Velbert. Seit 1956 lernen Schüler in der Realschule an der Kastanienallee. Bei einem großen Fest lockten viele Aktionen und ein großes Bühnenprogramm.
Äußerlich hat sich die Realschule kaum verändert, das Gebäude, das 1956 an der Kastanienallee eröffnet wurde, sieht noch immer aus wie damals. Was den Unterricht, die Gemeinschaft und das Schulleben betrifft, hat sich allerdings vieles getan. Erinnerungen, Erlebnisse und Veränderungen der vergangenen sechs Jahrzehnte Realschule am Standort Kastanienallee feierten Ehemalige, Lehrer, Schüler und Eltern am Samstagnachmittag mit einem großen Fest.
Einst die Größte in ganz NRW
Weil der Platz am alten Standort der Realschule an der Kaiserstraße zu eng wurde, baute die Stadt 1956 ein neues Gebäude und die Schüler zogen an die Kastanienallee. Anfang der 1970er Jahre war die Realschule mit über 1000 Schülern dort die größte Nordrhein-Westfalens. Während zu den Anfangszeiten getrennt nach Geschlechtern unterrichtet wurde, vermischen sich mittlerweile in den Klassen aber nicht nur Jungen und Mädchen.
Auch Inklusion und Integration werden an der Realschule groß geschrieben: „Wir sind eine offene Schule“, so Schulleiter Olaf Korte, „wir wollen alle gemeinsam lernen.“ Seit 2013 unterrichten die Lehrer so vier bis sechs Schüler mit Förderschwerpunkten gemeinsam mit anderen Realschülern. Auch eine internationale Klasse integriert sich seit 2014 mit großem Erfolg in den Schulalltag.
Stolz blickt die Schule jedoch nicht nur auf eine tolle Gemeinschaft zurück, sondern auch auf viele Kooperationen und Projekte, die in den vergangenen Jahren den Schulalltag geprägt haben. Die Zusammenarbeit mit der Musik- und Kunstschule, dem SKFM Velbert und dem Berufskolleg Niederberg bereichere das Schulleben ebenso wie die Kooperation mit dem Geschwister-Scholl-Gymnasium.
Graue Zeiten schweißen zusammen
Aber auch graue Erinnerungen blieben in den Köpfen der Lehrer und Schüler zurück. „Der Brand in der Aula bleibt uns vor allem im Gedächtnis“, erzählt Gabi Alfer, die fast 30 Jahre lang an der Realschule unterrichtete. „Kurz vor den Ferien waren wir als Lehrer da sehr gefragt“, so die Pensionärin, „wir mussten den Unterricht umorganisieren.“ Aber auch dieses Ereignis 2003 schweißte zusammen, die Schule wuchs mit dieser Herausforderung: „Wir haben es genommen wie es war und zusammen haben wir den Rest des Schuljahres gemeistert.“
Am Samstag toben Kinder über den Schulhof, seilen sich aus Fenstern ab, lassen sich schminken, versuchen ihr Glück bei einer Tombola. Ein buntes musikalisches Bühnenprogramm umrahmt den Nachmittag. An jeder Ecke bilden sich kleine Grüppchen, die in Erinnerungen schwelgen. „Es ist vor allem so schön hier an der Schule, weil das Verhältnis mit den Lehrern so super ist“, erzählt die 14-jährige Anita. Um so das 60-jährige Bestehen der Lieblingsschule zu feiern, kommen dann sogar die Jugendlichen samstags einmal gerne zur Schule.