Velbert. Teurer werdende Kreismischgebühr treibt Kosten für Müll in die Höhe. TBV-Verwaltungsrat legt die neuen Gebühren im Dezember fest.
Ja, wenn das Wörtchen wenn nicht wär’ – dann wären vor Ort in 2021 sogar geringfügig niedrigere Abfallgebühren fällig als im noch laufenden . Zwar nur marginal, aber immerhin. Doch in die lokale Kalkulation für Velbert fließt, so wie bei allen anderen neun kreisangehörigen Kommunen, nun einmal als ein wesentlicher Faktor auch die so genannte Kreismischgebühr ein, und die klettert absehbar ab April. Für Velbert macht das übers Jahr ein Kosten-Plus in Höhe von rund 400.000 Euro aus. Ergo wird die Müllgebühr teurer. Das geht aus der Vorschau auf die Kommunalgebühren 2021 hervor, die jetzt die Technischen Betriebe Velbert (TBV) vorgelegt haben. ++Sie möchten keine Nachrichten aus Velbert mehr verpassen?
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Erlöse bei Altpapier sind eingebrochen
Bei der Mischgebühr spielen zwei Aspekte eine Rolle, wie Thomas Braumüller erläutert. Die Erlöse bei Altpapier, das der Kreis ebenfalls vermarkte, seien „massiv eingebrochen“, so dass infolgedessen die bislang hierdurch gewohnte Stützung der Gebühren nicht mehr gegeben sei. Zweitens führt der TBV-Sachgebietsleiter für Finanz- und Rechnungswesen sowie Zentraleinkauf eine „geringfügige Steigerung“ der Kosten in der Müllverbrennungsanlage Wuppertal an. In der Folge klettert nunmehr der Tonnenpreis der Mischgebühr von 141 auf 176,50 Euro: „Das ist der Kracher.“ Restmüll- und Biotonnennutzer müssen 5,35 und Eigenkompostierer 5,5 Prozent mehr berappen.
Verschiedene Musterhaushalte berechnet
„Die Kreismischgebühr können wir leider nicht beeinflussen“, sagt Sven Lindemann. „Insgesamt über alles“ spricht der TBV-Vorstand von einer moderaten Steigerung in 2021. Die schlägt sich beim Kostenvergleich 2021 gegenüber 2020 unter Einbeziehung aller Gebühren-Arten für verschiedene Musterhaushalte folgendermaßen nieder: Im günstigsten Fall beträgt die monatliche Mehrbelastung pro Kopf in einem Hochhaus 20 Cent. Im schlechtesten Fall sind es in einem Mehrfamilienhaus 40 und in einem Einfamilienhaus zwischen 32 und 35 Cent.
Milde Winter zahlen sich aus
Hier noch ein Blick auf die übrigen Gebühren-Arten: Die Straßenreinigung kommt etwas teurer und der Winterdienst wird aufgrund der zuletzt recht milden Winter – „Da ergibt sich Verrechnungspotenzial“ – vergleichsweise billiger. Erstere ist lediglich geprägt durch die Verrechnung von Nachkalkulationsergebnissen aus den Vorjahren. Der Anstieg bewegt sich je nach Straßenkategorie zwischen 8 und 9 Cent je Frontmeter; bei Geschäftsstraßen und Fußgängerzonen sind es 20 Cent. Der Winterdienst fällt je nach Priorität der Straße um 5 bis 14 Cent günstiger aus. In Geschäftsstraßen und Fußgängerzonen – sie waren zuletzt außen vor – sind 63 Cent pro Frontmeter zu zahlen.
Das gewohnte Auf und Ab geht weiter
Im Bereich Entwässerung und Fäkalschlamm gibt es, wie Braumüller es formuliert, „das gewohnte Auf und Ab“. Die Änderungen bewegten sich im marginalen Bereich. Die Schmutzwassergebühr für Mitglieder der Wasserverbände, hierbei handelt es sich um Industriebetriebe, sinkt um 5 Cent pro Kubikmeter und die für Normalverbraucher – das sind die vielen privaten Haushalte – um einen Cent. Hingegen steigt die Gebühr für die Fäkalschlammabfuhr um 92 Cent/Kubikmeter. Letzteres betrifft allerdings immer weniger Haushalte. Nach TBV-Angaben gibt es per anno nur noch 200 bis 250 solcher „Entsorgungsfälle“.
Sitzung des TBV-Verwaltungsrates fällt aus
Gebühren-Vorschau steht komplett im Netz zur Verfügung
Die komplette Mitteilungs-Vorlage zum aktuellen Gebühren-Thema ist trotz der abgesagten Sitzung im Netz unter dem 19. 11. (www.velbert.de, Politik, Ratsinformationssystem , Sitzungen) einsehbar.
Auf der Homepage der Technischen Betriebe (www.tbv-velbert.de) finden sich grundsätzliche Erläuterungen und Erklärungen zum Thema. Oberstes Prinzip ist das der Kostendeckung .
Die Vorschau sollte ursprünglich am Donnerstag, 19. 11., im TBV-Verwaltungsrat auf den Tisch, auf dessen Tagesordnung ansonsten lediglich Berichte standen. Diese Sitzung wurde jedoch, ähnlich wie auch die des BZA-Langenberg (18. 11.) und des Rates (24. 11.) abgesagt. Dahinter steht das Corona-bedingte Bemühen, nur noch wirklich notwendige und unerlässliche Sitzungen abzuhalten. Die Beschlussfassung über die Kommunalgebühren im TBV-Verwaltungsrat ist auf den 9. Dezember terminiert.