Velbert. Es geht wieder los: Der Neustart beim Feiern erfolgt in Velbert mit dem „Schlangenfest“. Aber es gibt auch bewegende Events am Panorama-Radweg.

Als erste 2021er Veranstaltung musste Mitte April „Velbert blüht auf“ wegen der Pandemie abgesagt werden, das „Europafest“ ging im Mai notgedrungen nur rein digital über die virtuelle Bühne, jetzt fiel der Betriebscup für Firmenteams ins Wasser, die vor Ort traditionell in Tönisheide platzierte Saisoneröffnung des „Panorama-Radwegs Niederbergbahn“ fällt Anfang Juli ebenso flach wie am letzten August-Wochenende das bereits im Vorjahr abgeblasene „Parkfest“ nebst Konzert unter der Saubrücke. Jedoch: In 2022 soll es dafür einen erneuten Anlauf geben. Vor allem aber wachsen aktuell mit den sinkenden Corona-Zahlen nun grundsätzlich wieder die Chancen für Stadtfeste. Und damit auch die Hoffnungen der vielen Beteiligten. Stand jetzt steht Velbert als erstes am 19. September zum Weltkindertag das beliebte „Schlangenfest“ ins Haus.

Inzidenz muss unter 35 sein

Die Veranstaltung „Velberter Lichter“ – hier eine Szene aus einem vergangenen Jahr – hat eine Anziehungskraft, die über die Stadtgrenzen hinaus geht.
Die Veranstaltung „Velberter Lichter“ – hier eine Szene aus einem vergangenen Jahr – hat eine Anziehungskraft, die über die Stadtgrenzen hinaus geht. © FUNKE Foto Services | Ulrich Bangert

Die Corona-Schutzverordnung stelle entsprechende Möglichkeiten ab dem 1. 9. in Aussicht, wenn sowohl die Landes- als auch die Kreis-Inzidenz unter dem Wert 35 liege, erklärte Daniela Hantich auf WAZ-Anfrage. Die Resonanz beim „Schlangenfest“ sei immer groß, berichtet die Fachfrau fürs Veranstaltungsmanagement beim Stadtmarketing. Die Einladung gingen dieser Tage raus; Vereine und Institutionen könnten ihre (kostenlose) Teilnahme anmelden. Da allerdings heute noch nichts Konkretes absehbar ist und es auch noch keine Auflagen gibt, wappnen sich die Macher beim Stadtmarketing z. B. dadurch, dass sie schon jetzt beim Aufstellplan möglichst viele Eventualitäten berücksichtigen.

Jubiläumstouren zu Fuß und radelnd

Bis Ende August seien qua Schutzverordnung zutrittsfreie Großveranstaltungen untersagt, erläuterte Olaf Knauer die Lage. „Und die finden bei uns ja im öffentlichen Raum statt und jeder ist herzlich zu ihnen eingeladen“, ergänzt der Abteilungsleiter Stadtmarketing. Die beiden letzten Veranstaltungen unter der Regie von Stadtmarketing/Velbert Marketing GmbH (VMG), resümiert Knauer, seien in 2020 die Zweitauflage von „Hardenberg open-air“ und die „Velberter Lichter“ gewesen. Beide hätten unter Pandemie-Auflagen stattgefunden.

Stadtmarketing und VMG zusammenführen

Der Rat traf jetzt am Dienstag eine Richtungsentscheidung zur Rekommunalisierung des Stadtmarketings Velbert. Dabei werden im Grunde Stadtmarketing und Velbert Marketing GmbH – ihre Gesellschafter sind zu 60 Prozent die Stadt bzw. deren BVG sowie zum kleineren Teil Private – zusammengeführt. Künftig ist alles in der Hand der Verwaltung. Das Ganze geht mit einer Bündelung aller zugehörigen Aufgabenbereiche einher.

Dazu gab es im Vorfeld auf Antrag der Grünen Ende 2020 bereits einen einstimmigen Ratsbeschluss, demzufolge beide Komponenten zu einer Organisationseinheit zusammengeführt werden sollen. Interne Vorarbeiten laufen schon seit 2018.

Für das geplatzte, ursprünglich zentral von allen vier Anrainer-Städten geplante Sommerfest zum zehnten Geburtstag des „Panorama-Radwegs Niederbergbahn“ gibt es übrigens jetzt als Ersatz-Events über etliche Sommerwochen hinweg Jubiläumstouren: Es wird geradelt und gewandert. Velbert ist am 21./22. August mit gleich sieben Angeboten an der Reihe, die Hantich zufolge aber so getaktet sind, „dass es sich auf dem Weg nicht knubbelt“. Kooperationspartner sind die hiesige ADFC-Ortsgruppe und der Bürgerverein Tönisheide; eine der Wandertouren führt der Velberter Baudezernent Jörg Ostermann.

Weihnachtsmarkt im Advent

Daniela Hantich und Olaf Knauer stellten auf Anfrage der WAZ die aktuellen Überlegungen für die Stadtfeste vor und erläuterten deren Hintergründe.
Daniela Hantich und Olaf Knauer stellten auf Anfrage der WAZ die aktuellen Überlegungen für die Stadtfeste vor und erläuterten deren Hintergründe. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Darüber hinaus stehen in dem neuen Terminkalender noch folgende weitere Veranstaltungen: Am 22. Oktober soll es die „Velberter Lichter“ mit Mondschein-Einkauf im Gepäck geben und im Advent an zwei Wochenenden einen „Weihnachtsmarkt Am Offers“ mit verkaufsoffenen Sonntagen.

Die örtlichen Werbegemeinschaften haben ihre Überlegungen bezüglich ihrer Festivitäten und Veranstaltungen wie Kerzenzauber, Laternenfest, Feierabend-Markt, Martinsmarkt etc. noch nicht ganz abgeschlossen und wollen demnächst an die Öffentlichkeit gehen.

Einsatz für fairen Handel

Das Stadtmarketing treibt unterdes auch die Rezertifizierung als Fairtrade-Stadt voran, die Velbert erstmals 2019 bekommen hat. „Durch ihr Engagement für den fairen Handel vor Ort setzt die Stadt Velbert ein konkretes Zeichen für eine gerechtere Welt“, heißt es u. a. in der Urkunde. „Das ist absolut sinnvoll, es ist zudem imagebildend und mehr als bloß ein Aushängeschild“, bekräftigt Olaf Knauer. Eine Rezertifizierung sei mit mehreren Bedingen verknüpft. So müsse die Steuerungsgruppe unter Vorsitz von Michael Wolframm (Kolpingsfamilie Velbert) weiter aktiv sein, müsse es entsprechende Info-Veranstaltungen geben, müss man ferner Geschäfte/Gastronomen und Schulen/Vereine etc. für die Sache begeistern und sie einbinden.

Kontakt zu Olaf Knauer und Michael Wolframm auf fairtrade@velbert.de.