Neviges. Der Experten-Wettbewerb endet im Mai. Bürger können noch bis Sonntag, 7. Februar ihre Ideen online oder per Post einbringen.

Sie kommen aus verschiedenen Ländern Europas, haben alle beste Referenzen. Insgesamt 31 Landschaftsarchitekten-Büros haben sich bei dem EU-weiten Wettbewerb zur Neugestaltung des Schlossparks beworben. Am Ende bleibt ein Siegerentwurf übrig, wird ein Büro der Parkanlage rund um Schloss Hardenberg den Stempel aufdrücken. Der Umbau der Grünanlagen gehört zum Gesamtkomplex der 8,9 Millionen teuren Sanierung des Schlosses Hardenberg und des Mühlengebäudes zum "Erlebniszentrum Natur". Und dabei liegt auf dem Schlosspark ein Schwerpunkt.

Schlossteich spielt eine große Rolle

Wie er am Ende aussieht, ob mit romantisch-verschlungenen Wegen oder eher sachlich-modern, welche Rolle dabei der Schlossteich spielt, all das können auch die Bürger mit beeinflussen. Ihre Ideen sind gefragt, die sie noch bis Sonntag, 7. Februar loswerden können. Sie fließen dann in die Entwürfe der Experten ein, die ab dem 12. Mai der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

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Großes Interesse der Bürger

"So einen Wettbewerb macht man nicht alle Tage. Ich bin jetzt 17 Jahre bei der Stadt Velbert, das ist auch für mich spannend und etwas ganz was Neues", freut sich Stadtplanerin Katrin Neumann. Die Meinung der Bürger lägen der Stadtverwaltung am Herzen, zumal man wisse, wie wichtig Schloss Hardenberg und auch gerade der Schlosspark für die Menschen hier sei. "Das haben wir ja schon bei der Befragung zur Nutzung des Schlosses gemerkt, auch da war ja schon das Interesse riesig groß." Die öffentliche Bürgerbeteiligung zum Thema Schlosspark begann am 28. Januar und endet am Sonntag, 7. Februar, schon jetzt seien eine ganze Menge an Vorschlägen eingegangen. Beteiligen kann man sich per Post oder am einfachsten Online. Katrin Neumann: "Dazu klickt man sich in dem entsprechendem Portal in die verschiedenen Bereiche hinein, schreibt dazu seine Meinung bzw beantwortet Fragen. Das ist wirklich gut zu handhaben."

Es gab 31 Bewerber

Zum Prozedere des Wettbewerbs der Landschaftsarchitekten: Es gab eine EU-weite Ausschreibung, am 15. Januar endete die Bewerbungsfrist. Bis zu jenem Tag hatten sich 31 Experten-Büros beworben. Drei davon hatte das Büro ISR, das den gesamten Wettbewerb begleitet, der Stadt empfohlen. Das Büro ISR - Innovative Stadt- und Raumplanung - mit Sitz in Haan und Düsseldorf habe schon bei zahlreichen Projekte einer ähnlichen Größenordnung mitgearbeitet, erläutert Katrin Neumann. Die drei Landschaftsarchitekten, die in diesem Wettbewerb vom Büro ISR ausgesucht wurden, kommen aus Berlin, Frankfurt/Main und Bonn.

Die Jury ist bunt gemischt

Vier Tage nach dem Ende der Bewerbungsfrist, am 19. Januar, wurden dann von den Bewerbern unter der Aufsicht eines Juristen der Stadt Velbert und des Büros ISR sieben Kandidaten ausgelost. Jene zehn Planungsbüros - drei standen ja schon fest - kommen am 10. Februar zu einer ersten Vorbesprechung mit der Jury zusammen. Und wer sitzt in der Jury dieses wichtigen Wettbewerbs? Unter anderem Fach- und Sachpreisrichter, Landschaftsarchitekten sowie beratende Mitglieder. Zu Letzteren gehören zum Beispiel die Fraktionen der Stadt Velbert, der Landschaftsverband Rheinland, der den Denkmalschutz im Auge behält, der Schlossförderverein und auch der Bund als Fördergeldgeber für die Sanierung des Schlosses und des Mühlengebäudes.

Experten berücksichtigen Bürger-Ideen

Diese Besprechung und das Treffen müsse man leider in Zeiten der Corona-Pandemie online abhalten, bedauert Stadtplanerin Katrin Neumann. "Wir hätten das gern anders gemacht, am liebsten draußen vor Ort, aber das geht eben leider nicht. Aber wird werden viele Fotos zeigen, das wird dann auch sehr anschaulich." Im Rahmen dieser Vorbesprechung können die zehn Planungsbüros auch Rückfragen an die Jury richten, so steht es in den Wettbewerbs-Richtlinien. Anschließend haben sie bis Mitte April gut zwei Monate Zeit für ihre Entwürfe. Und Zeit, sich mit den Anregungen der Bürger zu befassen und sie bei ihren Arbeiten dementsprechend zu berücksichtigen.

Am 12. Mai fällt die Jury dann ihre Entscheidung, die kurz danach auch öffentlich gemacht wird. Mitte Mai wissen die Velberter also aller Voraussicht nach, wie ihr Schlosspark künftig aussehen soll. Eines möchte Katrin Neumann noch loswerden. Natürlich freue sich die Stadt über viele unterschiedliche, auch ungewöhnliche Anregungen. Aber man möge bitte nicht überdrehen, denn was nicht mit dem Denkmalschutz in Einklang zu bringen ist, habe wenig Chancen. Ein Spaßbad mit Rutsche am Teich wäre also keine so gute Idee.

Zur Information: Wer seine Ideen loswerden möchte: Die Bürgerbeteiligung endet am Sonntag, 7. Februar. Mitmachen kann man entweder online unter www.jetzt-mitmachen.de/wettbewerb-schlossanlage oder per Brief. Die Adresse lautet: Stadt Velbert, Abteilung 3.3 Stadterneuerung und Umwelt, Thomasstraße 1 in 42551 Velbert.