Beim CVJM geht es in der ersten Ferienwoche rund. Kinder hören die biblische Geschichte, singen und toben durch das Gelände

Kinder rufen, Bälle fliegen durch die Luft und alle rennen durcheinander, denn die kleinen Teilnehmer des Kinderbibelcamps in Langenberg haben sich eine Abwechslung verdient. Seit 8.30 Uhr sind sie im Gebäude des CVJM und haben schon einiges erlebt.

Unter dem Motto „Klein, aber wichtig“ hören sie eine biblische Geschichte über den Umgang von Gott mit Kindern. Dabei wird aus vollem Halse gesungen und es werden sogar einige Kerzen angezündet. Doch natürlich finden auch Bastelaktionen und tolle Spiele statt und für Mittwoch können sich die Kinder auf einen spannenden Film freuen.

Nur einmal mochte ein Kind keine Pommes

Das Mittagessen besteht dieses Mal aus Nudeln mit Tomatensoße – ein Rezept, das sich schon oft bewährt hat. Gekocht wird von Leiterin Wiebke Leben selbst. Bei so wenig Kindern sei das kein Problem, erklärt sie, „doch vor zwei Jahren mussten wir 21 Teilnehmer versorgen. Das war etwas stressig, aber es hat funktioniert.“ Bewährte Rezepte seien auch Pommes und Hotdogs, erzählt Leben, „nur einmal saß mir ein Kind gegenüber, das trotzig sagte: Ich mag aber keine Pommes.“

Die Kinderbibelwoche findet jedes Jahr in der Woche vor Ostern statt und dauert vier Tage. Wiebke Leben ist seit 2009 in Langenberg mit dabei und spricht mit dem Bibelcamp vor allem Kinder zwischen 6 und 10 Jahren an. „Manche von ihnen kommen wieder, manche nicht“, berichtet Leben, „Das hält sich etwa bei 50 Prozent.“ In diesem Jahr gingen neun Anmeldungen bei ihr ein, doch krankheitsbedingt können einige der Kinder erst später dazustoßen. Zum Ostergottesdienst am Sonntag, der die Bibelwoche abschließt, werden diese aber hoffentlich wieder fit sein.

Ein gepflegter Umgang miteinander

Nach einer Stärkung und dem Abwasch geht es für die Kinder draußen weiter. Auf dem Hinterhof spielen sie mit Bällen, wobei es auch mal etwas wilder zugeht. Ob es die siebenjährige Anika, die heute das einzige Mädchen ist, es mit den ganzen Jungen seltsam findet, kann sie mit einem „Nö, wenn man sich daran gewöhnt hat“ beantworten. Beim Fußballspiel geht sie freiwillig ins Tor und auch wenn es manchmal Uneinigkeit beim Spielstand gibt, lassen sich die sechs den Spaß nicht nehmen.

Dass die Anzahl der Geschlechter in diesem Jahr so unausgeglichen ist, bezeichnet Leben als „Ausnahmesituation“, doch Anika schlägt sich trotzdem ganz gut. Unterstützt wird Wiebke Leben von Celina (14), die ehrenamtlich beim CVJM arbeitet. Sie selbst hatte zwar früher nicht am Bibelcamp teilgenommen, da sie nichts davon wusste, genießt aber die Arbeit mit den Kindern.

Die Leiterin kommt gut mit der Gruppe zurecht, obwohl natürlich auch mal Ermahnungen sein müssen: Sie sollen nicht gegen Autos und Fensterscheiben schießen und auf keinen Fall auf die Straße laufen. Selbst wenn es manchmal etwas turbulenter zugeht, wird auf einen gepflegten Umgang miteinander geachtet. Als der Ball hoch gegen die Fassade fliegt und Leben die Kinder zur Vorsicht mahnt, bemerkt Anika mit einem Grinsen: „Der war ja gar nicht gegen die Fenster.“

Gefragter Kicker

Nico ist neun Jahre alt und war schon mehrmals mit dabei. Ihm gefällt vor allem der Kicker im zweiten Stock des Hauses, weshalb er sofort nach oben stürmt, als die Gruppe wieder ins Jugendhaus geht. Die Gruppenleiterin wird sich aber auch nach Ende des Bibelcamps keine Ruhe gönnen können, denn sie ist hauptberuflich in der Kinder- und Jugendarbeit tätig und „muss ständig neue Sachen finden, die Kinder und Jugendliche anziehen“. Wenn die Bibelwoche um 14 Uhr am Donnerstag endet, wird sie von 17 Uhr bis 19.30 Uhr mit knapp einem Dutzend Jugendlichen im Escape Room des Jugendzentrums Rätsel lösen.