Velbert. Nach monatelanger Corona-Zwangspause melden sich jetzt die „Velberter Kulturloewen“ zurück. Die läuten Ende Juli den Kultursommer in Velbert ein.

Was macht man am gescheitesten im Sommer? Wenn die Tage lang sind und es drinnen zu warm ist? Man geht raus. So wie es die „Velberter Kulturloewen“ tun, deren Veranstaltungen ja sonst größtenteils in der Vorburg von Schloss Hardenberg oder im Historischen Bürgerhaus Langenberg über die Bühne gehen. Sie läuten in ziemlich genau einem Monat den „Velberter Kultursommer“ ein und verlegen das Programm ins Freie. Los geht’s am letzten Juli-Wochenende mit einem vierfachen Aufschlag: einer kurzweiligen Konzertreise der „Zuccini Sistaz“, mit Live-Musik vom „Trio Farfarello“ sowie mit einem Konzert und einem Märchen für Kinder.

Vorgeschmack auf den neuen Spielplan

Die beiden Betriebsleiter Dr. Linda Brücher und Dirk Lukrafka stellten zusammen mit dem Betriebsausschuss-Vorsitzenden Shamail Arshad (li.) die Programmpunkte vor.
Die beiden Betriebsleiter Dr. Linda Brücher und Dirk Lukrafka stellten zusammen mit dem Betriebsausschuss-Vorsitzenden Shamail Arshad (li.) die Programmpunkte vor. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

„Ein schöner Anlass. Wir dürfen wieder, und wir machen wieder“, strahlte Dr. Linda Brücher bei der Präsentation des Programms. Das übrigens auch zeigen soll, wie vielfältig der nächste Spielplan komponiert wird, und das schon jetzt Lust machen soll auf die kommende Kultursaison. Die Betriebsleiterin löst mit ihrem Team exakt das ein, was sie gegenüber der WAZ erst vor wenigen Wochen so formulierte: „Wir planen alles, wir sind zu jeder Zeit bereit. Das ist verrückt, aber so sind wir, und es ist unser Auftrag.“

„Die Kulturloewen sind wieder zurück im Spiel“ stellt denn auch zufrieden Shamail Arshad fest, der Vorsitzende (SPD) des Betriebsausschusses. Das reicht von Comedy bis Autokino, von jungem Jazz bis Kinderkonzert, geht weiter mit einem Theaterspaziergang und einer digitalen Zeitreise. Terminiert ist der Kultursommer bis einschließlich Sonntag, 19. 9. Dann richtet das Stadtmarketing Velbert in der Innenstadt das „Schlangenfest“ aus und zeigt das artistische Theater-Duo „Elabö“ für Zuschauer ab vier Jahren ihre bereits mehrfach international prämierte Show „Schachmatt“.

Hoffnung auf die nächste Serie

Melissa Muther hat an der Folkwang-Uni Jazzgesang studiert. Am 1. August ist sie im Innenhof der Vorburg zu hören.
Melissa Muther hat an der Folkwang-Uni Jazzgesang studiert. Am 1. August ist sie im Innenhof der Vorburg zu hören. © Kulturloewen | Marc Dirkmann

Dirk Lukrafka spricht von einem „ausgewogenen guten Programm“. Es sei ein tolles Signal, dass man jetzt endlich wieder starte, so der Bürgermeister und Co-Betriebsleiter. Darauf hätten schließlich viele Menschen lange gewartet. Doch man wisse ja nie was komme, und deshalb sei es gut, erst einmal nur für einen begrenzten Zeitraum zu planen, um möglichst nicht wieder ins Absagen zu kommen. Sondern hoffentlich bald die nächste Serie in Angriff nehmen zu können.

