Langenberg. Wer in den Herbstferien nicht wegfährt, kann sich noch einmal im Kletterpark Velbert-Langenberg austoben. Wir haben das Waldabenteuer getestet.
Seit 2009 gibt es den Waldkletterpark in Langenberg. Der freie Journalist Moricz Hübinger war zu Besuch, berichtet von seinem Erlebnis und für wen sich ein Ausflug lohnt.
Das letzte Mal, dass ich überhaupt in einem Kletterpark war, ist schon etwas länger her. Vermutlich war das sogar noch in der Grundschule. Die Einladung zu einem Besuch in Langenberg kam mir also sehr entgegen.
Erst die Einweisung, dann geht’s los
Nach einer – trotz sehr guter Beschilderung – etwas abenteuerlichen Anfahrt noch eine kurze Einweisung in das Kletterequipment sowie die Sicherungen und los geht es. Gefüllt mit einer Mischung aus übertriebenem Enthusiasmus und jugendlichem Leichtsinn entschließe ich mich also dazu, mit einer rot gekennzeichneten Strecke anzufangen. Die grünen und blauen Parcours sind ja schließlich was für Kinder und Anfänger.
Ein entscheidender Umstand, den ich in diesem Moment vergessen habe: Ich bin genau so ein Anfänger. Schon beim zweiten Hindernis hat sich diese Entscheidung also gerächt. Ein wenig hilflos stehe ich vor der Hängebrücke dessen einzelne Elemente sich wider Erwarten um sich selbst drehen, sobald man einen Fuß draufsetzt. Tja, und nun? Augen zu und durch.
Zwölf Strecken warten
Von Baum zu Baum wird nicht nur die Aussicht besser, sondern auch mein Ehrgeiz größer und die Überwindung fällt leichter. Am Ende des Eulen-Parcours werden die Besucher belohnt mit einer spektakulären Seilbahnfahrt mit Blick auf den nicht weit entfernten Langenberger Sender.
Schon im Vorfeld kündigt der Leiter des Parks Danny Frenzl scherzhaft an: „Hase, Eule und Bär, vorher lasse ich euch nicht gehen.“ Insgesamt gibt es im gesamten Park zwölf Strecken zum Klettern. Drei davon sind speziell für Kinder und neun für Jugendliche und Erwachsene. Die allesamt nach Tieren benannten Parcours sind farblich nach ihrer Schwierigkeit sortiert: Von grün für die Kinder über blau und rot bis hin zu schwarz für die „Extremen“.
Überwindung lohnt sich
Weiter geht es also zum nächsten tierischen Parcours – dem Bären. Zu Anfang läuft alles super, bis ich vor der nächsten großen Herausforderung stehe, dem „Tarzan-Sprung“. An einem Seil schwingend muss ich es bis zum gegenüberliegenden Netz schaffen. Auf den ersten Blick sind es geschätzt mindestens fünfzig Meter bis zum gegenüberliegenden Baum, wenn nicht sogar mehr.
In Wahrheit waren es wahrscheinlich aber dann doch nur an die fünf Metern. Nach kurzer Begutachtung stürze ich mich also in die Tiefe und lande zu meinem großen Erstaunen nicht unsanft auf dem Waldboden, sondern erstaunlich weich im Netz auf der anderen Seite. Bestärkt durch die vergangenen Erfolge entscheide ich nun also aufs Ganze zu gehen. Auf zur schwarzen Strecke.
Auf in den schwarzen Parcours
Eine erste große Hürde stellt für mich schon die Strickleiter zum Aufstieg dar. Doch nachdem ich diese gemeistert habe, wird es nur noch schlimmer. Ich überlege aufzugeben, doch mein Ehrgeiz aber vor allem der Umstand, dass plötzlich einige weitere Kletterer hinter mir auftauchen und zugucken, halten mich davon ab.
Von nun an kämpfe ich mich also durch die verschiedenen Hindernisse und kann im Nachhinein mit Stolz sagen, dass ich nur bei einem ein klein wenig geschummelt habe. Die Lehre für nächstes Mal: Die Warnhinweise und Empfehlungen der Profis haben ihre Berechtigung. Für Abwechslung ist jedenfalls gesorgt.
Minigolfbahn im Fokus
Im Gespräch erzählt Danny Frenzl von den Plänen für die Zukunft des Parks. „Die Trockenheit der letzten drei Jahre setzt den Bäumen zu.“ Der ein oder andere Baum hat sein Grün schon verloren. „Das ist sehr schade“, findet Frenzl.
Gezwungenermaßen werden so die Parcours stetig umgebaut. Dabei kommen zur Freude der Besucher immerhin regelmäßig neue Elemente dazu. Und dann ist da noch die Minigolfanlage, die der Park seit Auflösung des ursprünglichen Betreibers übernommen hat. „Die wollen wir wieder in Schuss bringen.“