Velbert. Die Stadt Velbert möchte Autofahrern Anreize schaffen sich ein E-Fahrzeug zuzulegen. An vielen Stellen entfallen daher die Parkgebühren.

Halter eines Elektrofahrzeugs mit entsprechendem E-Kennzeichen oder E-Plakette haben nun Grund zur Freude, denn ab sofort entfallen für diese Parkkosten an vielen Stellen im gesamten Stadtgebiet. Das kostenlose Parken gilt für E-Fahrzeuge an allen Parkplätzen mit einer Parkscheinregelung bis zu einer Höchstparkdauer von 2,5 Stunden und ist Teil der neuen Parkgebührenordnung, die am 29. Januar in Kraft getreten ist.

Aufkleber auf dem Automaten

Zur besseren Erkennung betroffener Parkmöglichkeiten genügt Verkehrsteilnehmern ein Blick auf die entsprechenden Parkscheinautomaten. Dort sind nun Aufkleber angebracht, die auf die Befreiung der Parkgebühr für E-Fahrzeuge hinweisen. Wer davon profitiert, muss lediglich darauf achten, weiterhin eine Parkscheibe sichtbar auszulegen, um sicherzustellen, dass die Höchstparkdauer eingehalten wird.

Klare Strategie

Die Stadt Velbert verfolgt mit dem neuen Beschluss eine klare Strategie, wie Bürgermeister Dirk Lukrafka betont: „Durch die Maßnahmen bieten wir einen attraktiven Anreiz, sich ein E-Fahrzeug, als klimafreundlichere und nachhaltige Alternative zu Verbrennungsmotoren, anzuschaffen und zu nutzen“. Aktuell ist der Anteil von E-Autos am Gesamt-Fahrzeugbestand in Velbert mit einem Wert von einem Prozent noch recht überschaubar. Weitere Berichte aus Velbert lesen Sie hier.

So sehen die „E“-Plaketten für Parkscheinautomaten werden aus. Sie werden an den Parkscheinautomaten angebracht.
So sehen die „E“-Plaketten für Parkscheinautomaten werden aus. Sie werden an den Parkscheinautomaten angebracht. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Ein E-Auto-Boom

Dabei kam es im vergangenen Jahr deutschlandweit zu einem regelrechten E-Auto-Boom. Laut Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes hat sich die Zahl der neu zugelassenen PKW mit reinem Elektroantrieb verdreifacht – und dass, obwohl aufgrund einer massiven Corona-Delle 2020 insgesamt 19 Prozent PKW weniger im Vergleich zum Vorjahr zugelassen wurden. Experten rechnen angesichts staatlicher Kaufanreize und neuer Modelle mit einer Fortsetzung des Trends hin zum E-Auto. Richard Damm, Präsident des Kraftfahrt-Bundesamtes ist dementsprechend zuversichtlich, dass bei einem anhaltenden Zulassungstrend der Fahrzeuge mit elektrischen Antrieben, das von der Bundesregierung formulierte Ziel von sieben bis zehn Millionen zugelassenen Elektrofahrzeugen in Deutschland bis zum Jahr 2030 erreicht werden könne.

E-Kennzeichen

Das E-Kennzeichen ist keine Pflicht für Elektrofahrzeuge, allerdings bringt es einige Vorteile. Bundeseinheitliche Vorteile gibt es nicht. Laut Elektromobilitätsgesetz können Städte und Gemeinden selbst entscheiden, welche Bestimmungen gelten.

In Deutschland können Elektroautos und Brennstoffzellenautos wie das Wasserstoffauto ein E-Kennzeichen nutzen. Auch Hybridautos dürfen mit einem E-Kennzeichen fahren, wenn sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen.

Weitere Vorhaben geplant

In Velbert sind bereits weitere Vorhaben in Planung, um zusätzlichen Ansporn diesbezüglich zu schaffen. So verrät Sven Lindemann, Vorstand der Technischen Betriebe Velbert: „Bald werden in einigen Wohngebieten auch sogenannte Smartpoles zu finden sein.“ Diese intelligenten Straßenlaternen sollen dann nicht nur Licht in die Wohngebiete bringen, sondern auch als Ladestation für E-Autos zur Verfügung stehen. Wann und wo genau die neuen Lademöglichkeiten entstehen werden, soll allerdings noch beschlossen werden.

Busspuren für E-Autos

Das Konzept von kostenlosen Parkplätzen für Fahrzeuge mit E-Kennzeichen wird übrigens immer häufiger angewendet – auch in Kombination mit weiteren Privilegien. So habe in manchen Gemeinden und Städten Fahrer von Elektroautos nicht nur die Möglichkeit frei zu parken, sondern auch entsprechend gekennzeichnete Busspuren während der Fahrt zu nutzen.