Langenberg. Zahlreiche namhafte Künstlerinnen und Künstler kommen in der zweiten Jahreshälfte ins Alldiekunst-Haus Langenberg.

„Wir sehen langsam wieder Land.“ Lächelnd sitzt Carlo Haak im Alldiekunst-Haus, vor sich einen Laptop. „Mehr als 60 Veranstaltungen haben wir wegen Corona verschieben müssen“, sagt der Mann, der im Team von Alldiekunst für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist.

Doch mit sinkenden Inzidenzwerten und immer weiteren Lockerungen der Corona-Schutzverordnung sind nun auch wieder kulturelle Veranstaltungen mit Publikum möglich. „Am 24. Juli geht es wieder los“, sagt Haak, erste Gäste sind Torsten Zwingenberger und das Jazztrio Berlin 21.

Torsten Zwingenberger und Berlin 21 sind die ersten Künstler, die nach der Coronazwangspause wieder im Alldiekunst-Haus Langenberg auftreten werden – am 24. Juli.
Torsten Zwingenberger und Berlin 21 sind die ersten Künstler, die nach der Coronazwangspause wieder im Alldiekunst-Haus Langenberg auftreten werden – am 24. Juli. © Alldiekunst

Kontakte haben gefehlt

„Uns haben die Kontakte gefehlt. Sonst war hier ja jedes Wochenende was los. Und plötzlich ging gar nichts mehr. Das war zum Schluss schon komisch“, gibt er Einblick in das Innenleben des Vereins. Gearbeitet hat das Team aber trotzdem, denn schließlich galt es, Termine zu verlegen.

Geholfen hat dabei eine Datenbank, die ein Mitarbeiter des Alldie-Teams über drei Jahre aufgebaut hat. „Wenn ich einen Termin per Mausklick verschiebe, nimmt das Programm alles mit, was dazu gehört“, erläutert Carlo Haak. Also zum Beispiel die Verträge. „Das erleichtert die Arbeit ungemein.“

Terminverschiebungen

Und das ist auch nötig. „So einen Termin zu verschieben ist nämlich gar nicht so einfach“, sagt Haak. „Die Künstlerinnen und Künstler treten ja nicht nur bei uns auf.“ Teilweise habe er mit drei Agenturen mehr oder wenig gleichzeitig telefoniert, um passende Termine zu finden.

Ein weiteres Problem: „Das Programm soll ja auch abwechslungsreich sein“, sagt Carlo Haak. Heißt: Nicht fünf Kabarettisten hintereinander, dann fünf Großbands, erläutert er lachend. Doch auch dank der Datenbank „haben wir das ganz gut hinbekommen.“

Vorverkauf läuft

Die Termine stehen also nun fest, doch der Vorverkauf läuft nur schleppend. „Kein Wunder“, sagt Carlo Haak. „Die Leute sind natürlich verunsichert, weil bislang ja immer alles verschoben worden ist.“ Wieso sollte man ein Ticket buchen, „wenn man nicht weiß, ob und wann die Veranstaltung stattfindet.“

Der Kabarettist Wilfried Schmickler kommt auch an die Wiemerstraße, hier ist der Vorverkauf schon fast abgeschlossen.
Der Kabarettist Wilfried Schmickler kommt auch an die Wiemerstraße, hier ist der Vorverkauf schon fast abgeschlossen. © FUNKE Foto Services | Arnulf Stoffel

Hinzu kommt: „Wir konnten ja auch noch keine Werbung aufhängen, bevor nicht alle Termine festgezurrt waren.“ Doch auch damit sei jetzt Schluss: „Wir legen jetzt los, die Plakate werden gedruckt.“ Auch neue Flyer sind in Arbeit.

Problem Vandalismus

Aufgehängt werden die Plakate unter anderem in Werbeständern an zehn Stellen im Stadtgebiet. „Alles mit dem Ordnungsamt abgesprochen“, sagt Carlo Haak, der die gute Zusammenarbeit mit der Behörde hervorhebt.

Allerdings hat das Team von Alldiekunst auch mit Vandalismus zu kämpfen. Immer wieder werden einzelne Werbeständer mutwillig zerstört., „Zum Beispiel am Bahnhof“, sagt Carlo Haak. Dabei sei die Werbung gerade dort so wichtig, weil dort eben auch jede Menge Leute vorbei kommen – auch von außerhalb.

„Außerdem sind diese Gestelle nicht günstig“, erläutert der Alldie-Sprecher. Einen Werbeständer zu ersetzen sei für den Verein nicht mal eben so möglich. Er hoffe daher, dass die verbleibenden acht Ständer verschont bleiben.

