Velbert. Ein Team der Agentur für Arbeit ist in die Velberter Innenstadt gekommen. Es hatte 542 freie Lehrstellen im Gepäck – und noch jede Menge mehr
Wer in diesem Jahr – möglicherweise auch durch die Corona-Pandemie bedingt – noch auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle ist, braucht die Hoffnung nicht aufzugeben. Denn derzeit sind im Kreis Mettmann 542 freie Lehrstellen bei der Agentur für Arbeit gemeldet. Um diese unter die jungen Menschen zu bringen. sind am Donnerstag Berufsberaterinnen und Arbeitsvermittlerinnen der Agentur in die Velberter Innenstadt gekommen. Und sie hatten jede Menge gute Tipps und Informationen im Gepäck.
Datenbank der Arbeitsagentur bietet viele Informationen
So hatten sich die vier Damen von 12 bis 15 Uhr vor der Sparkasse an der Friedrichstraße postiert und bekamen sogleich „Kundschaft“ – wobei der fast 16-jährige Lennart nicht kurzfristig eine Lehrstelle sucht und ohnehin auch eindeutige Vorstellungen von seinem Berufswunsch hat: „Ich möchte im kommenden Jahr eine Ausbildung zum Fachinformatiker machen“, sagt er.
2000 bis 3000 Euro Ausbildungsprämie
Auch an die Arbeitgeber richtet sich das Team der Agentur für Arbeit, das am Donnerstag in die Innenstadt kam. So betont Berufsberaterin Susanne Herzgen, dass diese nun in der Corona-Zeit eine Prämie von 2000 bis 3000 Euro bekämen, wenn sie eine Ausbildungsstelle anböten und besetzten.
Daneben verweist Herzgen darauf, dass die Arbeitsagentur berufsbegleitende Hilfen für Jugendliche mit Förderbedarf zur Verfügung stelle. Zudem könnten junge Menschen eine geförderte Einstiegsqualifikation in Anspruch nehmen oder auch ein einjähriges Langzeitpraktikum machen, das dann als erstes Ausbildungsjahr angerechnet werden könnte.
Trotz dieser Klarheit hat Lennert aber noch ein paar Fragen an das Team der Arbeitsagentur: „Ich will noch etwas mehr Sicherheit bei meinem Berufsziel bekommen“, meint er. Und diese kann ihm die Velberter Berufsberaterin Sonja Berlin bieten: „Du solltest auch schauen, welche neuen Fachrichtungen es für Fachinformatiker gibt und was da für dich am besten infrage kommt“, empfiehlt sie – und nennt dafür gleich die Datenbank der Bundesagentur für Arbeit, die auf www.berufenet.arbeitsagentur.de ganz ausführliche Informationen zu Berufen und Ausbildungen erteilt. Darüber freut sich Lennert: „Das hat mir noch sehr geholfen“, meint er – und hat nun auch Kontaktdaten der Beraterinnen, damit er weiß, wohin er sich noch bei weiteren Fragen wenden kann.
Kontakte werden zu Unternehmen hergestellt
Doch auch Kurzentschlossenen kann das Team helfen: „Wir fragen die Jugendlichen, wo ihre Fähigkeiten und Interessen liegen. Manche wollen sich hier erst einmal allgemein informieren, andere wissen dagegen schon genau, was sie machen möchten. Dann können wir in die Tiefe gehen“, schildert Susanne Herzgen von der Agentur für Arbeit Mettmann. Zudem könnten Kontakte zu Unternehmen hergestellt werden, „wir können auch bei der Bewerbung helfen“.
Ausbildungsmöglichkeiten bestehen übrigens noch in vielen verschiedenen Sparten: „Besonders gute Chancen gibt es aber bei Gesundheits- und medizinischen Berufen, im Handwerk oder im Einzelhandel“, erläutert die Velberter Arbeitsvermittlerin Karin Exner. Allerdings betont sie, dass auch in anderen Branchen noch Ausbildungsstellen angeboten werden, „etwa im kaufmännischen Bereich haben wir auch noch einige Sachen“. Und: Bis November könnten junge Menschen auch noch in diesem Jahr eine Lehrstelle antreten. „Danach wird es allerdings schwer, weil die Berufsschule schon anfängt.“
Rund 15 junge Menschen umfassend beraten
Daneben gibt es Informationen und Broschüren zu Ausbildungsberufen, die beispielsweise die Mittlere Reife oder das Abitur erfordern. Auch, wer sich für ein Studium interessiert, ist bei dem Team richtig, das ein zufriedenes Resümee zu dem Tag zieht: So seien rund 15 junge Menschen umfassend beraten worden, „wir haben auch einige Personalien aufgenommen, um Kontakte zu vermitteln“, sagt Susanne Herzgen.
Weitere Informationen zu den freien Ausbildungsstellen im Kreis erteilt die Agentur für Arbeit Mettmann unter der Hotline 02104 / 6962-333. Dort kann auch eine Nachricht hinterlassen werden, das Beratungsteam ruft dann zurück.