Langenberg. Auf die Langenberger kommt etwas zu, denn gleich mehrere Straßen werden saniert. Teilweise müssen die betroffenen Stücke komplett gesperrt werden

Im Herbst geht es los, dann kommt auf die Langenberger einiges zu. Denn sowohl die Technischen Betriebe Velbert (TBV) als auch der Landesbaubetrieb Straßen NRW nehmen sich Straßen im Stadtbezirk vor – was teilweise für erhebliche Umwege für Autofahrer sorgen dürfte.

Der dickste Brocken ist wohl der, den sich der Landesbetrieb vorgenommen hat. Ab Herbst soll in drei Bauabschnitten die Kohlenstraße in Fahrtrichtung Essen saniert werden. Rund vier Kilometer lang ist das zu bearbeitende Teilstück, drei Bauabschnitte sind angesetzt.

Vollsperrung der Kohlenstraße

Die Kohlenstraße wird ab Möbel Markmann in Fahrtrichtung Essen auf rund vier Kilometern saniert. Verantwortlich hier ist der Landesbetrieb Straßen NRW, der rund 2,3 Millionen Euro investiert.
Die Kohlenstraße wird ab Möbel Markmann in Fahrtrichtung Essen auf rund vier Kilometern saniert. Verantwortlich hier ist der Landesbetrieb Straßen NRW, der rund 2,3 Millionen Euro investiert. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Los geht es auf Langenberger Gebiet: Zwischen Möbel Markmann und Aldi Byfang wird die Straße für etwa acht bis zehn Wochen voll gesperrt. „Anders ist das auch gar nicht möglich“, sagt Arnd Sulimma von den TBV. Denn neue Gesetzgebung zum Arbeitsschutz machten diese Vorgehensweise unumgänglich.

Zwar gab es aus dem Bezirksausschuss Langenberg die Anregung, die Straße jeweils halbseitig zu sperren und Sulimma versprach auch, das Anliegen an Straßen NRW weiter zu geben, „allerdings mit wenig Aussichten auf Erfolg“, schränkte er ein. Die Gesetzeslage lasse da nicht viel Spielraum.

Investition von 2,3 Millionen Euro

„Anwohner können aber zu ihren Häusern“, versichert eine Sprecherin von Straßen NRW. Gleiches gelte für den Aldi-Markt. Auch der sei stets erreichbar. „Aktuell sind wir noch in Abstimmung mit verschiedenen Stellen über den genauen Verlauf der Umleitung“, so die Sprecherin.

Rund 2,3 Millionen Euro investiert Straßen NRW in die Maßnahme: Im ersten Bauabschnitt erneuert der Landesbetrieb die obersten beiden Schichten der Fahrbahn, füllt an einigen Stellen Absenkungen auf, erneuert in Teilen die Schutzplanken und Bankette sowie eine Mittelinsel.

Zweiter Abschnitt noch für dieses Jahr geplant

Noch 2021 soll bereits der zweite Abschnitt zwischen Aldi und Eisenhammer starten – je nach Wetter. Auch hier ist eine Vollsperrung nötig, dann für sechs Wochen. Hier sind die Arbeiten umfangreicher: Neben der Fahrbahndecke wird auch der Gehweg erneuert, außerdem kommen Leerrohre für die neue Beleuchtung in die Erde.

Abschnitt drei beginnt dann „definitiv in 2022“, sagt die Sprecherin. Auf dem gut einen Kilometer langen Stück zwischen Eisenhammer und Kupferdreher Straße erfolgen die gleichen Arbeiten wie in Abschnitt zwei.

