Neviges. Ferienspaß in Lolas Nevigeser Tanzstudio: Hip Hop und Basteln stehen auf dem Programm. Oft kommen die Trainerinnen aus dem Staunen nicht heraus.

Hip Hop und Zumba sind ja schön und gut, aber ohne vernünftiges Aufwärmen läuft hier gar nichts. Weiß auch Oli (8), wie Olivia bei ihren Freundinnen heißt. Bevor hier beim Kinderferienspaß in Lolas Tanzstudio im Panoramabad die Wände wackeln, heißt es erstmal: „Einatmen, hoch aufrichten, ausatmen. Super macht ihr das“, ruft Trainerin Zoe Kempkens. „Ihr lasst die Schultern locker und konzentriert euch, prima.“ Zoé Kempkens ist verantwortlich für den ersten Teil des Ferienspaßes, mit dem Studio-Inhaberin Lorenza Mace-Gries mitten in der Corona-Krise eine Premiere wagt. Fünf Tage lang Kinderprogramm, das hat es hier am Wiesenweg noch nie gegeben. Aber wenn schon für viele der Urlaub flach fällt, so dachte sich Lola, wie sie hier von allen nur genannt wird, muss man schnell was auf die Beine stellen.

Wichtelmänner mit Filzhut

Hip Hop mit Roxane: Die Trainerin hat nicht nur jede Menge Rhythmus in den Beinen, sie geht auch einfühlsam auf die Kinder ein.
Hip Hop mit Roxane: Die Trainerin hat nicht nur jede Menge Rhythmus in den Beinen, sie geht auch einfühlsam auf die Kinder ein. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Ferien mit Lola: Das ist mehr als nur eine Woche lang jeden Vormittag Hip Hop und Zumba. „Nach dem Tanzen geht es raus zum Spaziergang, da machen auch alle mit. Das hätte ich, ganz ehrlich gesagt, so gar nicht erwartet. Aber alle ziehen sich ohne zu murren an und kommen mit“, erzählt Lorenza Mace-Gries, die an diesem Morgen mal nicht wie ein wildgewordener Handfeger durch ihr Studio tobt. Stattdessen sitzt sie ruhig am Tisch und schneidet kleine Kreise aus einem Filzbogen aus. Die knuffigen Wichtelmänner, die die Kinder später aus Tannenzapfen basteln, sollen nämlich alle noch einen Hut bekommen. Das gemeinsame Basteln ist der letzte Teil, bevor die Kinder gegen 14 Uhr nach Hause gehen. Und sich schon auf den nächsten Tag freuen, der wieder mit Aufwärmen beginnt.

Alle freuen sich auf Hip Hop

„Ich zeige euch schon mal ein paar Tanzschritte, die ihr im Türrahmen üben könnt“, ruft die Trainerin am Ende der Übungen. Zwölf Kinder schauen wie gebannt nach vorn. Und da sie jetzt alle richtig schön warm sind, sticht einige der Hafer. Zumal die Zeitung da ist, denen muss man doch was bieten. „Ich kann Spagat. Du auch?“ Nee, heute mal lieber nicht. Ein anderes kleines Mädchen zieht sich ganz lässig den Fuß an den Hinterkopf, ein drittes setzt sich auf den Boden und macht akrobatische Übungen. Trainerin Zoe staunt. Keine Frage, die Rasselbande hier ist bereit für Hip Hop.

Zumba und Waldspaziergänge

Ungewohnte Aufgabe für Lola Mace-Gries: Die quirlige Leiterin des Studios bereitete die Bastelstunde vor, mit der jeder Ferientag endet.
Ungewohnte Aufgabe für Lola Mace-Gries: Die quirlige Leiterin des Studios bereitete die Bastelstunde vor, mit der jeder Ferientag endet. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Gute-Laune-Musik, fetzige Musik, jetzt geht’s richtig los. Beine kreuzen, Arme über den Kopf, vier Schritte nach rechts, dann nach links – auch die drei Jungs hier in der Minderheit halten sich tapfer. Auch Linus, der Kleinste in der Gruppe, kommt nicht zu kurz. Verliert er mal den Faden bei all den Drehungen und Beine hier und Arme da, kommt Trainerin Roxane Malembe und bringt ihn liebevoll wieder in die Spur. „Ich finde toll, dass hier alle so nett sind“, meint daher auch Charlotte in der kurzen Trinkpause. Was ihr besonders gut gefällt? „Dass wir auch Zumba machen, spazieren gehen und dann basteln.“

Jeder glänzt beim Solo

Aufführung am Freitag

Die Kinder zeigen ihren Eltern am Freitag, 16. Oktober, 14 Uhr, in Lolas Tanzstudio, was sie während der Woche gelernt haben. Der fünftägige Ferienspaß kostete inklusive Bastelmaterial 90 Euro.

Bei Bedarf bietet Lorenza Mace-Gries auch während der Schulzeit Zumba und Hip Hop-Kurse für Kinder an. Weitere Informationen unter 0177 2998807 oder im Netz auf lolasritmolatino-velbert.de

Aber jetzt ist erstmal Hip Hop angesagt, die Choreographie klappt schon prima. Am Freitag wollen alle zum krönenden Abschluss zeigen, was sie drauf haben – und dazu gehören auch kleine Solo-Einlagen. „Wichtig ist dabei nur, dass ihr niemals stehen bleibt, sondern immer weiter macht“, mahnt Roxane. Während es aus einigen nur so heraussprudelt, womit sie bei den Solo-Einlagen glänzen wollen, halte sich andere noch schüchtern zurück. Hier und da sieht man in ratlose Gesichter. „Chiara, du kannst auch eine kleine Ballettübung machen, das kannst du doch gut“, schlägt die Trainerin vor, und Chiara strahlt. Alle hier aus dem Trainer-Team haben ein gutes Händchen, auf die Kinder einzugehen, sie ganz individuell zu fordern.

Lynn, Tiana und Elisa, machen hier im Tanzstudio sowieso bei Kursen mit, andere entdecken hier gerade Neues. Wie Olivia. „Ich mach sonst Ballett. Aber jetzt will ich auch zum Hip Hop.“ Und mal aus dem Takt geraten, im Eifer des Gefechts links und rechts verwechseln, das ist alles kein Beinbruch. Kluger Tipp von Lynn (8): „Lächeln, dann merkt keiner was.“