Kreis Mettmann. Weil die Impfquote unter Menschen mit Migrationshintergrund schlechter ist, plant das Kreisintegrationszentrum Mettmann eine Aufklärungskampagne.

Menschen mit Migrationshintergrund nehmen im Kreis Mettmann spürbar weniger Impfangebote wahr, als Alteingesessene. „Der Anteil von Migranten an den Impflingen im Erkrather Zentrum ist erkennbar geringer“, sagt dazu Daniela Hitzemann, Sprecherin des Kreises Mettmann. Das hätten die Erfahrungen der vergangenen Wochen und Monate gezeigt.

„Vorbehalte gegen das Impfen“

Offenbar gebe es in der Bevölkerungsgruppe Vorbehalte gegen das Impfen, vermutet die Kreissprecherin weiter. Das Kreisintegrationszentrum sei eingeschaltet und werde mehrsprachige Broschüren verteilen, in denen auch diese Bevölkerungsgruppe zum Impfen aufgerufen werde.

„Bessere Aufklärungskampagne“

NRW-Integrationsstaatssekretärin Serap Güler (CDU): „Wenn ich an die Anschreiben denke, die die erste und die zweite Priorisierungsgruppe erhalten haben, da haben Deutsche schon ein Problem, diesen Brief zu verstehen“, sagte sie in RTL. „Da müssen wir noch eine bessere Aufklärungskampagne in den jeweiligen Sprachen machen“, erklärte sie.

Impftermine werde nicht wahrgenommen

Im Impfzentrum des Kreises in Erkrath werden zunehmend Impftermine nicht wahrgenommen – unabhängig vom soziologischen Hintergrund. Genaue Zahlen konnte der Kreis nicht nennen, aber „es ist feststellbar,“ so Kreissprecherin Hitzemann. Seit auch vermehrt bei den Hausärzten geimpft werde, sei dies der Fall. „Offenbar haben da einige Impfwillige mehrere Eisen im Feuer“, so die Sprecherin weiter. Der Kreis appelliert, dass, wer anderweitig versorgt werde, seinen Termin im Impfzentrum unbedingt absagen sollte. Sowohl bei den Impfbenachrichtigungen des Kreises als auch bei denen der Kassenärztlichen Vereinigungen seien Kontaktdaten angegeben, wo man seinen Termin absagen könne.

Per Telefon informiert

Es werde aber kein Impfstoff vernichtet, wenn die Termine nicht eingehalten worden seien. „Wir haben eine Liste mit Impfberechtigen, seien es Angehörige von Schwangeren oder von Pflegebedürftigen“, so Hitzemann. Die werden dann angerufen und kurzfristig zum Impfen in Erkrather Zentrum bestellt. Das klappe gut.