Hauptstraße wird neu gemacht

Dieser Abschnitt der Hauptstraße zwischen Bahnhof und Einmündung Froweinplatz wird auch neu gemacht – inklusive Gehweg und Parkstreifen. Hier mussten sich die TBV allerdings mit der Denkmalbehörde abstimmen.
Dieser Abschnitt der Hauptstraße zwischen Bahnhof und Einmündung Froweinplatz wird auch neu gemacht – inklusive Gehweg und Parkstreifen. Hier mussten sich die TBV allerdings mit der Denkmalbehörde abstimmen. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Ebenfalls im Herbst ist ein Stück der Hauptstraße an der Reihe – und zwar der Abschnitt zwischen Einmündung Froweinplatz und Bahnhof. „Hier haben sich Spurrillen gebildet“, erläutert Arnd Sulimma von den TBV, die hier federführend sind.

„Außerdem erneuern wir in dem Zug gleich die Parkstreifen, machen den Gehweg neu und die Fußgängerinsel schön.“ Zwar dauern die eigentlichen Arbeiten „in der Regel nur drei bis vier Tage“, so Sulimma, aber die Vorbereitung sei intensiv gewesen.

Denn der betroffene Abschnitt der Hauptstraße „ist Denkmalbereich“, weshalb die Maßnahmen auch mit der Denkmalbehörde abgestimmt werden mussten. „Außerdem sind wir gemeinsam mit der Verkehrsbehörde dabei abzustimmen, wie die Busse fahren können und wo die halten können.“

Einer Umleitung „über die Hügel“, wie im BZA vorgeschlagen, erteilt Sulimma eine Absage: „Das wirft ja den gesamten Betriebsablauf durcheinander.“

Vollausbau Voßkuhlstraße

Und dann wäre da noch die Voßkuhlstraße: Die TBV nehmen sich den Abschnitt zwischen Kuhler- und Wilhelmshöher Straße vor. Eventuell – das wird gerade noch geprüft – wird die Maßnahme auf Anregung aus dem BZA auch bis Holz Lumbeck verlängert.

„Hier reicht eine einfache Sanierung nicht aus“, sagt Arnd Sulimma, „hier erfolgt ein Vollausbau.“ Und zwar als eine so genannte KAG-Maßnahme. Das heißt: Auch die Anlieger werden an den Kosten beteiligt.

Start erst 2022

„Die Straße hat früher eine andere Funktion gehabt“, erläutert TBV-Mann Sulimma, warum die Maßnahme so aufwendig wird. „Das war eine Landesstraße, Anlieger war unter anderem Intensiv Filter. Doch das hat sich ja relativiert mit der Zeit.“

Losgehen sollen die Arbeiten im Jahr 2022, derzeit laufen die Vorbereitungen: „Wir wollen mit den ersten Entwürfen auf die Anwohner zugehen“, sagt Arnd Sulimma. Ähnlich seien die TBV schon beim Brinker Weg vorgegangen – coronabedingt fand da keine Versammlung statt, die Mitarbeiter machten Einzeltermine mit jedem Anwohner.

Bauzeit wird etwa ein Jahr betragen

„Das ist zwar zeitaufwendiger, hat sich aber bewährt“, findet Sulimma. „Wir schauen mal wie die Lage ist, wenn wir so weit sind, ich denke aber, dass wir genauso vorgehen werden.“ Wünsche der Anwohner, etwa Straßeneinbauten, um Tempoverstöße zu erschweren oder mehr Parkplätze „haben wir schon notiert.“

Die Bauzeit für diese Maßnahme „wird etwa ein Jahr betragen“, schätzt Arnd Sulimma. „Aber wir werden die Arbeit in Abschnitte einteilen.“

Nur die Technischen Betriebe bauen

Standardmäßig, so erläutert es Arnd Sulimma von den Technischen Betrieben Velbert (TBV), „fragen wir vor Baubeginn immer auch die Stadtwerke und Gelsenwasser, ob die auch irgendetwas in dem betroffenen Bereich vorhaben.“Was den Bauabschnitt auf der Hauptstraße betrifft, „ist aber nichts geplant“, versichert Sulimma. Deswegen werden Baustelle und Bauzeit auch „recht überschaubar“ sein.