Velbert. Die Technischen Betriebe Velbert berichten über die Abfall- und Wertstoffaufkommen. Die hohe Recyclingquote hat einen doppelten Effekt.
Die Velberter separieren und sammeln vergleichsweise intensiv Wertstoffe. So rangiert die Recyclingquote – also der Anteil der Wertstoffe am Gesamtabfall – nunmehr schon seit 2007 stabil deutlich oberhalb der 50-Prozent-Marke, war sie im zurückliegenden Jahr mit 56,9 Prozent weiterhin auf einem hohen Niveau. „Das ist schon erstaunlich gut“, kommentiert Irmgard Olberding diese Quoten. Sie ist Abfallwirtschaftsplanerin bei den Technischen Betrieben Velbert (TBV), die die Entwicklung der Abfall- und Wertstoffaufkommen im Stadtgebiet für die Zeit von 2002 bis 2019 dokumentiert haben.
Recycling hat doppelten Nutzen
Das Sammeln von Wertstoffen hat einen doppelten Effekt: Erstens sorgen die Bürger dadurch selbst mit dafür, dass die örtlichen Müllgebühren in Schach gehalten werden. Zweitens nutzt es der Umwelt, weil damit Energie und Rohstoffe eingespart werden können.
Wetter und Lockdown wirken sich aus
Die Gesamtabfallmenge in 2019 ist im Vergleich zu 2018 um 435 Tonnen gesunken. Sie liegt nun bei 38.270 Tonnen. Ähnliches gilt für die Menge der Wertstoffe mit einem Minus von 311 auf 21.792 Tonnen. Als Ursache benennen die TBV-Leute u. a. die in geringerem Umfang eingesammelte Bioabfallmenge. Sie sei aufgrund der sehr trockenen Witterung nicht so hoch ausgefallen. Aber nicht nur das Wetter schlägt messbar bei bestimmten Abfall- oder Wertstoffmengen durch. Das gilt ebenso für die jeweiligen Lebensumstände. So kam kürzlich während des Corona-Lockdowns nicht nur mehr Sperrmüll zusammen, sondern da die Menschen eben sehr viel häufiger in den eigenen vier Wänden waren auch mehr (Flaschen-)Altglas: „Das war wirklich auffällig.“
Übergabestelle für E-Geräte
2019 wurden insgesamt wurden 3488 Tonnen Sperrmüll – ohne E-Geräte, Metalle und Holz – über die Sperrmüllabfuhr und den Wertstoffhof im Gewerbegebiet Röbbeck eingesammelt. Der Wertstoffhof dient auch als Übergabestelle für Elektro-Altgeräte aus den drei Städten Heiligenhaus, Velbert und Wülfrath. Für Elektro-Kleingeräte steht zudem eine eigene Sammeltonne auf dem TBV-Betriebsgelände, Am Lindenkamp 33, zur Verfügung.
Mehr Verpackung und kurzlebige Produkte
Beim Gesamtabfall registriert Olberding schon über die Jahre einen Trend zu einem kontinuierlichen Anstieg. Das liege vor allem am Zuwachs bei den Verpackungen und an der Zunahme kurzlebiger Produkte, erklärt die Expertin. „Die Leute trennen sich schneller von Sachen, weil sie viel weniger haltbar und nicht so qualitätsvoll sind. Ich persönlich kaufe zum Beispiel lieber einen Pullover weniger ….“
Biotonnen und Weihnachtsbäume
Über die Biotonne, die es seit Herbst 1993 flächendeckend gibt, wurden im Vorjahr einschließlich der Weihnachtsbäume 6201 Tonnen Bioabfälle erfasst und zur Kompostierungsanlage der Gesellschaft für Kompostierung und Recycling Velbert an die Haberstraße gebracht. Zu dem Aufkommen addieren sich noch 931 Tonnen Grünabfälle von der Arbeit der TBV wie der Pflege öffentlicher Plätze, Parks, Grünanlagen etc. sowie weitere 881 Tonnen von Velberter Bürgern.
Veröffentlichung ist vorgeschrieben
Infos rund um Abfall und Wertstoffe
Wissenswertes und Hilfreiches rund um das Thema steckt im Abfallkalender 2020, gibt’s online über die Homepage der Technischen Betriebe www.tbv-velbert.de, liefert deren kostenlose App fürs Smartphone MyMüll.de, die nicht zuletzt auch an die Abfuhrtermine erinnert, steckt vor allem im Abfall-ABC der TBV.
Der W ertstoffhof der Deponiebetriebsgesellschaft Velbert (DBV) ist an der Industriestraße 33. Er hat folgende Öffnungszeiten: mo bis mit 7 - 16, do 7 - 20, fr 7 - 18 und sa 8 - 14 Uhr.
Hier noch die Mengen weiterer Sparten: Die TBV sammelten über die blauen Tonnen, Depotcontainer und den Presscontainer auf dem Wertstoffhof mehr als 5700 Tonnen Altpapier ein. Es wurden über 280O Tonnen Leichtstoffverpackungen erfasst und fast 1700 Tonnen Altglas. Die TBV sind übrigens per Gesetz dazu verpflichtet, die Abfall- und Wertstoffaufkommen und deren Entwicklung publik zu machen. Irmgard Olberding kann dem was abgewinnen: „Die Leute sollen ja auch sehen, wie’s hier läuft und wo wir stehen.“