Velbert. Trotz der Corona-Pandemie ist die KG Zylinderköpp zuversichtlich, dass 2021 der Karnevalszug ausgerichtet wird – wenn auch anders als sonst.
Einen jecken Super-GAU: Den würden die Tönisheider erleben, sollte ihr traditioneller Karnevalszug zu Tulpensonntag in der kommenden Session wieder abgesagt werden. Schließlich fiel der närrische Lindwurm bereits dieses Jahr sturmbedingt aus, wegen der Corona-Pandemie könnte er auch nächstes Jahr auf der Kippe stehen. Doch die Vorsitzende der Karnevalsgesellschaft Zylinderköpp, Janine Richardt, zeigt sich zuversichtlich, dass der Zug wird stattfinden können – wenn auch womöglich anders als gewohnt.
So hoffen die Zylinderköpp im Zuge der Corona-Lockerungen und sinkender Infektionszahlen bei der Pandemie auf das Beste. „Wir werden ständig von dem Bund Deutscher Karneval auf dem Laufenden gehalten, was die Regelungen für den Karneval anbelangt“, schildert Janine Richardt und ergänzt: „Ich gehe davon aus, dass die Session und der Zug stattfinden können, in welcher Form auch immer.“
„Beim Tönisheider Zug ist alles enger“
Dabei hat sie die räumlichen Gegebenheiten vor Ort im Blick. Denn: „Bei dem Tönisheider Umzug ist alles enger als zum Beispiel in Velbert-Mitte.“ Von daher müsse man sehen, ob beziehungsweise welche Abstandsregeln bei der Veranstaltung am 14. Februar zum Tragen kämen.
Ähnlich sehe es beim Bürgerfest aus, das Tulpensonntag ab 11 Uhr auf dem Kirchplatz steigt, sowie beim traditionellen Hoppeditz-Erwachen. Letzteres könnte gegebenenfalls im Freien ausgerichtet werden, „denn da gelten nicht so strenge Auflagen“, so die Zylinderköpp-Vorsitzende. Denkbar sei auch ein großes Zelt. All dies solle auch bald genauer diskutiert werden: „In zwei Wochen haben wir wieder Vorstandstreffen, dann werden wir weitersehen und in die Planung gehen.“
Auf Kosten sitzengeblieben
Zunächst zurückgestellt werden aber die großen Kostenblöcke wie der Einkauf von Süßigkeiten für den Umzug, um bei einer eventuellen Absage nicht darauf sitzenzubleiben. „Die Kamelle zum Beispiel können wir auch kurzfristig besorgen“, erklärt Janine Richardt. Die Süßigkeiten, die bei dem abgesagten Umzug am 23. Februar nicht benötigt wurden, haben die Zylinderköpp an Kinderheime und an die Tafel verschenkt.
Geänderte Streckenführung
Bei der Tönisheider Zugstrecke könnte es im kommenden Jahr eine Änderung geben, wie Janine Richardt, Vorsitzende der KG Zylinderköpp, schildert. Denn wegen Bauarbeiten werde die Straße immer mal wieder zu einer Umleitungsstraße, weswegen Zufahrten beim Zug dort nicht gesperrt werden könnten. „Das geschieht auch ganz kurzfristig. Die Stadt kann uns auch nicht sagen, wann, weil dies Landessache ist.“ Insofern müsse abgewartet werden, was passiere, und ein Plan B entwickelt werden.
In diesem Jahr ist der Tulpensonntagszug übrigens nicht das erste Mal binnen kurzer Zeit ausgefallen: Bereits 2017 wurde dieser abgesagt, weil die Organisatoren die höheren Sicherheitsauflagen nicht stemmen konnten.
Auch weitere Ausgaben ließen sich nicht hereinholen – etwa rund 700 Euro für Brötchen und Fleisch, das bei dem Bürgerfest und dem Umzug verkauft werden sollte. Und: „Für den Spielmannszug wurden rund 150 Euro fällig. Auch hatten wir Kosten für Toilettenwagen, das alles läppert sich.“ Zum Glück würden die Tönisheider Geschäfte und Firmen aber mit Spenden helfen. „Wenn wir zum Beispiel Taschenbücher bei dem Zug schmeißen, kommt das gut an.“ Auch habe das Deutsche Rote Kreuz beispielsweise keine Rechnung für den abgesagten Einsatz gestellt.
Kein neuer Wagen mehr notwendig
Eine positive Sache hatte übrigens die Absage des diesjährigen Tulpensonntagsumzuges: Der Wagen, den das Kreativteam der Zylinderköpp immer in liebevoller Kleinarbeit für den Höhepunkt der Session herstellt, muss nicht neu gebaut werden: „Schließlich ist der Wagen mit dem Motto ‘Wie ein Opernball ist der Tönisheider Karneval’ nicht bei unserem Zug, sondern nur bei dem Rosenmontagsumzug in Velbert zum Einsatz gekommen. Deswegen können wir ihn nun dieses Jahr hier verwenden“, freut sich Janine Richardt.
Sie geht auch davon aus, dass wieder um die gut 20 Wagen und Fußgruppen an dem Zug teilnehmen werden. „Wenn wir anrufen, werden alle wieder kommen.“ Das hat natürlich seinen Grund: „Es macht einfach Spaß und die Stimmung bei unserem Umzug ist immer unglaublich gut.“