Neviges. Lola Mace-Gries hält Sportbegeisterte seit zehn Jahren in „Lolas Tanzstudio“ fit. Über das schönste Jubiläumsgeschenk hat sie vor Freude geweint.
Die Schultern zucken rhythmisch zur Musik, rasend schnell kreuzen die Beine übereinander. Drehung nach links und jetzt ganz lässig die Hüften schwingen. Der Schweiß fließt in Strömen, aber alle hier strahlen, lassen sich von der Musik mitreißen. Zumba mit Lola. Das ist nicht nur eine Mischung aus Aerobic und lateinamerikanischem Tanz, Zumba steht auch für Lebensfreude. Und die merkt man den 20 Teilnehmern in Lolas Tanzstudio im Panoramabad ganz besonders an. Endlich ist Lola nach der Corona-Zwangspause wieder da, endlich ist wieder Auspowern angesagt. Auch der einzige Mann unter den 20 Teilnehmerinnen hält sich tapfer, Ausfallschritt nach links, Arme hoch – alles kein Problem. Und ein bisschen bergische Gemütlichkeit kann nicht schaden, wenn es um einen herum so richtig abgeht.
Sport treiben ohne es zu merken
Seit zehn Jahren hält Lola, wie Studio-Inhaberin Lorenza Mace-Gries von allen genannt wird, ihre eingeschworene Fan-Gemeinde mit heißen Rhythmen und ansteckend guter Laune fit, abends tatkräftig unterstützt von Ehemann Fabian und ihrer Verwandten Yanete Ramos. „Bei Zumba, da macht man Sport, aber man merkt es nicht. Nur später, weil man auf einmal Muskeln an den Beinen hat“, sagt sie vergnügt. Man merkt es nicht? Klar, Yanete ist durch und durch trainiert. Wer hier 45 Minuten hüpft, auf der Stelle rennt, eine kleine Choreographie nachtanzt und dabei noch versucht, auch nur im entferntesten so auszusehen wie Lolas Team, der ist einfach nur groggy. Herrlich kaputt und dabei glücklich.
Angefangen mit Aqua-Zumba
Wie Nunzi (43), die seit neun Jahren Zumba nur schwänzt, wenn sie im Urlaub weilt. „Das ist hart, eben richtig Cardio. Und dann noch die Schritte, da muss man schon aufpassen.“ Neben ihr greift in der Pause gerade Anna (35) zur Wasserflasche. Sie war von Anfang an vor zehn Jahren dabei, kennt die Leiterin noch aus dem Jugendzentrum Lessingstraße, Lolas erstem Kursort. „Ich hatte damals eine Mädchengruppe, deshalb konnte ich nicht mitmachen, ich musste ja arbeiten.“ Gut, dass Lola damals auch in Langenberg und Birth Kurse anbot, bevor sie dann ab 2012 ihr Tanzstudio ins Panoramabad verlegte: „Ich hatte erst mit Aqua-Zumba angefangen, aber da kam ich mit dem Chlor nicht klar.“ Norbert Noll, Bäderchef der Stadtwerke, habe dann kurzerhand vorgeschlagen: „Lola, dann mach doch Zumba ohne Wasser.“
Vor Freude flossen Tränen
Im Moment nur mit Anmeldung
Lolas Tanzstudio, Wiesenweg 60. Eine Teilnahme an den Kursen nur nach Anmeldung 0177 299 8807 möglich. Man kann auch eine WhatsApp schicken.
Das Angebot: Dienstag 18.15 Uhr Zumba, 19.30 Uhr Step Aerobic. Mittwoch 9,30 Uhr Fitness, Donnerstag 18.15 Uhr Zumba und 19.30 Uhr Disco-Fox. Freitag alle 14 Tage 19 Uhr Salsa. Mehr dazu auf www.tanzstudio-lolasritmolatino-velbert.de
Keine Aufnahmegebühr, keine vertragliche Bindung, nur bezahlen und loslegen – bei Lola ist alles herrlich unkompliziert. Wie sehr die Teilnehmer die fröhliche Peruanerin ins Herz geschlossen haben, merkte Lola Mace-Gries während des Corona-Lockdowns. „Ich musste ja von Jetzt auf Gleich zumachen. Miete, Strom, das Geld für die Musikrechte, das blieb ja alles.“ Was sie immer noch bewegt: Viele kamen in der Zeit, drückten ihr einen Umschlag in die Hand oder kauften eine Zehnerkarte. „Ich hab dann immer gesagt: Aber es gibt doch gar keine Kurse.“ Als sie dann wieder öffnen durfte, da sei sie einfach nur überwältigt gewesen. Umsonst die Sorge, dass jemand zum Beispiel die Abstandsregel missachtet: „Jeder freute sich, jeder blieb zwischen seinen Klebestreifen, keiner meckerte. Ich war erst so aufgeregt, aber dann ist alles gut gegangen. Da hab ich vor Freude geweint.“