Neviges. .
Der Staub von den alten Karnevalsklamotten ist abgeklopft, der blutrote Lippenstift für ein prächtiges Lächeln herausgekramt: Während sich am 11.11.2011 die einen das Jawort geben, beginnt für die anderen offiziell die Zeit des Schabernacks und die Session des Frohsinns. Auch der Hoppeditz bei der Tönisheider Karnevalsgesellschaft Zylinderköpp ist erwacht. Der junge Narr wird im Karrenwagen ins Pfarrheim Tönisheide geschoben. Hoppeditz Jan reibt sich die Augen und läutet damit für alle Jecken die schönste Zeit des Jahres ein.
Christiane Rosendahl ist das erste Mal beim Auftakt des karnevalistischen Treibens im Pfarrheim dabei. „Wir sind erst kürzlich nach Tönisheide umgezogen. Uns wurde diese Feier hier sehr empfohlen.“ Auch ihr Ehemann und Freunde aus Bochum sind beim Karnevalsstart dabei.
Nachwuchssorgen
Auf dem Programm für den ersten Karnevalsabend im Pfarrheim steht nicht nur die Kindertanzgarde „KAB-Cats“. Der Vorsitzende Carl Frank Fügler und Zugführer Detlef Lemberg überraschen ihr jeckes Publikum mit einem Auftritt als die „Höhner“ und „De Bringer“, bei dem sie altbekannte Karnevalslieder präsentieren.
Bei allem Frohsinn drücken den Karnevalsverein auch Zukunftssorgen: „Das Nachwuchsproblem und die damit sinkende Zahl der Mitglieder im Verein bereitet uns Sorgen“, sagt Carl Frank Fügler. Um das Brauchtum jedoch erhalten zu können, müsse ein Bewusstsein für Karneval geschaffen werden. „60 Prozent der Bürger müssen inzwischen an Rosenmontag arbeiten, früher hat man am Rosenmontag frei bekommen“, vergleicht Carl Frank Fügler. Außerhalb der eigentlichen Karnevalssession müssten Vorbereitungen für die närrischen Tage getroffen werden. So brauch der Verein auch Teilnehmer für den Karnevalszug. „Die Organisation der Karnevalsfeste während der Session und die Sicherheitsbestimmungen sind große Kostenfaktoren“, so Fügler.