Spielen im November groß auf: Die Celtic-Rocker Claymore aus Heiligenhaus.
Spielen im November groß auf: Die Celtic-Rocker Claymore aus Heiligenhaus. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Doch zurück zum Positiven: Wer nun also Tickets bucht, wird am Veranstaltungstag ein paar Änderungen entdecken. „Wir haben die Corona-Zeit genutzt und zum Beispiel die Saalbeleuchtung geändert.“ Das „alte“ Licht sei hart gewesen und nicht regelbar.

LED-Lampen neu eingebaut

„Die Leute haben sich manchmal richtig erschreckt, wenn zur Pause das Licht anging“, sagt Carlo Haak und schmunzelt. „Jetzt haben wir LEDs, das Licht ist viel angenehmer und zudem können wir die Lampen dimmen.“

Das alles sei in Eigenregie geschehen. Zeit genug sei ja gewesen. „Obwohl“, sagt Carlo Haak, „die Zeit war auch eine Gefahr: Mancher hat gedacht, och, wir haben noch genug Zeit, bis das alles vorbei ist.“ Er habe dann gesagt: „Nein, das kann alles ganz plötzlich wieder los gehen.“

Kulturloewen freuen sich auf die neue Spielzeit

Der Sommer wird ruhig im Bürgerhaus – zumindest was die Bühne anbelangt. Denn die neue Spielzeit beginnt erst im September. Bis dahin nutzen die Velberter Kulturloewen die Zeit, um das Equipment in Ordnung bringen zu lassen. „Das passiert traditionell im Sommer“, erläutert Betriebsleiterin Dr. Linda Brücher. „Wir müssen bestimmte Fristen einhalten und die Wartungstermine langfristig buchen.“ Die Firmen würden dann einen Kulturbetrieb nach dem nächsten abklappern. Trotz der Wartung finden aber die Führungen durch das Veranstaltungshaus statt. „Vielleicht besonders spannend für die Besucherinnen und Besucher“, findet Linda Brücher, „weil sie dann auch mal einen Blick hinter die Kulissen bekommen.“ So sei zum Beispiel der große Saal komplett leer geräumt.

Arbeit am Saalplan

„Berlin kann jeder – Velbert muss man wollen“: Mit diesem Stück gastiert die Burghofbühne Dinslaken im Oktober im Bürgerhaus.
„Berlin kann jeder – Velbert muss man wollen“: Mit diesem Stück gastiert die Burghofbühne Dinslaken im Oktober im Bürgerhaus. © Kulturloewen

Für die neue Spielzeit am September stehen die Termine schon fest, allerdings knobeln die Kulturloewen noch am Saalplan. Denn die Corona-Regeln gelten weiterhin, etwa die generelle Testpflicht und das Abstandsgebot. „Wir möchten auch gerne die freie Platzwahl beibehalten“, sagt die Betriebsleiterin, „aber die aktuelle Verordnung verlangt neben der Angabe der persönlichen Kontaktdaten auch eine Sitzplatznummer.“ Ein Test für mögliche Konzepte werde da der Kultursommer sein (Bericht folgt).

Spannendes Theaterstück

Nun aber zum Programm: Besonders freut sich Linda Brücher auf zwei Veranstaltungen. Da wäre zum einen die Aufführung „Berlin kann jeder – Velbert muss man wollen“ der Burghofbühne Dinslaken. Im Vorfeld des Stückes sollen in einem Zoom-Interview oder telefonisch Bürgerinnen und Bürger aus allen drei Stadtbezirken Fragen rund um die Stadt und das Leben in dieser beantworten. Die Audioschnipsel werden dann Teil des Stücks. Anfragen an: caspers@burghofbuehne-dinslaken.de.

Und dann ist im Mai 2022 der Kabarettist Sebastian Puffpaff zu Gast, hier ist der Vorverkauf schon eröffnet. Die Karten gibt es entweder über www.kulturloewen.de oder neanderticket.de. „Wir setzen natürlich auch weiterhin auf unser Traditionsprogramm“, verspricht Betriebsleiterin Linda Brücher. „Das Bürgerhausorchester und die Bergischen Salonlöwen sind wieder mit dabei.“

Corona-Regeln gelten weiter

Auch wenn bei Alldie nun wieder Publikum erlaubt ist, gelten weiterhin die Corona-Regeln. So müssen Besucherinnen und Besucher eine Maske tragen, wenn sie das Alldiekunst-Haus betreten und verlassen. Auch dürfen Getränke erst einmal nicht an der Theke verzehrt werden.

Weiterhin ist auch die Ärztin vor Ort, die derzeit im Foyer das Testzentrum betreibt, „gegebenenfalls sind also auch Corona-Tests vor Ort möglich“, sagt Carlo Haak vom Alldiekunst-Haus.

Das ganze Programm des Alldiekunst-Hauses und weitere Informationen gibt es auf www.alldiekunst.com. Außerdem steh in Langenberg vom 30. September bis zum 3. Oktober das Langenberg Festival von und mit Nina Reddig auf dem Programm. Mehr dazu: langenberg-festival.com.