Neviges. Die Entwürfe für die Parkanlagen von Schloss Hardenberg stehen auf der Homepage der Stadt Velbert. Eine Auswahl zeigt die WAZ in diesem Artikel.
Das Ensemble Schloss Hardenberg, also Herrenhaus, Vorburg, Wehranlagen und Mühlengebäude, soll zu einem „Erlebniszentrum Natur“ entwickelt werden. Dabei spielt die Parkanlage eine zentrale Rolle. Nach einem Landschaftsarchitekten-Wettbewerb, zu dem die Stadt Velbert aufgerufen hatte, zeigen zehn Büros ihre Entwürfe auf der Homepage der Stadt. Dabei werden die Namen absichtlich nicht genannt. Eine kleine Auswahl stellen wir an dieser Stelle vor. Am 12. Mai entscheidet die Jury, In der darauffolgenden Woche wird das Ergebnis verkündet.
Minigolfanlage verlegen
Entwürfe bis 9. Mai im Netz
Die Entwürfe der zehn Landschaftsarchitekten-Büros stehen noch bis Sonntag, 9. Mai, auf der Homepage der Stadt Velbert www.velbert.de. Zu jedem einzelnen Kommentar können Bürgerinnen und Bürger einen Kommentar schreiben.
Die Entwürfe sollten ursprünglich in der Vorburg Schloss Hardenberg ausgestellt werden, doch dies ist wegen der Corona-Pandemie nicht möglich.
Die Inszenierung des Blicks oder die Entdeckung der Langsamkeit“ lautet der Titel des Entwurfs mit der Nummer 110. Dabei wird die beliebte Minigolfanlage in den Bereich des ehemaligen Wirtschaftsgartens und der früheren Gärtnerei verlegt. Es soll ein „Minigolfgarten im klassischen Sinne entstehen“, so heißt es, sowie Duft- und Blühgärten. „Die Objekte des Minigolfs werden dabei mit Duft- und Blühgärten durchwebt, so dass sich der Bereich als ein Gartenensemble im klassischen Sinn präsentiert“, heißt es weiter. Die Veranstaltungsfläche im Wirtschaftshof soll in den südlichen Hangbereich des Schlossteiches verlagert werden, dabei sind einzelne Sitzstufen mit Blick auf den Teich geplant. Zwischen Herrenhaus und Vorburg sollen die Bäume stehen bleiben und durch neue ergänzt werden. Außerdem gibt es nach diesen Plänen einen historischen Brunnen, um den herum man auch sitzen kann.
Eine neue Lindenallee
Ruhe, Schlichtheit und Konzentration auf das Wesentliche, so wird der Entwurf Nr. 114 beschrieben, dabei soll der „Landschaftspark Schloss“ mit einem Spaziergang erkundet werden. Der Weg beginnt kurz hinter der Eisenbahnbrücke, in Richtung Schloss ist eine Lindenallee geplant, die in einen neu anzulegenden „Natur- und Erlebnisbereich“ führt, wie es heißt. Das unmittelbare Umfeld des Schlosses mit seinen Gräben und Wehrmauern soll als Kräuter- und Heilgarten gestaltet werden. Weiterhin sieht dieser Entwurf eine Verlagerung des Schlossteiches vor, er soll an seinen ehemaligen Standort auf der großen Wiese am Mühlengebäude zurück. Die so frei werdende Fläche will dieses Planungsbüro als Rasen- und Festveranstaltungsfläche nutzen. Der Teich soll, so heißt es, durch seine neue Lage und Größe ein „Naturerlebnisbereich mit Schilf-, Röhricht- und Flachwasserbereichen“ werden. Geplant ist, den Betondeckel des Regenrückhaltebeckens im Norden zu öffnen und es über Stege zugänglich zu machen.
Schlossplatz als Zentrum
Beim Entwurf Nr. 117 stehen Herrenhaus und Vorburg im Mittelpunkt, sie werden verbunden durch einen „repräsentativen Schlossplatz als neue Mitte“. Der Schlossplatz soll auch bei Festen und Veranstaltungen genutzt werden. Für den Minigolfplatz ist eine Verlegung nach Osten zum Parkplatz geplant. Den Schlossteich sehen diese Planer als Teichgarten mit diversen Stauden und Rosenbüschen. Dazu kommen Obstbäume, ein Gemüse- und Kräutergarten sowie Bienenkästen, auf dem Teich selbst soll es zahlreiche Wasserpflanzen geben. Nach diesem Plan bleibt die große Wiese vor dem Schloss als Veranstaltungsfläche erhalten. Es sind mehrere Spielplätze auf dem Gelände vorgesehen sowie auf dem Grundstück in Richtung Bahngleisen ein Wald-Wildgarten mit Naturlehrpfad.
Wehranlage hervorheben
Der Entwurf Nr. 119 will den „räumlichen Zusammenhang“ zwischen Schloss und Vorburg stärken. Dabei soll der Charakter der Wehranlage noch deutlicher zum Vorschein kommen. Der Bereich der Vorburg soll gepflastert werden und einen Brunnen bekommen. Der ehemalige Wassergraben südlich des Herrenhauses, so wird vorgeschlagen, soll durch exakt ausformulierte Rasenböschungen nachgezeichnet werden. Die frühere Brücke über den Wassergraben wird bei diesem Entwurf durch einen leicht erhabenen Steg aus Natursteinplatten angedeutet. Der Schlossteich soll etwas in Richtung Wehrmauern verlegt werden und ein Holzdeck erhalten, die Minigolfanlage kommt nach diesen Plänen in den Norden des Parks. Auf der Fläche der ehemaligen Gärtnerei sind eine Orangerie und eine Gärtnerei geplant mit einem großen Picknickbereich Außerdem sieht dieser Entwurf an mehreren Stellen des Parks einen „Teppich“ aus Wildblumen vor. Nun bleibt abzuwarten, für welches Modell sich die Jury – u.a.Landschaftsarchitekten, beratende Mitglieder und Vertreter der Ratsfraktionen – am 12. Mai entscheidet.