Velbert. Die Leser-Wanderung ist für viele Anlass zum Austausch: Knapp 50 Velberter, sowie Bürgermeister Lukrafka schultern ihre Wanderrucksäcke.

Auf dem Friederich-Karrenberg Platz hat sich eine bunte Gruppe an WAZ-Leserinnen und Leser gebildet. Schon von der oberen Fußgängerzone aus kann man die pinken, türkisen und roten Übergangsjacken vor der Wandertafel des Sauerländischen Gebirgsverein sehen. In der Menschentraube huscht die Organisatorin Ingrid Kretzschmar umher – begrüßt bekannte Gesichter und verteilt giftgrüne Jutebeutel, die mit einer Flasche Wasser und einem Apfel gefüllt sind. Das ist nicht die erste Leser-Wanderung, die die Wanderführerin leitet . „Vor zwei Jahren waren wir mit der WAZ Leserschaft beispielsweise bis zur Bleibergquelle“, erinnert sich Kretzschmar. Im letzten Jahr ist die Wanderung wegen Corona ausgefallen – es war nun die insgesamt 21.

Zum Schloss Hardenberg

Foto, fertig los! In diesem Jahr soll die Wanderung von Velbert-Mitte aus zum Schloss Hardenberg führen. Dafür sind etwa zwei Stunden eingeplant. Bevor es los geht, posieren alle Teilnehmende für ein Foto. Den Moment nutzt Bernd Laukötter, um seine Gitarre zu zücken und das Foto musikalisch zu untermalen. Prompt stimmen die Wanderinnen und Wanderer ein: manche tanzen, andere liegen sich in den Armen. Die Stimmbänder sind aufgewärmt – dann kann es ja losgehen.

Gitarrenmusik schafft Gemeinschaft

Den ganzen Weg bis zum Schloss Hardenberg wird Laukötter seine Gitarre auf dem Rücken tragen. „Ich nehme meine Gitarre gerne auf solche Wanderungen mit. Bei dem gemeinsamen Singen entsteht auch eine Gemeinschaft“, betont das Mitglied des Bürgervereins. Zum vierten oder fünften Mal sei Laukötter bei Leserwanderung dabei. Er beobachtet, dass seine Musik die Spaziergänge lebendiger mache. „Ungeachtet des Alters – ob ich nun bei einem Kindergarten vorbeikomme oder bei einer Aktion wie heute – die Musik hat oft den gleichen Effekt“, erklärt Bernd Laukötter.

Am Vortag habe er auch die Wanderung zum Gedenken an den ehemaligen Bürgermeister Heinz Schemken mit Gitarren-Klängen untermalt. „Bei den letzten Leser-Wanderungen war der ehemalige Bügermeister auch regelmäßig anwesend“, erinnert sich Laukötter.

Bürgermeister schätzt Austausch

An diesem Samstag hat auch Bürgermeister Dirk Lukrafka seine Wanderschuhe angezogen, um von der Velberter Innenstadt aus mit den WAZ-Leserinnen und Lesern bis nach Neviges zu wandern. „Mir gefällt an diesen Veranstaltungen, dass man sich dabei gut unterhalten kann“, sagt der CDU-Politiker und fährt fort: „Einige nutzen diese Gelegenheit, um Dinge aus der Stadt zu erfragen – wenn ich keine Antwort darauf haben sollte, dann mache ich mir zu den entsprechenden Themen Notizen.“

Neue Kontakt bei Wanderung

Die Gruppe, bestehend aus knapp 50 Menschen wird von Ingrid Kretzschmar angeführt. Sie ist die Strecke bereits einmal mit zwei anderen Mitgliedern aus dem Sauerländischen Gebirgsverein abgegangen. Eine davon ist Irmgard, die an den Vereinsaktivitäten vor allem die Bewegung und den Austausch schätzt. „Normalerweise sind die Wandergruppen kleiner – mit etwa 13 Personen. So oder so lernt man beim Gehen neue Leute kennen“, sagt die Rentnerin, die seit einem knappen halben Jahr Teil des Gebirgsvereins ist.

Sauerländischer Gebirgsverein

Seit 1912 gibt es für Velbert auch eine Abteilung des Sauerländischen Gebirgsvereins. Regelmäßig treffen sich die Wanderbegeisterten in und um Velbert zum Spazieren und Wandern.

Auf der Webseite sgv-velbert.de findet sich neben einem Kontakt auch eine Übersicht über die verschiedenen Wanderwege in Velbert, Tönisheide, Neviges und Heiligenhaus.

Über Stock und Stein

Wanderführerin Ingrid Kretzschmar hatte zuvor zu festem Schuhwerk geraten, da die Strecke bewachsen und geschottert sei. Ein solch bewachsenes Wegstück liegt nun vor der Wandergruppe. Im Gänsemarsch steigen die Leserinnen und Lesern in ihren bunten Übergangsjacken den Hügel hinauf. Bis zum Hardenberger Schloss ist es noch ein Stück – und auch wenn sich schon einige auf den Empfang in der Vorburg freuen, so sind sich die Wanderinnen und Wanderer sicherlich einig, dass der Weg an diesem Samstag das Ziel ist.