Velbert. Vom Panorama-Radweg zum Bereich der Innenstadt von Velbert sollen radfahrerfreundliche Alternativen her. Damit könnte es auch schon bald losgehen.

Im BZA-Mitte und im Ratsausschuss für Stadtentwicklung und Mobilität ist das Thema bereits durch; wenn abschließend jetzt noch der Verwaltungsrat der Technischen Betriebe Velbert (TBV) zustimmt, kann das „Maßnahmenkonzept für den Radverkehr“ richtig Schwung aufnehmen. Im ersten Schritt geht’s um die Umfahrung von Langenberger Straße und Willy-Brandt-Platz als „radfahrerfreundliche Alternative“ bei der Verbindung vom Panorama-Radweg Niederbergbahn zum Innenstadt-Bereich. „Wir könnten die Vorhaben schon in der zweiten Jahreshälfte in Stücken umsetzen“, meint Arnd Sulimma.

Der Zweite kommt als Erster dran

Ein weiteres Projekt ist im Zuge der Fördermaßnahme „Die letzte Meile“ hier in der Industriestraße geplant: Sie soll einen Zwei-Richtungs-Radweg bekommen. Dort müssten allerdings auch etliche Bäume gefällt werden.
Ein weiteres Projekt ist im Zuge der Fördermaßnahme „Die letzte Meile“ hier in der Industriestraße geplant: Sie soll einen Zwei-Richtungs-Radweg bekommen. Dort müssten allerdings auch etliche Bäume gefällt werden. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Nach Auskunft des TBV-Sachgebietsleiters Verkehrswesen handelt es sich um den zweiten von vier Teilbereichen für den Stadtbezirk Velbert-Mitte, die zu dem 2019 beschlossenen „Klimaschutzteilkonzept Fuß- und Radverkehr“ gehören. Diese würden nicht chronologisch abgearbeitet, erklärt Sulimma, so dass nunmehr der zweite als erster in Angriff genommen werde. Er erstreckt sich von der Kreuzung Mettmanner-/Rheinland- über die Mettmanner-, die Süd- hin zur Güterstraße und besteht aus acht Maßnahmen, die die Vorlage der TBV-Radverkehrsbeauftragten Lejla Tumbul jeweils einzeln in Bild und Text beschreibt.

Straße besser und sicherer überqueren

Um im Kreuzungsbereich Mettmanner-/Rheinlandstraße die Radler besser queren zu lassen, soll auf der Fahrbahn der Mettmanner Straße eine vorgezogene Rad-Aufstellfläche eingerichtet. Hierdurch sind Radfahrer als erste am Drücker, der Fahrzeugverkehr fährt nachrangig und Unfälle sollen durch verbesserte Sichtbeziehungen vermieden werden. Zweitens soll der Teil der Mettmanner Straße, der zurzeit nur von Norden aus für Autos befahrbar ist, in Zukunft auch aus der anderen Richtung für Radfahrer erreichbar werden. Hierzu sind mehrere Vorkehrungen notwendig.

Zwei Fahrradstraßen vorgesehen

Die Mettmanner Straße spielt bei den Überlegungen eine wichtige Rolle.
Die Mettmanner Straße spielt bei den Überlegungen eine wichtige Rolle. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

An der Kreuzung Mettmanner-/Friedrich-Ebert-Straße sollen Fahrradbenutzer die Möglichkeit bekommen, signalisiert die Friedrich-Ebert-Straße im Schutze einer zusätzlichen, auf der südlichen Seite des Knotenpunktes rot markierten Radfahrer-Furt zu überqueren. Sie wird in die bestehende Fußgängersignalanlage integriert. Der von der Südstraße kommende Radler soll die Friedrich-Ebert-Straße an der vorhandenen Fußgängerfurt queren und dann über den Radweg der Friedrich-Ebert- auf die Mettmanner- Richtung Rheinlandstraße auf der Fahrbahn fahren. Außerdem will man die Mettmanner in dem Stück zwischen zwischen Friedrich- und Friedrich-Ebert-Straße in eine Fahrradstraße umfunktionieren. Dort dürfen zwar weiter Autos fahren und parken, Radfahrer haben jedoch Vorrang.

Kombination mit Schulwegsicherung

Sechstens soll der Kreuzungsbereich Mettmanner-/Friedrich-/Südstraße vollständig umgestaltet werden. „Hier lässt sich die Verbesserung der Rad-Infrastruktur mit sinnvollen und notwendigen Maßnahmen zur Schulwegsicherung der Grundschule Kastanienallee verknüpfen“, erklärt Tumbul. Die obere Friedrichstraße als verkehrsberuhigter Geschäftsbereich wolle man mit Tempo 20 ausweisen. Außerdem sei auf der Friedrichstraße ein neuer Fußgängerüberweg mit „einer deutlicher Verringerung der Fahrbahnquerung“ vorgesehen.

Markierungen und Beschilderungen

In einer Fahrradstraße – hier ein Beispiel aus Heiligenhaus – sind Radler gegenüber Autos bevorrechtigt.
In einer Fahrradstraße – hier ein Beispiel aus Heiligenhaus – sind Radler gegenüber Autos bevorrechtigt. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Schließlich soll auch die Südstraße – ebenfalls mittels Markierungen und Beschilderung – in eine Fahrradstraße umgewandelt werden, wird der Einmündungsbereich Süd-/Güterstraße zu einer abknickenden Vorfahrt. Zuguterletzt ist vorgesehen, in der Güter- zwischen Langenberger- und Südstraße auf beiden Seiten Fahrradstreifen sowie vor der Ampelanlage eine vorgezogene Aufstellfläche einzurichten. Die Fortführung von der Güterstraße an den Panoramaradweg erfolgt über die Sieperstraße und den Gehweg der Langenberger Straße, der künftig für den Radverkehr freigegeben wird.

TBV-Verwaltungsrat tagt im Rathaus

Der Verwaltungsrat der Technischen Betriebe hält am Donnerstag, 24. Juni, um 18 Uhr im Saal Velbert des Rathauses (Thomasstraße 1, Zugang über den Innenhof) seine nächste Sitzung ab. Auf der Tagesordnung stehen u. a. folgende Themen: erster Quartalsbericht zum Wirtschaftsplan 2021, Kreisverkehr Bahnhof-/Talstraße, Dirt-Bike-Anlage und Bekämpfung der illegalen Müllablagerung. Die vollständige Tagesordnung nebst der veröffentlichten Beratungsvorlagen kann im Ratsinfosystem (velbert.ratsinfomanagement.net) eingesehen werden.

Besucher müssen sich zunächst im Eingangsbereich des Rathauses registrieren. Weitere Corona-Auflagen sind ein Sicherheitsabstand von 1,50 Meter zu anderen Menschen und das Tragen einer medizinischen Maske beim Betreten und Verlassen des Rathauses sowie des Sitzplatzes.

Arnd Sulimma zufolge lassen sich Maßnahmen vielfach mit Hilfe von Markierungs- und Beschilderungsänderungen bzw. -ergänzungen bewerkstelligen. Eine erste Kostenschätzung für die investiven Maßnahmen belaufe sich auf 100.000 Euro.