So bringen Lola und Fabian mit Zumba Südamerika nach Neviges
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Neviges. Lorenza „Lola“ ist zertifizierte Zumbalehrerin. Gebürtig kommt sie aus Peru. Was sie in ihrem Studio über das Tanzen und Deutsche gelernt hat.
Draußen, vor dem Panoramabad liegen noch einige Häufchen Schnee, es ist Ende Februar – kalter, deutscher Winter. Doch aus dem Raum neben dem Eingang schallen karibische Klänge und bald fallen die langärmeligen Hüllen. Am Wiesenweg wird Zumba mit Lorenza Mace-Gries und ihrem Mann Fabian getanzt – und das schon seit fünf Jahren.
Zumba, das ist eine Mischung aus Tanz und Aerobic von einem kolumbianischen Tanzlehrer in den 90er Jahren aus der Not heraus erfunden. Der Gymnastiklehrer soll seine Musik vergessen und spontan mit anderer improvisiert haben, aus der Gymnastik zur traditionellen Latinomusik wurde schnell ein Welterfolg. Als Lorenza, die hier alle Lola nennen und die 1994 aus Peru nach Deutschland gekommen ist, in Neviges anfing Zumbakurse zu geben, war sie eine der ersten im Land. Seitdem haben gibt es immer mehr Zumba-Anbieter und auch Fans.
Die Teilnehmerinnen, die zwischen 14 und 74 Jahre alt sind, fühlen sich eine Stunde lang wie in Südamerika. Das ist es, was Lola so mag an Zumba: „Man kann hervorragend abschalten. Egal, was am Tag gewesen ist, oder Sorgen bereitet – wenn ich tanze, bin ich für mich.“ Das sieht nicht nur elegant aus, sondern hält fit: „500 bis 800 Kalorien verbrennen die Teilnehmer hier pro Stunde locker,“ weiß die zertifizierte Trainerin. Was eine Frau begeistert bestätigt: „Seit ich Zumba mache, fühle ich mich viel fitter, habe weniger Rückenprobleme – das tut mir einfach gut.“
Mehr Disco denn Gymnastik
Etwas schade findet Lola, dass außer ihrem Mann nur Frauen den Weg zu den Stunden finden. Denn eigentlich sei Zumba etwas für alle. „Wir Südamerikaner tanzen, bevor wir laufen können,“ scherzt sie und wird gleich wieder ernst, wenn sie bedauert: „Viele Menschen in Deutschland haben Hemmungen, wenn es um das Tanzen geht. Das ist schade. Wer auf sein Bauchgefühl hört, kann nichts falsch machen.“
„Der Mann an meiner Seite muss tanzen“
Die Wände des kleinen Tanzstudios sind mit CDs behangen, die das Licht hundertfach spiegeln. Nicht nur so kommt ein wenig Discogefühl auf: Die Musik wummert laut und rhythmisch aus den Boxen, alle paar Wochen gibt es neue Hits. Viele Bewegungen wiederholen sich, aber kein Training verläuft wie das andere. Lola tanzt in erster Reihe vor dem großen Spiegel und gibt die Abläufe vor.
Das Tanzen liegt bei den Mace-Gries in der Familie. Als Lola ihren Fabian kennengelernt hat, war klar: „Der Mann an meiner Seite muss tanzen.“ Das tut Fabian auch, wenn die Eheleute mal nicht im Studio sind, wo außer Zumba auch orientalischer Tanz, Salsa, Discofox und Selbstverteidigung für Frauen angeboten wird. Sie tanzen auch als Hobby, auf Wettbewerben, in Velbert oder in ganz Deutschland. „So wie andere Leute Kegeltouren machen, fahren wir zum Tanzen,“ erklärt Lola. Auch die zwei Kinder sind schon angesteckt.
Manchmal reist Lola nach Peru, etwa einmal im Jahr besucht sie ihre Familie. Wenn ihre Bekannten fragen, was sie in Deutschland beruflich mache, überrasche manche die Antwort, dass die Deutschen Salsa und Merengue tanzen lernen wollen und können. Dann zeigt Lola Videos ihrer Kurse auf dem Smartphone. „Meine Kultur macht andere Leute glücklich, das ist ein sehr schönes Gefühl.“
Zumba
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>>> INFO: ES GIBT NOCH FREIE PLÄTZE IN DEN KURSEN
Es gibt mehrere Kurse bei Lola und Fabian in Neviges. Dienstags um 17 Uhr ist der Termin für Einsteiger. Mittwochs wird auch in Birth in Velbert getanzt.
Neue Teilnehmer sind willkommen, eine Probestunde ist gratis. Auf zumba-mit-lorenza-velbert.de stehen Zeiten, Preise und die Telefonnummer von Lola, die um Anmeldung bittet.
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