Langenberg. Nach langem Hin und Her darf das Waldabenteuer Langenberg öffnen. Um alle Bedingungen zu erfüllen, soll es am Park noch ein Testcenter geben.

„Endlich geht es los“: Die Freude ist Pierre-Francois Marteau deutlich anzumerken. Denn der Betreiber des Waldabenteuers im Senderwald hat eine gute Nachricht erhalten: Am kommenden Donnerstag darf der Kletterpark öffnen.

Nach langem Hin und Her, zahlreichen Briefen an Stadtverwaltung, Landes- und Bundesregierung und dem Gang bis vor das Oberverwaltungsgericht Düsseldorf ist es nun die stetig fallende Inzidenz, die dem Betreiber des Langenberger Kletterparks in die Hände spielt.

Test müssen sein

Doch so ganz ungetrübt ist die Freude nicht, denn einen Haken hat die neue Verordnung des Landes NRW doch noch: „Wir müssen von unseren Gästen einen Testnachweis verlangen – egal, wie hoch die Inzidenz ist“, erläutert Marteau, der neben dem Waldabenteuer auch noch zwei weitere Parks betreibt: in Bad Neuenahr und in Leiwen an der Mosel (beides Rheinland-Pfalz).

Doch auch von dieser neuerlichen Hürde möchte sich der gebürtige Franzose nicht die Vorfreude auf die mit reichlich Verspätung startende Saison nehmen lassen: „Ich glaube, wir finden eine Lösung“, sagt Marteau. „Wir versuchen, eine Teststelle an unserem Park einzurichten.“ Die Verhandlungen mit etablierten Testanbietern laufen, „und wir sind zuversichtlich, dass wir auch eine Genehmigung bekommen.“

Abstand halten ist hier im Waldabenteuer kein Problem – ganz im Gegenteil: Dem Vordermann zu sehr auf die Pelle zu rücken ist schon aus Sicherheitsgründen keine gute Idee.
Abstand halten ist hier im Waldabenteuer kein Problem – ganz im Gegenteil: Dem Vordermann zu sehr auf die Pelle zu rücken ist schon aus Sicherheitsgründen keine gute Idee. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Los geht es dann am kommenden Donnerstag, 3. Juni, ab 10 Uhr. Über die Homepage des Parks, wald-abenteuer.de, können bereits jetzt Termine gebucht werden.

Testpflicht ist „unlogisch“

Dass die Testpflicht für die Parks in NRW nicht aufgehoben wird – auch bei einer Inzidenz unter dem Wert von 35 – ist für Pierre-Francois Marteau nicht nachvollziehbar. „Das versteht doch keiner“, sagt er. „Ich darf ab einem Wert von 35 ins Restaurant, sitze da ohne Maske, rede, lache, esse.“ Im fünf Hektar großen Kletterpark, an der frischen Luft, mit ausreichend Abstand, „ist dann ein Test nötig. Das ist unlogisch.“

Deswegen setzt Marteau auf das Testcenter am Park. Denn ohne diese Möglichkeit befürchtet der Parkbetreiber Konflikte mit manchen Gästen: „Sobald die Inzidenz unter 50 fällt werden die meisten unserer Gäste davon ausgehen, dass man bei uns keinen Testnachweis braucht“, sagt er.

Unterstützung der Stadt erbeten

Denn die Verordnung würde wohl kaum jemand komplett durcharbeiten. „Sie werden also bei uns ohne Test erscheinen und wir werden sie zurückweisen müssen“, fährt er fort. Und genau diese Situation könnte dann zu Verstimmungen führen – auf beiden Seiten.

Marteau hat dazu noch einmal die Stadtverwaltung angeschrieben und um Unterstützung in seinem Anliegen gebeten. Damit ab Donnerstag die Saison im Waldabenteuer ohne größere Umstände beginnen kann.

In Rheinland Pfalz übrigens sei es viel einfacher: Dort gilt einfach Maskenpflicht am Boden, „was von allen Gästen problemlos akzeptiert wird“, sagt Pierre-Francois Marteau. „Sobald sie in den Bäumen sind, dürfen sie die Maske wieder in die Tasche stecken.“

Streit um Einstufung

Der Streit der vergangenen Wochen und Monate drehte sich vor allem um die Einstufung des Kletterparks im Sinne der Corona-Schutzverordnung.

Zwei Paragrafen betreffen Einrichtungen wie diese: 9 und 10. Der eine stuft Klettern als Freizeitaktivität ein, der andere als Freizeitsport. Stadt und Betreiber waren hier unterschiedlicher Ansicht, da Freizeiteinrichtungen nicht öffnen durften, Freizeitsporteinrichtungen aber sehr wohl.