Neviges. Die Krabbelgruppe „Rasselbande“ des CVJM Tönisheide ist so beliebt, dass es eine Warteliste gibt. Die Mütter nennen dafür mehrere Gründe.

Freddy ist ein bisschen skeptisch. Sollen die mal klatschen und mit den Händen herumfuchteln und irgendwas vom grünen Frosch trällern. Freddy macht lieber in Ruhe sein eigenes Ding, beobachtet aber scharf, was da auf der Wiese vor sich geht. „Die ersten Male war er richtig schüchtern. Das löst sich jetzt aber langsam auf“, sagt Mutter Melanie Kaden und nimmt ihren 17 Monate alten Sohn liebevoll auf den Arm. Jeden Dienstagmorgen ist das evangelische Gemeindehaus an der Kuhlendahler Straße fest in der Hand der „Rasselbande“, der Krabbelgruppe des CVJM Tönisheide.

Sobald die Sonne scheint und es die Temperaturen zulassen, verlegt Jugendleiterin Heike Walstra-Hieke das muntere Treffen kurzerhand in den Garten. Das ist einer der Gründe, warum diese Krabbelgruppe dermaßen beliebt ist, dass es mittlerweile eine Warteliste gibt. „Im Moment sind wohl einige in Urlaub. Aber an manchen Tagen kommen 14 Mütter mit ihren Kindern“, freut sich Heike Walstra-Hieke. Und alle seien heilfroh, dass man sich nach der langen Corona-Zwangspause jetzt wieder treffen könne.

Mütter tauschen sich aus

Entspannte Mütter, fröhliche Kinder: Sobald die Sonne scheint, geht die „Rasselbande“ raus ins Grüne.
Entspannte Mütter, fröhliche Kinder: Sobald die Sonne scheint, geht die „Rasselbande“ raus ins Grüne. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

„Ich finde es wichtig, dass die Kinder Kontakt haben. Aber auch für uns ist es schön, sich auszutauschen“, sagt Anne Ippers und flitzt schnell Tochter Lina hinterher. „Das ist im Moment ihr Lieblings-Spielchen. Immer dahin zu gehen, wo sie nicht hin soll.“ Und Lina, 15 Monate alt, geht an diesem Morgen gern auf Entdeckungstour. Während die anderen um kurz vor 10 Uhr nach und nach eintrudeln, nutzt Alena – auch 15 Monate alt – die Gunst der Stunde und rollt glückstrahlend einen dicken Ball vor sich her. „Ich finde es gut, dass die Kleinen hier mal unter sich sind“, meint Mutter Jessica Fersini. Sonst sei ihre Jüngste eben oft im Schlepptau der großen Schwester Malina.

Plausch auf der Krabbeldecke

Manchmal muss man auf Mama hören, merkt gerade Alena. Jessica Fersini freut sich auf jeden Dienstagmorgen mit der „Rasselbande“.
Manchmal muss man auf Mama hören, merkt gerade Alena. Jessica Fersini freut sich auf jeden Dienstagmorgen mit der „Rasselbande“. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

So, ab in den Garten. Decken ausbreiten, sich bequem hinsetzen – und schon geht’s los. Denn Heike Walstra-Hieke begrüßt ihre „Rasselbande“ nicht einfach so, da wird gesungen, in die Hände geklatscht, die Mütter strahlen mit der Sonne um die Wette. Schon seit ihrer Kindergartenzeit kennen sich Jenny Westerholz und Denise Armenise, die sich eine Decke teilen. „28 Jahre, ganz schön lange.“ Um ein Haar hätten die beiden auch gemeinsam Kindergeburtstag feiern können: Timon und Romy, beide acht Monate alt, sind gerade mal fünf Tage auseinander. „Wir waren auch mit den Großen in der Turngruppe, unsere Mädchen gehen in die gleiche Klasse, das ist schon schön.“

Klatschen im Takt

Noch viel Platz bei den „Waldstürmern“

In der „Rasselbande“ sind zurzeit alle Plätze belegt, man kann sich aber beim CVJM Tönisheide auf eine Warteliste setzen lassen unter 0151 1557 1550.

Bei den „Kleinen Waldstürmern“ sind Kinder im Vorschulalter und in der ersten Klasse willkommen. Jeden ersten und dritten Mittwoch heißt es: Spiel und Spaß im Wald bei jedem Wetter. Hier gibt es noch eine Menge freier Plätze.

Aber hier und jetzt stehen Timon und Romy im Mittelpunkt. Die gucken interessiert und ganz entspannt auf dem Bauch liegend, was Heike Walstra-Hieke da vorn so alles veranstaltet. Dass hier so viel gesungen und geklatscht wird, findet Nadine Sawicki, Mutter der einjährigen Paulina, ganz prima. „Machen wir zuhause auch, deshalb komme ich immer gern.“ Auch sie hat in der Corona-Zwangspause die regelmäßigen Treffen vermisst, genau wie das Babyschwimmen. Ihre Paulina hat genug, will jetzt runter von ihrer Krabbeldecke – es gibt ja noch so viel zu entdecken bei der „Rasselbande“.