Velbert. Bezirksausschuss stimmt über Änderung des Bebauungsplans Kastanienallee ab. Dort sollen Mehrfamilienhäuser entstehen. Neues auch zum Hertieareal.

Auf dem noch freien Gelände hinter der Grundschule Kastanienallee sollen vier große Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 74 Wohnungen entstehen. Für dieses geplante Projekt der Wobau muss der Bebauungsplan geändert werden. Diese Änderung liegt dem Bezirksausschuss Mitte auf seiner nächsten Sitzung am Dienstag, 24. August, zur Entscheidung vor.

Ehemaliges Sportplatzgelände

Auf dem Gelände des ehemaligen Sportplatzes und der Sporthalle am Wasserturm sind in den letzten Jahren eine Kindertagesstätte und Grundschule entstanden. Nach dem ursprünglichen Bebauungsplan sollten auf dem rund 9600 Quadratmeter großen restlichen Grundstück insgesamt 18 Wohnungen zur Vermietung und 20 Einfamilienhäuser errichtet werden.

„Planungsziele überholt“

„Die damaligen Planungsziele haben sich überholt“, heißt es dazu jetzt in der Vorlage der Verwaltung für die Mitglieder des Bezirksausschusses. Um dem aktuellen Bedarf an Mietwohnungen nachzukommen, solle anstatt der geplanten Einfamilienhäuser nun Geschosswohnungsbau im Sinne einer flächensparenden Nachverdichtung realisiert werden, heißt es weiter.

Noch wachsen Wildblumen auf dem Gelände, hier sollen neue Wohnungen entstehen.
Noch wachsen Wildblumen auf dem Gelände, hier sollen neue Wohnungen entstehen. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Für Senioren und Familien

Die Wobau möchte hier nun vier Patio-Mehrfamilienhäuser mit Tiefgarage errichten. Die geplanten 74 Wohnungen sollen mit unterschiedlichen Grundrissen und Ausstattungen eine breite Zielgruppe der Bevölkerung ansprechen. Aufgrund der zentralen Lage, der guten Anbindung an den ÖPNV und der guten Nahversorgungsstruktur biete sich das Plangebiet für Geschosswohnungsbau an. Dem Bedarf an qualitativ hochwertigem Wohnraum in unmittelbarer Citynähe solle sowohl für ältere Menschen als auch für Familien mit Kindern entsprochen werden

Eine Abstimmung mit den Technischen Betrieben hat ergeben, dass die geplanten zusätzlichen Wohneinheiten auch verkehrstechnisch kein Problem darstellen.

Investor gesucht

Eine weitere Großbrache wird den Bezirksausschuss Mitte am Dienstag beschäftigen: das Grundstück auf dem einst Karstadt/Hertie und das Parkhaus standen. Bereits vor mehr als einem Jahr hatte die Stadt einen Investor für das von ihr gekaufte Grundstück gesucht. Doch vergeblich. Dies lag vielleicht an der Corona-Pandemie, aber möglicherweise auch an der Auflage, ein Kino in das Bauvorhaben zu integrieren. Nun soll ein neuer Anlauf gestartet werden.

Mit einem stabilen Zaun ist das ehemalige Hertiegelände jetzt ausgestattet worden. Für das 7500 Quadratmeter große Gelände wird ein Investor gesucht.
Mit einem stabilen Zaun ist das ehemalige Hertiegelände jetzt ausgestattet worden. Für das 7500 Quadratmeter große Gelände wird ein Investor gesucht. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Lenkungskreis

Ein eigens eingerichteter Lenkungskreis hat Ziele für die Entwicklung des Grundstückes und Kriterien für die Vergabe erarbeitet. Dieser Kreis entschied auch, dass für das Gelände ein Festpreis in Höhe von 3.200.000 Euro verlangt werden solle. Dies entspreche einem für diesen Standort moderatem Quadratmeterpreis von rund 430 Euro.

Online-Umfrage

Im Frühjahr gab es eine Online-Umfrage, was sich die Velberter für den alten Hertie-Standort wünschten. Es wurde deutlich, dass sich die Teilnehmenden vor allem einen neuen Treffpunkt mit hoher Aufenthaltsqualität haben möchten. Am wichtigsten war eine Erweiterung des Unterhaltungs- und Freizeitangebots – möglichst mit Kino und die Erweiterung des gastronomischen Angebots, vor allem Außengastronomie ist stark gefragt. Auch ein Grünanteil wird gewünscht, sei es mit Fassaden- oder Dachbegrünung oder einer Parkanlage. Dienstleistungen und Geschäften wurde eine mittlere Wichtigkeit zugestanden, Wohnen kam erst am Ende der Wunschliste.