Langenberg. Etwas mehr als drei Monate waren die Fahrzeuge des Bürgerbusvereins Langenberg im Jahr 2020 nicht im Einsatz. Rückgang der Fahrgastzahlen.
Die vergangenen gut 18 Monate waren auch für den Bürgerbusverein keine einfachen: Seit Mitte März 2020 hat die Corona-Pandemie die Welt im Griff, mit all ihren Auswirkungen. Und im Juli diesen Jahres kam auch noch das Hochwasser.
Genau davon berichtete der Vorsitzende Gerd Berker den Mitgliedern auf der Jahreshauptversammlung in der Vereinigten Gesellschaft. Denn die Folgen der Pandemie betrafen und betreffen den Betrieb der Bürgerbusse ganz massiv.
Drei Monate Stillstand
So blieben die drei Fahrzeuge nämlich erst einmal stehen. Vom 18. März bis 30. Juni 2020 war an einen Betrieb gar nicht zu denken. Untätig war der Verein in diesen Monaten aber nicht, sondern rüstete die Busse um, so dass sie später auch unter Corona-Bedingungen fahren durften.
Zwar sind aktuell alle fünf Linien „in gewohnter Weise“ unterwegs, berichtete Gerd Berker. Die Fahrgastzahlen sanken allerdings im Vergleich zum Vorjahr 2019 um fast 50 Prozent: 17.256 Fahrgäste zählte der Verein, das sind 16.379 weniger als ein Jahr zuvor. „Zurzeit steigen die Zahlen aber wieder leicht“, berichtet der Vorsitzende.
Rückschlag durch Hochwasser
Doch im Juli 2021 gab es den nächsten Rückschlag: Das Hochwasser überflutete auch den Stellplatz der Bürgerbusse, alle drei Fahrzeuge mussten danach in die Werkstatt. „Der Reparaturaufwand war erheblich“, sagt Gerd Berker.
Der Bürgerbus war dennoch weiter unterwegs: Weil der Hersteller ein Ersatzfahrzeug zur Verfügung stellte, konnten zumindest eingeschränkt die Strecken bedient werden. Inzwischen ist der reguläre Fahrplan aber wieder aktiviert, alle fünf Linien werden bedient.
Neuer Bus ist unterwegs
Dazu ist auch der neue Bus – seit Gründung des Vereins der inzwischen siebte – unterwegs: Der ist werksseitig schon mit den aktuellen Hygienevorkehrungen ausgestattet „und nach 25 Jahren ist der Bürgerbus nun auch in der digitalen Welt angekommen“, sagt Gerd Berker.
„Er besitzt eine elektronische Fahrzielanzeige für die fünf Linien, die er fährt, sowie ein Fahrerassistenzsystem mit Bildschirm und Fahrscheindrucker“, erläutert der Vereinsvorsitzende. Zusätzlich verfügt der neue Bus über ein System zur Datenerfassung für die Statistiken, das speziell für Bürgerbusse entwickelt worden ist.
Förderung vom Land
Da der Bus wieder vom Land gefördert wird, musste die Anschaffung nach EU-Richtlinien europaweit ausgeschrieben werden. „Es gibt wieder eine Förderung, obwohl der Bus kein Niederflurbus werden kann“, darauf war Gerd Berker stolz, denn ein Niederflurbus sei eigentlich eine Vorgabe.
„Aber wenn der Schwerbehindertenbeauftragte der Stadt Velbert bestätigt, dass die topographischen Verhältnisse dies in Velbert nicht zulassen…“ Die Förderung vom Land NRW liegt bei 35.000 Euro. Das Fahrzeug kostet an die 90.000 Euro.
Feier verschoben
Der Verein wird von den Wuppertaler Stadtwerken und der Verkehrsgesellschaft Velbert (VGV) unterstützt. Neben der Unterstützung des Landes bekommt jeder Bürgerbusverein in NRW alle sieben Jahre vom Land eine Verwaltungskostenpauschale von 6500 Euro.
Ach ja: Feiern wollten die 13 Fahrerinnen und 33 Fahrer eigentlich auch in diesem Jahr – nämlich, dass es den Verein seit inzwischen 25 Jahren gibt. „Das geplante Fest haben wir pandemiebedingt aber ausfallen lassen“, sagt Gerd Berker und verspricht: „Wir werden das nachholen.“
Statistiken zum Bürgerbus
Seit der Gründung im Jahr 1996 zählt der Bürgerbusverein Langenberg 27.748 Einsätze seiner Fahrerinnen und Fahrer. Aktuell sind das 46.
Die haben dabei mehr als 800.000 Fahrgäste transportiert und rund 1,7 Millionen Kilometer zurückgelegt. Die drei Fahrzeuge sind auf fünf Linien unterwegs.