Tönisheide. . Mit ihrer Aktion „Tu Gutes – mach mehr draus“ unterstützen Konfirmanden aus Tönisheide die Tafel. Dabei half dieses Mal auch Sturm Eberhard.
Als in den letzten Tagen ein Sturm nach dem anderen über das Land fegte, rieb sich Justus freudig die Hände. So flog ihm das Bastelmaterial für seine lustigen Osterhasen quasi in den Schoß. „Ja, das war schon nicht schlecht“, sagt der 13-Jährige und grinst verschmitzt. Rund 50 Hasen bastelte er aus den Zweigen, die Sturm Eberhard und Co von den Bäumen geweht hatten. Justus Busse, Kara von Kaldenberg und Hanna Küppersbusch sind drei von 17 Konfirmanden aus Tönisheide, die mit der Aktion „Tu Gutes – mach mehr draus“ die Velberter Tafel für Niederberg unterstützen.
Jeder bekommt zehn Euro in die Hand
„Jeder Konfirmand bekommt zehn Euro in die Hand und soll sich überlegen, wie er das Geld am besten vermehrt“, erläutert Peter Böhme, Leiter des Tafel-Standortes Wülfrath, das Prinzip der Aktion. Seit sieben Jahren organisiert er zusammen mit Pfarrer Wolfhard Günther „Tu Gutes – mach mehr draus“. Was Böhme wichtig ist: „Die Jugendlichen überlegen ganz allein, was sie mit dem Geld anfangen.“ Einige kaufen dafür Zutaten und backen Plätzchen, die sie später verkaufen. Andere investieren „nur“ ihre Freizeit, helfen Senioren im Garten oder betreuen Kinder.
Das Ergebnis wird beim Gottesdienst verkündet
Den Erlös bekommt die Tafel Niederberg, anvisiert sind 600 Euro. Ob die 17 Konfirmanden ihr Ziel erreicht haben, wird am Sonntag, 24. März, beim Gottesdienst in der evangelischen Kirche in Tönisheide bekannt gegeben. Bisher konnten sie sich stets über ein Traumergebnis freuen, die Summe war doppelt so hoch wie zu Anfang erwartet.
Lustige Holzhasen gibt’s in drei Größen zu kaufen
Das Trio, das der WAZ stellvertretend für alle 17 Konfirmanden seine Ideen präsentiert, hat sich jedenfalls mächtig ins Zeug gelegt. „Ich dachte erst: Was mach ich jetzt? Dann fiel mir ein: irgendwas was mit Holz“, erzählt Justus. „Ich hab dann so Hasen gesehen, die sahen ganz lustig aus.“ Und schwupps, war die Idee geboren, Osterdeko zu machen. Also sammelte Justus Äste, schnitt sie zurecht, klebte Hasen-Schnurrbärte an, malte Kulleraugen. Das Resultat: Seine Hasen gehen ab wie Schmitz Katze, die Nachfrage ist groß: „So 50 hab ich schon gemacht.“ In drei Größen, Preis vier bis zehn Euro, bietet der pfiffige 13-Jährige seine Hasen in der Logopädie-Praxis der Mutter an.
In den Stoff-Hühnchen steckt viel Arbeit
Auch Kara von Kaldenberg möchte mit ihrem Beitrag ein bisschen Osterstimmung verbreiten. In ihren kleinen selbst genähten Hühnchen steckt jede Menge Arbeit. „Ach, man braucht nur ein bisschen Stoff und Stopfwatte“, sagt Kara bescheiden. Und jede Menge Zeit, Geduld und ruhige Hände. „Die Hühnerbeine hatte ich erst geflochten, die letzten dann aber gedreht. Das hätte sonst ewig gedauert.“ Rund 40 knuffige Hühnchen hat sie schon fertig, das Stück für vier Euro.
Jede Menge Plätzchen für die Siedlung gebacken
Hanna Küppersbusch hat die zehn Euro in Zutaten für leckere selbst gebackene Plätzchen investiert, die sie an diesem Wochenende zusammen mit den Konfirmanden Jonas Langkeit und Lars Weiss in Tönisheide verkauft. „Am Wimmersberg waren wir schon, jetzt geht’s in den Papenbruch.“ Peter Böhme ist auch in diesem Jahr wieder mächtig stolz auf seine Konfis. Tu Gutes – mach mehr draus, das klappt prima.
>>>EINEN TAG BEI DER TAFEL VERBRACHT
- Die erste Aktion läuft seit 2012, seitdem haben 148 Konfirmanden aus Tönisheide insgesamt 9584 Euro erwirtschaftet.
- Alle Konfirmanden haben zuvor einen Tag bei der Essensausgabe der Tafel mitgeholfen. Damit sie auch wissen, wofür sie sich einsetzen.