Velbert-Mitte. Unbekannte haben sich als Polizisten ausgegeben und einer 82-Jährigen aus Velbert viel Geld gestohlen. Die Polizei warnt vor den Maschen.

So genannte „Falsche Polizeibeamte“ haben zwischen Dienstag und Mittwoch bei einer 82-jährigen Velberterin gleich zwei Mal Bargeld erbeutet. Die Gesamtschadenssumme beläuft sich nach Angaben der Polizei auf einen mittleren fünfstelligen Betrag. Eine unbekannte Frau hatte sich bei der Seniorin gemeldet und sich als Bankangestellte ausgegeben. Unter dem Vorwand, in einem Geldinstitut sei Bargeld in Falschgeld vertauscht worden, forderte sie die Seniorin auf, ihre Bargeldbestände zu prüfen. Die Velberterin folgte zunächst den Anweisungen bis die Anruferin die Seniorin dazu überreden konnte, das Bargeld an einen Boten auszuhändigen, um es professionell kontrollieren zu lassen. Die 82-Jährige legte daraufhin mehrere hundert Euro in einen Umschlag und deponierte ihn vor ihrer Wohnungstür. Ein Mann, bekleidet mit einer dunklen Jacke die ein vermeintliches Abzeichen der Polizei auf dem Ärmel aufwies, holte gegen 20.30 Uhr den Umschlag ab und entfernte sich in unbekannte Richtung.

Zweiter Anruf am Morgen

Am nächsten Morgen erhielt die 82-Jährige erneut einen Anruf der Betrüger. Als die Seniorin Zweifel äußerte, wurde das Telefonat an eine vermeintliche Einsatzleitstelle der Polizei weiter verbunden. Der „falsche Polizist“ bestätigte die zuvor getätigten Angaben zu dem aufgefundenen Falschgeld. Er forderte durch geschickte Gesprächsführung die Seniorin dazu auf, auch ihre in einem Schließfach hinterlegten Bargeldbestände abzuholen und in „sichere Verwahrung“ einem Boten zu übergeben. Die Velberterin folgte den Anweisungen und legte gegen 10.30 Uhr einen mittleren fünfstelligen Betrag, verpackt in einen roten Jutebeutel, vor ihre Wohnungstür. Ein leicht korpulenter Mann holte den Beutel ab und entfernte sich in unbekannte Richtung.

Polizei warnt vor Maschen der Betrüger

Die erst im Anschluss hinzugezogene Polizei konnte trotz sofortiger Fahndung den flüchtigen Tatverdächtigen nicht mehr finden. Die Beamten leiteten ein Strafverfahren ein, die Ermittlungen zu den betrügerischen Anrufern dauern derzeit noch an.

Die Polizei nimmt diese Tat zum Anlass, um noch einmal eindringlich vor den verschiedenen Maschen von Trickbetrügern zu warnen und rät: Die Polizei nimmt keine Bargeld- oder Wertgegenstände in „sichere amtliche Verwahrung“. Stattdessen solle man Angehörige, Freunde oder gleich den Polizeinotruf anrufen. Auch Mitarbeiter der Stadtwerke oder von Telefon- oder Internetanbietern sowie Handwerker kündigen sich in der Regel vor ihrem Besuch an und stehen nicht einfach plötzlich vor der Haustür.

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