Neviges. . Weder Kinderparadies noch Tagungsstätte: Bei der Nutzung des Schlosses Hardenberg sollen die Aspekte Natur und Geschichte verbunden werden.

Fünf Themenfelder hatte der Unterausschuss Schloss Hardenberg im letzten Jahr für die künftige Nutzung des Schloss Hardenberg ins Auge gefasst. In diversen Sitzungen wurde viel diskutiert, auch über die insgesamt 600 eingesandten Vorschläge der Bürger. Das Ergebnis stellte Heike Möller, Leiterin des Planungsamtes der Stadt Velbert, jetzt im Umwelt- und Planungsausschusses vor: Demnach hat der Bereich „Naturtourismus“ innerhalb dieser fünf „Handlungssträngen“, so Heike Möller, die Nase vorn.

„Das Schloss soll ganze Generationen anziehen“

Stadtplanerin Heike Möller sitzt auch im Unterausschuss Schloss Hardenberg. Das Ergebnis der Beratungen zum Nutzungskonzept des Schlosses stellte sie im Umwelt- und Planungsausschuss  vor.
Stadtplanerin Heike Möller sitzt auch im Unterausschuss Schloss Hardenberg. Das Ergebnis der Beratungen zum Nutzungskonzept des Schlosses stellte sie im Umwelt- und Planungsausschuss vor. © Alexandra Roth

Also weder Burgenmuseum, noch Veranstaltungs- und Begegnungszentrum, noch Kinderparadies mit Erlebnishaus. „Das Schloss soll alle Generationen anziehen. Und auch möglichst viele Menschen von außerhalb, die sich dann auch noch andere Dinge hier in Neviges ansehen“, erklärte Heike Möller. Von der Masse und auch Qualität der eingesandten Bürger-Vorschläge zeigte sich die Stadtplanerin begeistert: „Es zeigt, dies ist ein Thema, das die Leute wirklich interessiert.“

Doch müsse man immer im Auge behalten: Die bisher bewilligten 8,15 Millionen Euro des Bundes aus dem „Sonderprogramm Denkmalschutz“ decken zwar die Sanierungskosten des maroden Herrenhauses, doch mitnichten auch jene Kosten, die zum Beispiel durch das Einrichten eines Museums oder ähnlichem entstehen. Der ganze Spaß muss also finanzierbar sein.

Der Neanderlandsteig ist eine gute Basis

Zur Finanzierbarkeit wünscht sich Heike Möller ein Konzept, das nach und nach wächst und für das die Stadt Velbert auch Fördermittel bekommen kann. Und da biete der Bereich „Naturtourismus“ einfach die größten Chancen. Ist durch die Nähe des Neanderlandsteigs doch schon eine wichtige, gesunde Basis für Touristen gelegt.

Damit das Schloss-Ensemble seine volle Anziehungskraft entfalten könne – vor allem auch für auswärtige Besucher – müsse eine Nutzung aus dem „Genius Loci“, also dem Geist des Ortes, erwachsen. Und das ist neben der reizvollen Natur vor allem viel Historie.

Den Hochkaräter Kasematten miteinbeziehen

So sei die mittelalterliche Wehranlage mit den Kasematten gar nicht hoch genug einzuschätzen. In ganz Deutschland sucht man etwas Vergleichbares vergeblich, wie der Archäologe Dr. Joachim aus Bayern mehrfach versicherte. Der „Burgenpapst“ hat die Sanierung dieses „Hochkaräters“, wie Zeune es nennt, drei Jahre lang mit seinem Team begleitet. Ein Gutachter soll nun eine Marke „Naturerlebnishaus Hardenberg“ entwickeln, das diesen Hochkaräter ebenso in das Konzept einbindet wie das Herrenhaus: Hier könnte es dann Platz geben zum Heiraten oder Feiern, zum Beispiel Kindergeburstage.

>>> IM MÄRZ 2018 SOLL DAS GESAMTKONZEPT VORLIEGEN

  • Den Zuschlag für die Machbarkeitsstudie bekam eine Arbeitsgemeinschaft aus dem Planungsbüro MSP Impuls Projekt und BTE Tourismus- und Regionalberatung.
  • Mit einem Zwischenergebnis wird noch Ende des Jahres gerechnet. Im März 2018 soll das Gesamtkonzept vorliegen, 2019 könnten die Arbeiten beginnen.