Premiere im kleinen Rahmen
Bei Interesse anrufen oder mailen
Wer bei der Aktion mitmachen und ein bedürftiges Kind beschenken möchte: CVJM-Jugendleiterin Heike Walstra-Hieke gibt gern weitere Informationen und ist zu erreichen unter 0151 1557 1550. Falls der AB läuft: Es wird zurückgerufen.
Auch per E-Mail kann man mit Heike Walstra-Hieke Kontakt aufnehmen, die Adresse lautet: heike.walstra-hieke@cvjm-toenisheide.de.
Zurück zum „Adventswunschkalender“: Da es sich um eine Premiere handelt, wolle man erst einmal im kleinen Rahmen anfangen und tatsächlich bei diesem ersten Mal nur 24 Kinder aus Tönisheide und der allernächsten Umgebung beschenken, erläutert Heike Walstra-Hieke: „Ich muss auch erstmal gucken, wie das anläuft. Ich möchte ja niemanden enttäuschen. Nachher habe ich viele Kinder auf der Liste, aber keine Geschenke. Ich hoffe, dass viele Leute mitmachen.“ Auf die Idee kam die engagierte Jugendleiterin durch die Weihnachtswunschbaum-Aktion in Velbert-Mitte, bei der auch die Diakonie und der SKFM mitmachen. „Da hab ich mir gedacht: Irgendetwas in dieser Richtung könnte es auch hier in Tönisheide geben.“
Tochter gab Gestaltungstipps
Damit der „Adventswunschkalender“ auch hübsch aussieht, baute sie an mehreren Abenden in ihrer Freizeit das kleine Weihnachtsdorf mit 24 Häuschen auf. „Ach, das war nicht so schwierig, die waren ja vorgefertigt“, meint Heike Walstra-Hieke und winkt bescheiden ab. Doch wer genau hinschaut, sieht die Mühe dahinter. Da wurden Schuhkartons mit Stoff bedeckt, so dass ein kleines Bergdorf entsteht, hier und da Tannengrün drapiert, alles sieht sehr liebevoll aus. „Ja, ich gestalte gerne. Ich hab halt geguckt, was ich noch an Stoff zuhause habe, so was macht mir Spaß.“ Zum Schluss gab es dann noch einen Tipp von Tochter Noelle (11): „Sie meinte, Mama, das muss aber auch leuchten.“ Gesagt, getan: Auch eine Lichterkette mit Sternchen fand sich noch im Schrank für den ersten Tönisheider „Adventswunschkalender“.