Neviges. In Velbert-Mitte und Langenberg wurde der Sitzungskarneval abgesagt. Auf Tönisheide sollen die jecken Veranstaltungen aber möglichst stattfinden.

Obwohl unlängst der Sitzungskarneval in Velbert-Mitte und Langenberg abgesagt worden ist, ist Janine Richardt von der KG Zylinderköpp zuversichtlich, dass die kommende Session mehr oder weniger wie geplant auf Tönisheide wird stattfinden können – wenn auch mit möglichen Einschränkungen. „Wir müssen aber natürlich die weiteren Corona-Entwicklungen abwarten und beobachten“, sagt die Vorsitzende der Karnevalsgesellschaft.

Spontanität und Kreativität sind gefragt

Straßenkarneval in Velbert-Mitte wird geprüft

Wegen der Corona-Pandemie hat der Festausschuss Velberter Karneval alle Großveranstaltungen wie das Gardefestival oder die Prunksitzung abgesagt, auch ein neues Prinzenpaar gibt es nicht. Es wird aber geprüft, inwieweit kleinere Veranstaltungen sowie der Straßenkarneval beziehungsweise der Rosenmontagszug durchgeführt werden können.

Auch der dritte Langenberger Sitzungskarneval „Langenberg wie es singt und lacht“ findet nicht, wie geplant, Anfang 2021 statt – sondern wird auf den 19. Februar 2022 verschoben, teilten die Veranstalter mit.

Die Stichworte für die Tönisheider Jecken sind dabei vor allem Spontanität und Kreativität – wie etwa das Beispiel des Hoppeditz’ zeigt, der für sein Erwachen buchstäblich auf dem Sprung ist. Denn: „Der Hoppeditz überlegt sich schon eine Rede und wird auch aus der Kiste hüpfen“, schildert Janine Richardt.

Nur für wen er dann alles zu sehen sein wird, werde kurzfristig entschieden: „Auf jeden Fall wird er für die Zylinderköpp da sein. Vielleicht aber auch für die Öffentlichkeit. Das hängt von dem weiteren Verlauf der Corona-Pandemie ab.“ Gegebenenfalls könne die Veranstaltung im Freien unter Wahrung aller notwendigen Auflagen stattfinden. „Das werden wir dann entscheiden.“

Alle „Vorarbeiten“ für den Zug erledigt

Der Zug ist immer eine stimmungsvolle Sache für die Tönisheider.
Der Zug ist immer eine stimmungsvolle Sache für die Tönisheider. © FUNKE Foto Services | Ulrich Bangert

Auch bei dem traditionellen Karnevalszug auf Tönisheide am Tulpensonntag (14. Februar um 13.11 Uhr) befinden die Zylinderköpp nach Lage der Dinge, wie dieser durchgeführt werden könnte. Die notwendigen „Vorarbeiten“ dafür sind aber schon längst erledigt worden: „Wir haben alle Anträge bei der Stadt eingereicht und sind auch in der Lage, den Zug zu stemmen“, berichtet die Vorsitzende.

Gegebenenfalls müssten dann ebenfalls Abstandsregeln eingehalten werden, was aber machbar sei. Auch der Bürgertreff, der traditionell Tulpensonntag ab 11 Uhr auf dem Kirchplatz steigt, soll nach Möglichkeit stattfinden. Doch: „Vielleicht müssen wir ihn von dem Zug trennen, um die Menge der Menschen zu bewältigen.“

Auf Mithilfe angewiesen

Trotz aller Planung ist die KG Zylinderköpp aber auch auf Mitarbeit und Hilfe angewiesen: „Es darf nicht an der Unterstützung durch Menschen fehlen“, sagt Janine Richardt. Doch auch hier ist sie absolut hoffnungsfroh: „Das Deutsche Rote Kreuz hat uns beispielsweise gesagt, wir sollten uns einfach spontan melden, wenn wir wissen, was wir für den Zug brauchen.“ Die Tönisheider Geschäftswelt stehe ebenfalls „Gewehr bei Fuß“, um etwa mit Spenden zu helfen.

Janine Richardt, die Vorsitzende der KG Zylinderköpp, hofft, dass die Karnevalsveranstaltungen auf Tönisheide weitgehend wie geplant stattfinden können – wenn auch mit Einschränkungen.
Janine Richardt, die Vorsitzende der KG Zylinderköpp, hofft, dass die Karnevalsveranstaltungen auf Tönisheide weitgehend wie geplant stattfinden können – wenn auch mit Einschränkungen. © FUNKE Foto Services | Ulrich Bangert

Die Vorsitzende geht auch davon aus, dass – ähnlich wie in den Vorjahren – rund 20 Wagen und Fußgruppen an dem Zug teilnehmen werden. Darunter wird dann auch der Wagen der KG Zylinderköpp sein, der eigentlich zum diesjährigen Tulpensonntag zum Einsatz hätte kommen sollen (Motto: „Wie ein Opernball ist der Tönisheider Karneval“) – allerdings fiel der Umzug sturmbedingt aus.

Wurfmaterial ist noch einiges vorhanden

Der Wagen ist auch für den närrischen Lindwurm einsatzbereit, „zum Glück hat ihn ja niemand wegen der Absage des Zugs gesehen“. Auch jede Menge Wurfmaterial sei noch vorhanden, lediglich verderbliche Kamellen hatten die Karnevalisten an Kinderheime und die Tafel verschenkt. „Wir haben zum Beispiel noch Spielsachen und vor allem Bälle in rauen Mengen. Ich glaube, wir könnten damit sogar einen Bällebecken füllen“, so Richardt mit einem Lachen.

Zudem weiß sie auch ganz genau, wo sich dieses übrig gebliebene Wurfmaterial befindet, denn: „Wir hatten nun wegen Corona endlich mal Zeit, unser Lager aufzuräumen und alles zu sortieren.“ Wenigstens das sein ein positiver Aspekt der Pandemie gewesen. . .