Velbert. Vor allem Schüler der Oberstufe wurden positiv getestet. Rund 50 Pennäler sind in Quarantäne. Stufe Q1 bekommt Distanzunterricht.

Am Gymnasium Langenberg sind sieben Schüler und Schülerinnen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Dies bestätigte eines Sprecherin des Kreises. Schulleiter Markus Ueberholz hatte zuvor auf der Homepage der Schule über die Corona-Infizierungen informiert.

Der erste Fall sei am Montag bekannt geworden, berichtet Ueberholz im WAZ-Gespräch. Ein Teil der Schüler habe sich offenbar auf einer Party in Wuppertal angesteckt, ein anderer Teil bei Familienmitgliedern. Insgesamt seien in Absprache mit dem Kreisgesundheitsamt 50 Schülerinnen und Schüler in Quarantäne geschickt worden. Dies seien all diejenigen, die in unmittelbarer Nachbarschaft der Infizierten gesessen hätten. „Das sind in den kleinen Lerngruppe in der Oberstufe einige“, so Schulleiter Ueberholz. Vor allem die Q1 sei betroffen gewesen. Deshalb sei die gesamte Stufe momentan nicht in der Schule und erhalte Distanzunterricht. Auch zwei Klausuren seien verschoben worden.

Eltern sind beunruhigt

Die Eltern der Langenberger Gymnasiasten seien teils beunruhigt, so Ueberholz. Zum Glück beginnen Ende der Woche die Herbstferien. Danach, so hofft Ueberholz, sei das Thema ausgestanden.

Sieben Schüler des Langenberger Gymnasiums sind positiv auf das Coronavirus getestet worden.
Sieben Schüler des Langenberger Gymnasiums sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. © dpa | dpa

Angaben des Kreisgesundheitsamtes gibt es in Velbert insgesamt an vier Schulen Coronafälle, allerdings nur vereinzelte, das Gymnasium sei die Ausnahme. Mehr Informationen möchte Kreissprecherin Daniela Hitzemann allerdings nicht bekannt geben. „Wir halten uns da generell immer lieber zurück, damit nicht irgendwelche voreiligen Schlüsse gezogen werden, etwa, dass das Hygienekonzept vor Ort nicht stimmen würde. Zudem ist es so, dass alle Personen, für die diese Informationen relevant sind, eh über die Schulleitung informiert werden. Und nicht zuletzt liegt eine Informationsweitergabe in der Regel bei den Schulträgern und das sind meistens die Kommunen.“

Geschwisterkinder dürfen weiter in die Schule

Generell gilt: Wird ein Schüler als coronapositiv gemeldet, müssen Schüler aus der betroffenen Klasse zu Hause bleiben – nicht aber deren Geschwisterkinder oder Eltern. Sobald das Gesundheitsamt die direkten Kontaktpersonen des infizierten Schülers ermittelt hat, werden diese benachrichtigt, bleiben in Quarantäne und werden ebenfalls nach einigen Tagen getestet, alle anderen können wieder die Schule besuchen.

Innerhalb der Familie Hygienevorschriften beachten

Nur wenn sich dann eine Ansteckung bewahrheitet, muss die gesamte Familie ebenfalls in Quarantäne bleiben. „Ist eine ganze Familie in Quarantäne und ein Familienmitglied bereits positiv getestet, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass auch alle anderen den Virus haben“, erklärt die Kreissprecherin, „nicht desto trotz wird geraten, innerhalb der Familie wichtige Hygienemaßnahmen einzuhalten, sich mehr in getrennten Zimmern aufzuhalten und Körperkontakt zu vermeiden.“

Mildere Verläufe als im Frühjahr

In der Regel kann man davon ausgehen, dass sich etwa fünf Tage nach Ansteckung Symptome zeigen, wenn überhaupt – denn viele Menschen merken gar nichts von einer Infektion. Und, so betont es die Kreissprecherin, die Krankheitsverläufe seien eh zum allergrößten Teil mittlerweile milde, im Gegensatz zum Frühjahr und Frühsommer. „Zum einen haben wir auch in Velbert mittlerweile Infektionen in allen Altersgruppen, nicht mehr nur bei den älteren Menschen, zudem haben die verschärften Hygieneverordnungen wirklich dazu beigetragen, dass Risikogruppen wie Menschen in Altersheimen besser geschützt sind“.

Zahlen aus dem Kreis

Basierend auf den labortechnisch bestätigten Fällen verzeichnet der Kreis Mettmann am Mittwoch Infizierte Erkrath 18 (Vortag: 14), in Haan 10 (7), in Heiligenhaus 3 (2), in Hilden 18 (20), in Langenfeld 28 (26), in Mettmann 14 (12), in Monheim 14 (12), in Ratingen 22 (17), in Velbert 21 (15) und in Wülfrath 3 (1).

Die aktuelle Inzidenz (Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb der letzten 7 Tage) liegt laut Landeszentrum Gesundheit NRW bei 22,0 (20,8).

Grippeimpfung besonders sinnvoll

Jetzt zu Beginn der Herbstzeit, rät die Pressesprecherin eindringlich dazu, sich gegen Grippe impfen zu lassen – vor allem ältere und immungeschwächte Personen sowie Schwangere. „Wir werden bald Corona- und Grippeerkrankungen parallel haben. Man geht zwar davon aus, dass selten jemand an beiden Infektionen gleichzeitig erkrankt, aber es gibt zumindest den Verdacht, dass die Grippeimpfung sich auch bei Covid 19 im guten Sinne positiv auswirken kann.“ Weitere Berichte aus Velbert lesen Sie hier.