Velbert. Realschule Kastanienallee veranstaltet ein Konzert als Abschluss der Projektwoche. Diese soll Schülern Toleranz und Respekt vermitteln.

Die Bühne in der Aula der Realschule Kastanienallee ist schon geschmückt. Von der Decke hängt eine Regenbogen-Flagge und zwei große farbenfrohe Plakate zieren die Bühne. „WIR“, steht auf dem einen und „Toleranz und Vielfalt“ ist in Großbuchstaben auf dem anderen geschrieben. „Die Bühnengestaltung hat unsere Kunst-AG übernommen“, erklärt Schulsozialpädagoge Lars Jonetat und ergänzt: „Für die Arbeiten haben die Schülerinnen und Schüler sogar freie Tage genutzt.“ Das Konzert am Freitag Abend, das die Toleranz verschiedener Religionen, Nationalitäten, Geschlechter und Sexualitäten feiert, sorgt für Aufsehen in der Schülerschaft.

Regenbogen-Flagge wurde angezündet

„Das Konzert ist der Abschluss unserer Projekttage nach den Sommerferien“, betont der Pädagoge. Der Anlass läge jedoch noch weiter zurück: im Juni genau genommen. Der Juni wird weltweit als „Pride Month“, als Monat des Stolz, gefeiert. Die Lesben- und Schwulenbewegung soll verschiedene Lebens- und Liebensweise zelebrieren. „Im Juni wurde das Kollegium von Teilen der Schülerschaft gefragt, ob sie die Regenbogen-Flagge, die als Flagge der Bewegung gesehen wird, mit in die Schule bringen dürfen“, erinnert sich Jonetat.

Die Regenbogen-Flagge

Die Flagge, die aus der Lesben- und Schwulenbewegung stammt, steht für ein selbstbewussten Umgang mit der sexuellen Identität.

In dem Zusammenhang weist die Regenbogen-Flagge daraufhin, dass sexuellen Ausrichtungen bunt, wie der Regenbogen selbst, sind und dabei gleichwertig zu anderen Identitäten sind.

Aber unter den Schülern und Schülerinnen gab es auch Diskussionen über die Flagge. „Wir müssen akzeptieren, dass es viele verschiedene Meinungen gibt, manchen fällt es schwer diese respektvoll zu artikulieren“, erzählt Lars Jonetat. Dies sei Anlass für die drei Projekttage nach den Ferien gewesen. Im Zusammenhang mit der Aktion „Ankommen nach Corona“ des Ministeriums, dass die Schulgemeinschaft nach der Pandemie stärken soll, wurden die Projekttage mit dem Titel „Mein Wohlfühlhaus“ veranstaltet.

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Das Konzert für Vielfalt und Toleranz überzeugte das Publikum in der Realschule Kastanienallee.
Das Konzert für Vielfalt und Toleranz überzeugte das Publikum in der Realschule Kastanienallee. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Konzert für tolerantes Miteinander

„In den Projekttagen konnten wir einiges über Respekt, Vielfältigkeit erarbeiten. Mit dem Konzert wollten wir einen positiven Abschluss schaffen“, betont Jonetat. Dafür treten ehemalige Schülerinnen und Schüler auf der Bühne in der Aula auf. Unter ihnen ist Noah Amano. Der Rapper präsentiert unter anderem seine Songs „Ups and Downs“ und „Flightmode“. „Die ehemaligen Schülerinnen und Schüler haben früher in der Schulband oder im Chor gesungen. Für das Konzert haben sie die Songs ausgewählt“, erklärt der Organisator. Bis der Unterricht wegen der Pandemie nicht in Präsenz stattfinden konnte, hat die Realschule Kastanienallee in Kooperation mit der Musik- und Kunstschule die Schülerinnen und Schüler musikalisch gefördert. „Jetzt wo der Unterricht wieder in der Schule stattfinden kann, möchten wir auch die Musikförderung fortsetzen“, plant Lars Jonetat.

Die Velberter Sängerin Madita überzeugte mit ihren selbst geschriebenen Songs.
Die Velberter Sängerin Madita überzeugte mit ihren selbst geschriebenen Songs. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Anerkennung fürs Engagement

Jede Klasse hat bis zu fünf Freikarten für das Konzert am Freitagabend erhalten, die die interessierten Schülerinnen und Schüler als Anerkennung für ihre Leistung und ihr soziales Engagement nutzen können. Am Abend feiern die 199 Zuschauerinnen und Zuschauer Vielfalt, Respekt und Toleranz. „Natürlich achten wir auf die Maskenpflicht und das Einhalten des Abstands“, betont Jonetat und ergänzt: „Außerdem ist die Aula mit Luftfiltern ausgestattet und die Zuhörenden wurden gebeten sich über einen Barcode anzumelden.“