Langenberg. Der BZA Langenberg hat getagt – unter Coronabedingungen. Zwei Stunden dauerte es, die lange Tagesordnung abzuarbeiten. Es gab gute Nachrichten.

Da findet nach zwei ausgefallenen Sitzungen mal wieder ein Bezirksausschuss (BZA) statt – und dann ist doch alles irgendwie nicht normal. Corona beherrscht eben alle Lebensbereiche und so galten auch für diese Sitzung besondere Regeln.

Schon am Eingang zum Bürgerhaus nahmen Mitarbeiter der Velberter Kulturloewen Mitglieder und Besucher in Empfang: Erst Hände desinfizieren, dann in eine Liste eintragen. Und dabei den Mund-Nase-Schutz nicht vergessen.

Lange Tagesordnung für die „Corona-Sitzung“

Der große Saal selbst war auch entsprechend hergerichtet: Jedes Ausschussmitglied musste an einem eigenen Tisch Platz nehmen, der Vorsitzende und die Mitglieder der Verwaltung teilten sich die Bühne. Selbst für Besucher gab es Einzeltische.

Zu Besprechen gab es diesmal eine ganze Menge, die Tagesordnung umfasste allein elf Anfragen und neun Anträge. Der BZA-Vorsitzende Torsten Cleve (CDU) bat vor Beginn aber darum, mögliche Diskussionen so kurz wie möglich zu fassen, schließlich solle die Sitzung zum Schutz der Gesundheit nicht ausarten.

Gerno Böll beantwortet Anfragen

Für die Verwaltung übernahm Dezernent Gerno Böll die Aufgabe, die Anfragen aus den Fraktionen zu beantworten. Die SPD etwa hatte wissen wollen, ob nicht der Kiosk an der Tiefgarage Froweinplatz gekauft werden könne, schließlich verfüge der über eine behindertengerechte Toilette: „Der Immobilienservice erarbeitet derzeit ein Konzept für die ganze Stadt, darin wird auch der Standort Froweinplatz geprüft“, so Böll. Vorgestellt werden solle das Konzept in der zweiten Jahreshälfte .

Geprüft werde derzeit auch, ob Sackgassen für den Radverkehr geöffnet werden können (Antrag SPD). Außerdem sei der Fragenkatalog zum Thema Motorenlärm an die Polizei weitergeleitet worden, weil die zuständig sei (Antrag SPD).

Sambeck soll Ende des Sommers hergerichtet sein

Der Park an der Sambeck in Velbert-Langenberg soll bald begehbar sein, das hat Olaf Rakowski für die TBV bekräftigt.
Der Park an der Sambeck in Velbert-Langenberg soll bald begehbar sein, das hat Olaf Rakowski für die TBV bekräftigt. © www.blossey.eu | Hans Blossey

Eine etwas ausführlichere Antwort bekam die UVB-Fraktion, die gerne den Stand der Dinge in der Sambeck erläutert haben wollte: „Wir sind fast fertig“, sagte Olaf Rakowski, der für die Technischen Betriebe (TBV) in den BZA gekommen war. „Geplant ist, dass Ende des Sommers das Gelände begehbar ist.“ Bis dahin soll unter anderem noch der Keller der Villa als Fledermausquartier hergerichtet werden. Und Gerno Böll ergänzte: „Derzeit laufen Gespräche mit Interessenten für die Immobilien.“

Nicht so ganz begeistert sein dürfte die CDU-Fraktion, denn ihre Anfrage zur Verbesserung der Beleuchtung im Bereich Walkmühlenweg ergab kein positives Ergebnis: Technisch zwar möglich, sagte Olaf Rakowski, aber: „Der Verwaltungsrat hat beschlossen, keine neuen Laternen mehr zu bauen.“

Arbeitskreis darf im alten Rathaus bleiben

Eine Erfreuliche Nachricht wiederum gab es für den Arbeitskreis Alt-Langenberg: Das alte Rathaus am Öhlersberg bleibt in städtischem Besitz, die heimatkundliche Sammlung darf „langfristig bleiben“. Diese Entscheidung nahm der Ausschuss durchweg positiv auf, die anschließende Abstimmung über den Entwurf des Bebauungsplans zu dem Areal fiel dementsprechend einstimmig aus.

Der Arbeitskreis Alt-Langenberg darf weiterhin die Räume im alten Rathaus nutzen. Dann wird es bald auch wieder Führungen geben – wenn die Anti-Corona-Maßnahmen das zulassen.
Der Arbeitskreis Alt-Langenberg darf weiterhin die Räume im alten Rathaus nutzen. Dann wird es bald auch wieder Führungen geben – wenn die Anti-Corona-Maßnahmen das zulassen. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Ebenfalls einstimmig fiel die Abstimmung zur „Erneuerung des Aufstellungsbeschlusses für das Bebauungsplanverfahren Nr. 134“ aus. Dabei geht es um eine mögliche Erweiterung des Rewe-Marktes an der Bonsfelder Straße bzw. die Ansiedlung weiterer Gewerbebetriebe. Allerdings gab es einige Stimmen erst nachdem die Verwaltung versichert hatte, dass auch die Verkehrsführung dann neu gestaltet werden wird.

Brückenbau über Deilbach wird geprüft

Eine längere Diskussion löste der Antrag der SPD-Fraktion aus, eine Brücke von der Voßkuhlstraße über den Deilbach in Richtung S-Bahnhof bauen zu lassen. Während die Technischen Betriebe keine Notwendigkeit für den Bau erkennen, erinnerte die SPD-Fraktion daran, dass der Weg zum Bahnhof gerade für ältere oder Menschen mit Behinderung sehr beschwerlich sei.

Letztlich einigten sich die Fraktionen auf die Änderung des Antrags: Statt die Brücke zu bauen solle zunächst eine Prüfung durchgeführt werden: Wird die Brücke benötigt und wenn ja, was für ein Typ Brücke soll dann gebaut werden?

Zwei Stunden für die Tagesordnung benötigt

Nach gut zwei Stunden hatten die Mitglieder die Tagesordnung durch, die Diskussionen hatten sich wie gewünscht in Grenzen gehalten, die Themen waren zügig abgehandelt worden. Und so war dann zumindest für die Besucher der BZA vorbei, der nicht-öffentliche Teil startete. Mit aufgesetzter Maske und nach erneuter Handdesinfektion ging es dann in den Feierabend.

Sanierung der Kohlenstraße nicht vor 2025

Wenig befriedigend dürfte die Auskunft von Gerno Böll zum Thema „Zustand der Kohlenstraße“ gewesen sein: „Wir haben Straßen.NRW angeschrieben“, versicherte der städtische Dezernent. Aber: „Einen verlässlichen Termin für den Baubeginn konnte der Landesbetrieb uns nicht nennen.“ Vor 2025 werde aber wohl nichts passieren.

Allerdings werde die Stadt das Anliegen des Ausschusses unterstützen, auf dem Stück zwischen Nierenhof und Kupferdreh zumindest die ärgsten Schlaglöcher stopfen zu lassen und ein Tempolimit einzuführen. „Wir werden auf Straßen.NRW einwirken“, versprach Böll.