Velbert. Die Grünen haben den Dirt-Bike-Park in Ratingen entdeckt. Jetzt soll so eine Anlage für BMX- und MTB-Fahrer möglichst auch in Velbert entstehen.

Der Dirt-Bike-Parcours für junge Gelände-Radler im nahen Ratingen-Hösel wirkt mindestens in zweifacher Hinsicht. Erstens zieht die modellierte Cross-Landschaft im dortigen Grünzug Fernholz seit ihrer offiziellen Eröffnung im August Nutzer von weit über die Stadtgrenzen hinaus an, wie täglich die Auto-Kennzeichen der geparkten Pkw zeigen. Zweitens hat sie vor Ort den Wunsch geweckt, auch in Velbert einen solchen Park für MTB- und BMX-Fahrer zu haben. Die Bündnisgrünen haben mit großer Resonanz einen entsprechenden Prüfantrag im Verwaltungsrat der Technischen Betriebe Velbert (TBV) lanciert.

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In Nähe des Panoramaradwegs

Die Jugendlichen konnten den Lehm, den ihnen ihre Stadt zur Verfügung gestellt hatte, für den Parcours in Hösel selbst modellieren. Zudem standen ihnen ein Landschaftsarchitekt und eine Gartenbaufirma zur Seite. Die Velberter Grünen wollen Kinder und Jugendliche bei einer Planung und Umsetzung eng einbinden.
Die Jugendlichen konnten den Lehm, den ihnen ihre Stadt zur Verfügung gestellt hatte, für den Parcours in Hösel selbst modellieren. Zudem standen ihnen ein Landschaftsarchitekt und eine Gartenbaufirma zur Seite. Die Velberter Grünen wollen Kinder und Jugendliche bei einer Planung und Umsetzung eng einbinden. © maik grabosch

Thema und Park seien seinen „Ratskollegen ins Auge gesprungen“, sagte dort der Grüne Stefan Overkamp zu dem Antrag „Errichtung eines Bike-Parks nach dem Vorbild in Ratingen-Hösel“ – und zwar „möglichst in Nähe des Panoramaradwegs“. Dabei sollten auch die geschätzten Kosten für die Herstellung der Anlage, Sicherung und jährliche Unterhaltung sowie geeignete Flächen dargestellt werden. „Wir möchten das Ansinnen insgesamt unterstützen“, signalisierte Dirk Lukrafka nahezu umgehend. Der Bürgermeister hat im Verwaltungsrat den Vorsitz.

Bewegung und Motorik fördern

Nach Darstellung von Overkamps Fraktion bietet die Ratinger Anlage drei verschiedene Strecken mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, kann sie von Jugendlichen bis 17 Jahren genutzt werden. Für die Grünen wäre das eine „attraktive Outdoor-Freizeitmöglichkeit“, die „Bewegung und Motorik fördert. Ein zentraler Standort würde für viele Menschen in und um Velbert ein attraktives Ausflugsziel schaffen“.

Bestehende Anlagen aufwerten

Solch eine Crosslandschaft ist ein wahres Eldorado für BMX-Fahrer und Mountainbiker.
Solch eine Crosslandschaft ist ein wahres Eldorado für BMX-Fahrer und Mountainbiker. © maik grabosch

Hösel sei eindeutig eine überregionale Anlage, meinte Sven Lindemann. Man könne die beiden im Stadtgebiet bereits vorhandenen Anlagen aufwerten und sich auch die Situation im Langenhorst anschauen, so der TBV-Vorstand. Im Langenhorst gibt es bekanntlich eine Initiative mit Kindern und Jugendlichen für eine Bike-Anlage auf dem auch als Holzlagerplatz genutzten Parkplatz unten am Fasanenweg. Dort wäre zwar kein Bebauungsplanverfahren notwendig, ein Schallgutachten sei allerdings erforderlich, hieß es in dem TBV-Gremium. Zudem sei das Areal eher etwas knapp bemessen.

Anspruchsvoll und übersichtlich

Eine Initiative von Jugendlichen

Der Höseler Dirt-Bike-Parcours geht nach Auskunft der Stadt Ratingen auf eine Initiative von sportbegeisterten Jugendlichen zurück. Diese hatten ursprünglich selbst Hand angelegt und provisorische Hügel aufgeschichtet, um ihre Fahrkünste zu trainieren. Sie bekamen dann Unterstützung beim Jugendrat und in der Stadtverwaltung.

Ein Landschaftsarchitekt erstellte letztlich die Planung. Die Kosten für die Maßnahme betrugen rund 100.000 Euro. Um die Pflege der Anlage wollen sich die Jugendlichen in Abstimmung mit der Stadt selbst kümmern. Das städt. Jugendzentrum Hösel hat die Patenschaft für die Anlage übernommen.

Die Dirt-Bike-Strecke am Kostenberg – „Sie wird gut genutzt und ist übersichtlich“ – könne man vielleicht eher als Dirt-Bike-Spielplatz werten, so Lindemann weiter. Hingegen sei die auf dem Birther Lärmschutztunnel in 2011 für rund 70.000 Euro angelegte Strecke vergleichsweise „anspruchsvoller und trotzdem übersichtlich. Das könnte man aufwerten“.

Bergab in Langenberg und Neviges

Im Verwaltungsrat gab es für den Vorstoß der Grünen ringsum Unterstützung. Michael Schmidt (CDU) regte an, auch mit einem privaten Betreiber Kontakt aufzunehmen. Und sein Fraktionskollege Karsten Schneider schlug ganz konkret vor, in der Sache bei den Radsportfreunden Velbert vorzusprechen. Der Verein hätte sich grundsätzlich interessiert geäußert. Man möge doch bitte nicht alles auf Velbert-Mitte konzentrieren, intervenierte Volker Münchow (SPD), sondern auch Langenberg und Neviges in den Blick nehmen. Dort böten sich zum Beispiel auch Downhill-Strecken vom Sender runter oder zum Schloss Hardenberg herab an.