In Neviges läuft so Einiges

Aber noch einmal zurück zum Auftakt-Wochenende und seiner Programm-Abfolge: Am Donnerstag, 29. Juli, 20 Uhr, sind die „Zucchini Sistaz“ mit „Tag am Meer“ im Innenhof der Vorburg; das „Trio Farfarello“ spielt dort tags darauf um 20 Uhr. Auf der Naturbühne hinter bzw. etwas oberhalb der Vorburg gibt’s am Samstag, 31. 7., drei Termine mit dem Konzert für Kinder ab vier Jahren „Ingas Garten“ (11, 13.30 und 16 Uhr). Ebenfalls am Samstag wird’s für die gleiche Zielgruppe auf der Schlosswiese märchenhaft: Märchen zum Schmunzeln und Träumen vor einem Tipi (12, 14.30 und 17 Uhr).

Jazz und Springmäuse

Das Springmaus-Ensemble bringt sein Sommerspecial „Bääm“ nach Velbert mit.
Das Springmaus-Ensemble bringt sein Sommerspecial „Bääm“ nach Velbert mit. © Kulturloewen | stefan mager

Wiederum im Innenhof der Vorburg steht am ersten Sonntag im August ein Jazz-Konzert mit dem „Melissa Muther Trio“ auf dem Sommer-Programm (11 Uhr). Auf dem Parkplatz am Stadion (Sportzentrum) gastiert sodann am 13. 8. um 20 Uhr einmal mehr das beliebte Improvisationstheater „Springmaus“ mit Impro-Comedy, und am letzten August-Sonntag bieten die „Kulturloewen“ verschiedene thematische Führungen im Langenberger Bürgerhaus mit interessanten Einblicken in das Haus an.

Publikums-Hit wird auch gezeigt

Der September beginnt mit dem zweiten Anlauf in Sachen „Autokino Velbert“. Dann flimmern nach Sonnenuntergang die Filme „Bad Boys for Life“, als Publikumswunsch der Zeichentrick „König der Löwen“ und drittens „Peanut Butter Falcon“ über die Leinwand am Stadion im Sportzentrum (3. bis 5. 9.). Das Event musste Ende April wegen der Ausgangssperre abgeblasen werden. Am selben Wochenende finden gleich zwei Veranstaltungen der „Neanderland Biennale“ hier in Velbert statt. Da wäre die interaktive Performance „Schöner Warten – Die Telefonzelle“ am Freitag von 10 bis 16 Uhr auf dem Vorplatz der Baustelle vom Forum Niederberg. Und zweitens bei „Shakespeare take away“ am Sonntag, eine Entführung der besonderen Art bei einem Theaterspaziergang mit Publikumsbeteiligung auf der Schlosswiese in Neviges (11 und 16 Uhr).

Vielleicht ist das noch nicht alles

Es gibt drei Vorverkaufsstellen

Nach Auskunft der „Loewen“ sind die Kultursommer-Tickets – manche Veranstaltung ist auch kostenlos – mit vier bis 15 Euro besonders günstig. Karten gibt es nur im Vorverkauf, der just an diesem Mittwoch beginnt, auf www.kulturloewen.de oder bei den bekannten Vorverkaufsstellen. Das sind vor Ort die Buchhandlung Kape in Langenberg, Velbert Marketing in Mitte und Wortwechsel (vormittags) in Neviges.

Bei allen Veranstaltungen richten sich die „Velberter Kulturloewen“ hinsichtlich der Hygienevorgaben nach den jeweils gültigen Corona-Verordnungen. Die Besucher sollten sich daher tagesaktuell auf der Homepage der „Kulturloewen“ orientieren.

Durchgehend geöffnet sind darüber hinaus die „Bürgerhausgeschichten“: Bei einem Spaziergang rund um das Historische Bürgerhaus können Besucher kostenlos und jederzeit digital über QR-Codes die Bürgerhausgeschichten abrufen. Sie brauchen dazu lediglich ein Smartphone. – „Wir planen natürlich auch schon etwas für den Herbst“ verrät Linda Brücher. Und sie wolle auch nicht ausschließen, dass vielleicht noch das eine oder andere hinzukomme.