Velbert-Neviges.. Velbert will das Herrenhaus von Schloss Hardenberg sanieren. Die Bauarbeiten werden über 8 Millionen Euro kosten. Einen Teil trägt der Bund.
Außen hui, innen pfui – so lässt sich der Zustand des Herrenhauses von Schloss Hardenberg beschreiben. Doch damit soll nun endlich Schluss gemacht werden: Vor rund zwei Wochen beschloss der Bund, die Sanierung des Ensembles Schloss Hardenberg mit 4,2 Millionen Euro zu unterstützen.
Stadt beteiligt sich mit vier Millionen an Sanierung von Schloss Hardenberg
Jetzt gab auch der städtische Haupt- und Finanzausschuss grünes Licht. Der Rat muss noch zustimmen. Die Stadt trägt die Hälfte der für die Sanierung veranschlagten Kosten, beteiligt sich also ebenfalls mit rund vier Millionen Euro. Diese werden bis 2020 mit einem unterschiedlich großen Volumen den städtischen Haushalt belasten. Für 2017 sind zunächst Investitionen von 250 000 Euro vorgesehen.
Das Besondere an den Millionen vom Bundesbauministerium: sie sind nicht an ein bestimmtes Konzept gebunden, sondern fließen „nutzungsunabhängig“. „Daran ist es bislang gescheitert: Wir hatten Konzepte, die dann aber nicht förderfähig waren“, so SPD-Landtagsabgeordneter Volker Münchow, der sich maßgeblich für die Bewilligung der Fördermittel eingesetzt hat.
Mit den insgesamt über acht Millionen Euro will die Stadt in erster Linie das Herrenhaus und das Mühlengebäude in Schuss bringen. Das Hauptgebäude des Schlosses ist seit 2002 geschlossen, 2009 wurde das Mauerwerk grundsaniert.
Viele statische Schwachstellen im Herrenhaus von Schloss Hardenberg
„Wir haben damals viele statische Schwachstellen identifiziert und erste Sicherungen durchgeführt“ sagt Björn Dröscher, der seitens der Stadt für die Projektleitung der Sanierung verantwortlich ist. „Das Gebäude ist seitdem abgestützt und wird beheizt“, sagt Dröscher, „aber es ist ein Rohbau.“
Eine umfassende statische Sicherung scheiterte bislang an fehlenden Mitteln. Diese soll nun nachgeholt werden und wird im Mittelpunkt der Arbeiten am Herrenhaus stehen. „Die Gewölbedecke hat sich abgesenkt. Sie ist zwar nicht einsturzgefährdet, erfüllt aber nicht die Mindesttraglast für öffentliche Gebäude“, sagt Dröscher.
Auch das Mühlenhaus von Schloss Hardenberg wird saniert
Auch das Mühlengebäude soll saniert und dann als öffentliches Gebäude genutzt werden. Dem seit rund zehn Jahren leer stehenden Haus bescheinigt Dröscher einen „großen Instandhaltungsmangel“. Die verbleibenden Mittel sollen in kleinere „Baustellen“ wie etwa die Beleuchtung der Außenanlage oder die Belage der Fußwege fließen. Auch eine Einfriedung des Geländes ist angedacht.
Der Baubeginn ist für 2018 geplant, beendet sein sollen die Maßnahmen 2020. „Jetzt müssen wir uns um eine Konzeption für die Nutzung kümmern“, sagt Bürgermeister Dirk Lukrafka. Die Bürger sollen dabei eingebunden werden. Eines steht jedoch schon fest: Wie auch immer das Schloss künftig genutzt wird, hohen Folgekosten sollen nicht entstehen. Und das Schloss soll sich noch mehr „als starker Treffpunkt in Neviges etablieren“, so Lukrafka.