Neviges. Das Team der Bergischen Diakonie ist für Jugendliche ebenso Ansprechpartner wie für Senioren. Und es gibt viele Ideen für die Zukunft.
Ja, Regine Reimann und Andrea Mélon Martinez sind heilfroh, dass sie jetzt wieder von Angesicht zu Angesicht beraten und helfen können, getrennt nur durch eine Plexiglas-Schutzscheibe. Die beiden gehören zum Team des Stadtteilzentrums der Bergischen Diakonie, Lohbachstraße 30. „Wir hatten, wie so viele, ja auch bis Ende Mai einen eingeschränkten Publikumsverkehr. Wer zu uns wollte, musste sich vorher telefonisch anmelden. Das haben wir gemerkt, es gab da schon einen gewissen Einbruch“, erzählt die Diplom-Sozialwissenschaftlerin Regine Reimann. Und ihre Kollegin Andrea Mélon Martinez, neu im Team, ergänzt: „Zum Bereich Pflege und Wohnen kam so gut wie nichts.“ Was dagegen vor der Lockerung und auch jetzt vielen getrennt lebenden Eltern auf der Seele liegt, sind Fragen zum Umgangsrecht.
Fragen zum Umgangsrecht
„Darf ich mein Kind noch sehen? Darf mein Kind mich besuchen? Das waren so Themen, und da war ja auch die Rechtsprechung anfangs nicht eindeutig. Da musste man schon jeden Fall einzeln genau anschauen“, sagt Regine Reimann. Der gesamte Bereich „Trennung und Scheidung“ habe die Beiden auch während des Lockdown auf Trab gehalten. „Bis hin zu dem Hilferuf: Soll ich gehen oder nicht? Und was kommt nach der Trennung?“, erinnert sich die Sozialpädagogin Mélon Martinez.
Kein Café Kinderwagen
Ansonsten sei schon viel weggebrochen in den letzten Wochen. Und natürlich sei es schade, dass die Kummersprechstunden in der Gemeinschaftsgrundschule Tönisheide und der Regenbogenschule im Siepen zum Schutz vor Corona ausfiel. „Das muss man dann gucken, wie das nach den Ferien wieder in Gang kommt.“ Unklar ist auch, wann das beliebte Café Kinderwagen wieder startet. „Da hatten wir ja als Standorte das Familienzentrum Siepen und das Café Bimbolandia am Kloster.“ Auch die Aktion „Klein trifft Groß“ im Domizil Burgfeld muss erstmal aussetzen. „Klar, das geht natürlich im Moment noch nicht. Da besuchten zwei Kitas das Domizil, zum Beispiel um mit den Senioren zu basteln.“
Zeiten der offenen Sprechstunde
Die Beratung im Stadtteilzentrum Neviges, Lohbachstraße 30, erfolgt kostenlos und vertraulich. Bei Bedarf verweist das Team an weitere Institutionen oder Ansprechpartner.
Öffnungszeiten: Montag und Freitag 10 bis 12 Uhr; Dienstag 14 bis 16 Uhr; Donnerstag 15 bis 17 Uhr. Mittwoch bleibt das Stadtteilzentrum geschlossen. Weitere Termine nach vorheriger Vereinbarung unter 02053 4253-0.
Noch Platz im Literaturcafé
Vieles ist zurzeit nicht machbar, umso mehr Energie steckt das Team jetzt in Aktionen, die nach dem Lockdown wieder möglich sind. „Seit Mai gibt es wieder unser Literaturcafé. Da ist die Teilnehmerzahl recht überschaubar, da könnten sich gern noch einige dazu gesellen.“ Nach wie vor, so ergänzt Regine Reimann, gehörten die sogenannten „begleiteten Umgänge“ zu ihren Aufgaben. Und das heißt: Wenn ein Kind in einer Pflegefamilie lebt, dürfen die leiblichen Eltern trotzdem Kontakt halten. „Das läuft dann über das Jugendamt. Man trifft sich hier bei uns oder auch auf dem Spielplatz, ich bin dann dabei“, erzählt Regine Reimann. Auch wolle man bald wieder Vorträge zu aktuellen Themen anbieten, wie etwa letztens, als es um das Gefahren für Kinder im Internet ging.
Senioren-Disco geplant
Nicht rasten und rosten, sondern neue Projekte in Angriff nehmen, so lautet das Motto der Zwei: „Wir planen ein Frauencafé, erstmal hier in der Lohbachstraße. Und eine Seniorendisco fände ich gut. Wo und wann, das müsste man dann sehen. Aber ich glaube schon, dass so etwas laufen würde“, meint Andrea Mélon Martinez. Und ganz unabhängig von Alter und Geschlecht, hat das Team eine Bitte an alle Nevigeser: „Wir würden gern wissen: Was wünschen sich die Leute noch von uns und was fehlt überhaupt in Neviges? Welche Vorträge, welche Veranstaltungen hätte man gern?“ Anregungen, Tipps und Ideen einfach mailen an Andrea.MelonMartinez@bergische-diakonie.de oder anrufen 02053 4253-0.