Langenberg. Der Ausschuss für Wirtschaftsförderung befasste sich intensiv mit der zukünftigen Rolle der Velbert Marketing GmbH – und dem Weihnachtsmarkt.
Volles Haus bei der Sitzung des Ausschusses für Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing und Tourismus im Bürgerhaus. Und gleich ein ganz dicker Brocken vorne auf der Tagesordnung: die Zukunft der Velbert Marketing GmbH (VMG).
Denn die Gemeindeprüfungsanstalt NRW (GPA) hatte sich den Fachbereich 8 der Stadt Velbert – Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing – vorgenommen. Guido Rosenow, einer der Prüfer, stellte dem Gremium nun die Ergebnisse vor.
Doppelstrukturen abschaffen
Sein Fazit: Es gibt Doppelstrukturen zwischen dem Stadtmarketing (Fachbereich 8.2) und der VMG. „Es gibt in beiden Organisationsformen viele Gremien, die über ein und dasselber Thema sprechen“, stellte Rosenow fest. „Da wird doppelte Arbeit geleistet.“ Was auch einen Kostenfaktor darstelle.
Seine Empfehlung: „Eine Verzahnung würde Sinn ergeben.“ Die GPA rate dazu, den Bereich Marketing umzustrukturieren, „die VMG zu rekommunalisieren.“ Den Vorschlag unterstützte auch der zuständige Dezernent Jörg Ostermann, die Überführung in den Fachbereich 8 könne ihm zur Folge 2022 über die Bühne gehen.
Letztlich stimmte der Ausschuss knapp, mit einer Stimme Mehrheit, dem Vorschlag zu. „Mit dem Ergebnis gehen wir jetzt in die nächste Ratssitzung“, erläuterte Ostermann das weitere Vorgehen, „dort muss dann abschließend entschieden werden.“
Sparpaket der VMG
Ein zweiter Punkt, der intensivere Diskussionen nach sich zog, stand weiter hinten auf der Tagesordnung. Unter den Punkten 9 und 10 ging es um das Sparkonzept der VMG und die Zukunft des Weihnachtsmarktes in Velbert-Mitte.
„In der Weihnachtszeit machen die Geschäfte etwa ein Drittel ihres Jahresumsatzes“, führte VMG-Chef Olaf Knauer dazu aus. „Der Weihnachtsmarkt fördert die Frequenz in der Fußgängerzone und ermöglicht uns außerdem die Durchführung eines verkaufsoffenen Sonntags.“
Kritik am Konzept
Auch Jörg Ostermann unterstrich die Bedeutung der Veranstaltung: „Wir brauchen den Markt, um ein positives Signal für den Handel zu setzen, deswegen bitte ich auch Sie heute um ein positives Votum.“ Das allerdings nicht zustande kam.
Denn die Kritik am Konzept der VMG war dann doch zu groß. Jörg Möller (Die Linke) merkte an, dass ihm die Kosten zu hoch seien und das Konzept wirke „wie mit der heißen Nadel gestrickt“. Thorsten Hilgers (FDP) fehlten in der gesamten Aufstellung der VMG zum Sparpaket einige Zahlen.
„Sie sagen, was Sie nicht machen. Es fehlt aber eine Aufstellung über das, was Sie noch durchführen.“ Und für den Weihnachtsmarkt gebe es zwar Angaben über Kosten, aber keine über die geschätzten Einnahmen. Und Ute Meulenkamp fand deutliche Worte für den geplanten Zeitpunkt des Marktes auf dem Offersplatz: „Das ist eine schallende Ohrfeige für die Tönisheider“, sagte die SPD-Frau. Denn der Hubbelsgasser Weihnachtsmarkt findet am gleichen Wochenende statt. Ein Einwand, der vom Rest der Anwesenden mehr oder weniger ignoriert wurde.
Digitales vernachlässigt
Für die SPD kritisierte aber auch Rainer Hübinger das Konzept: Die VMG spare am falschen Ende, sagte der Fraktionschef. „So gerne ich den Weihnachtsmarkt hätte, aufgrund der Corona-Entwicklungen sehe ich den aber noch nicht.“ Hier hätte seiner Meinung nach gespart werden können.
Stattdessen sei der dickste Sparposten im Bereich Digitales angesiedelt. „Dabei hat doch gerade das letzte Jahr gezeigt, dass der Trend zur Digitalisierung geht. Und gerade der Bereich ist bei uns in Velbert verbesserungswürdig.“
Abstimmung verschoben
Letztlich einigte sich der Ausschuss mit Olaf Knauer und Jörg Ostermann darauf, dass eine Abstimmung über die Vorlage verschoben wird – auf die nächste Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses. Bis dahin hätten die beteiligten dann Zeit, die Vorlage nachzubessern.
Interessant für Langenberg: Über das Förderprogramm der Stadt Velbert sind stadtweit vier Leerstände beseitigt worden, darunter zwei in der Altstadt: Der Hundefriseur Palu und das Café Milchkännchen erhalten Unterstützung.
Grundstücke vermarktet
Gute Nachrichten hatte Wirtschaftsförderin Anne van Boxel für die Langenberger: Das Baugebiet am Eickeshagen ist komplett vermarktet.Und auch aus dem Neubaugebiet an der Alten Poststraße gibt es Positives zu berichten: Zwei weitere Grundstücke sind reserviert, ein drittes ist verkauft und wird nun bebaut.