Langenberg. Ratten gibt es überall da, wo auch Menschen leben – ein Problem oder gar Hotspots gebe es jedoch in keinem der drei Velberter Stadtbezirke.

Es ist ein leidiges Thema, das immer mal wieder aufkommt: Ratten. Sie leben überall dort, wo es auch Menschen gibt. Und beliebt sind die Nager wohl bei den wenigsten. Natürlich gibt es auch in an allen drei Velberter Stadtbezirken Ratten.

Aber: „Anhand der Meldungen gibt es keine Rückschlüsse auf einen erhöhten Rattenbefall im Stadtgebiet“, sagt der Velberter Stadtsprecher Hans-Joachim Blißenbach. Auch Hot-Spots seien nicht auszumachen. Trotzdem bleibe die Situation seit Jahren unverändert.

Unachtsame Müllentsorgung

„Es kommt besonders in umliegenden Bereichen von Spielplätzen, Schulen, Kindergärten und Containerstellplätzen zeitweise zu einem erhöhten Aufkommen von Ratten“, erläutert Blißenbach. Hieran seien die Velberter allerdings nicht ganz unschuldig: „Hier sind meist die Bürger durch unachtsame Müllentsorgung beteiligt.“

Um dem Rattenbefall Herr zu werden, nehme die Stadt einige Maßnahmen vor. So werde etwa das öffentliche Kanalnetz kontrolliert. Werden dort Ratten gesichtet, legt die Stadt Giftköder aus. Das geschieht auch bei Bedarf auf öffentlichen Flächen. „Dabei werden Rattenköder in speziellen Boxen ausgelegt, die keine Gefahr für Kinder und andere Tiere darstellen“, betont der städtische Sprecher.

TBV im Einsatz

Werden an anderen Orten Ratten gesichtet, werden die Technischen Betriebe eingeschaltet. Meldungen zu Populationen kommen übrigens nicht nur von städtischen Mitarbeitern oder dem Kommunalen Ordnungsdienst, sondern auch von den Bürgerinnen und Bürgern.

Lebendrattenfallen werden an unterschiedlichsten Stellen eingesetzt.
Lebendrattenfallen werden an unterschiedlichsten Stellen eingesetzt. © FUNKE Foto Services | Dietmar Wäsche

So können schnell Maßnahmen eingeleitet werden. Denn: „Schon einfache Mittel wirken effektiv, die Ausbreitung von Wanderratten zu verhindern“, sagt Hans-Joachim Blißenbach. Das dürfte sich vor allem auf die verantwortungsbewusste Entsorgung von Müll beziehen.

Überträger von Krankheiten

Doch warum müssen die Nager überhaupt bekämpft werden? Das Umweltbundesamt erläutert, dass die putzig aussehenden Nager mehr als 100 Krankheiten auf den Menschen übertragen können. Außerdem seien sie verantwortlich für die Übertragung von Tierseuchen.

„Ratten können Lebens- und Futtermittel durch ihren Kot und Urin verunreinigen, da diese oftmals Krankheitskeime enthalten und daher eine Gefahr für die Gesundheit des Menschen und seiner Haustiere darstellen“, heißt es bei der Behörde.

Ausrottung unmöglich

Doch der Kampf gegen die Nagetiere ist einer gegen Windmühlen. Das weiß auch die Stadtverwaltung. „Weil eine dauerhafte Ausrottung fast unmöglich ist, muss das Ziel sein, die Zahl der Ratten so gering wie möglich zu halten.“ Das Vorbeugen – etwa durch Reinhaltung der öffentlichen Anlagen – sei der beste Schutz gegen die kleinen Nager.

In vielen Städten weltweit hingegen sind Ratten zu großen Plagen geworden. Im New Yorker Stadtteil Brooklyn etwa – schreibt die New York Times –, müssten die Menschen den Ratten aus dem Weg gehen. Und nicht andersherum.

Derart dramatisch sieht die Situation in Deutschland jedoch nicht aus. Denn, betont der Stadtsprecher erneut, die Bürger können ein Beitrag leisten, dass das so bleibt: „Konsequente Müllentsorgung ist der Schlüssel, um Ratten von menschlichen Siedlungen fernzuhalten.“

Ratten in Deutschland

Die besser erforschten, kulturfolgenden Ratten-Arten leben in Gruppen von bis zu 60 Tieren, wobei die Gruppenmitglieder sich am Geruch erkennen. Es sind territoriale Tiere, die Reviere werden gegen Eindringlinge verteidigt.

Schädlingsbekämpfungsunternehmen gehen von einem Bestand von 150 bis 200 Millionen Wanderratten in Deutschland aus. Andere nennen eine Zahl von 300.000.000 Tierchen.