Neviges. Bei den Bürgervereinen in Velbert fallen aufgrund der Corona-Krise Veranstaltungen aus. Gefeiert werden soll trotzdem bald wieder – nur anders.

Monika Hülsiepen, Vorsitzende des Bürgervereins Tönisheide, atmet erleichtert auf: „Ich habe gerade gehört, dass wir für unsere interne Vorstandssitzung den größten Gemeindesaal an der Kuhlendahler Straße bekommen. Das ist wirklich gut, denn eine Videokonferenz wäre schon schwierig gewesen.“ Normalerweise treffen sich die Mitglieder im Sitzungszimmer, aber der ist zu eng, wenn zwölf Leute den erforderlichen Mindestabstand einhalten müssen. Also fragte man bei der Gemeinde an und zieht am 19. Mai zwei Türen weiter. In Zeiten der Corona-Krise müssen auch die Bürgervereine umplanen, sich anders organisieren und natürlich auch einiges absagen. Doch die Hoffnung stirbt zuletzt: So will der Bürgerverein Hardenberg-Neviges nach dem großen Erfolg bei der Premiere im letzten Jahr wieder ein Bürgerfest auf die Beine stellen, wenn auch in abgespeckter Version.

Vorbereitung zurzeit nicht möglich

Vorträge und Stammtisch fallen aus

Der Stammtisch des Bürgervereins Tönisheide im Café Inside muss zurzeit ausfallen. Der Verein hat 270 Mitglieder, die Mitgliedschaft kostet 15 Euro im Jahr.

Der Bürgerverein Hardenberg-Neviges hat 200 Mitglieder. Jahresbeitrag: 15 Euro. Hier fallen die Vorträge aus, die ansonsten jeden Monat im Awo-Stadtteil-Treff, Elberfelder Straße 21, angeboten werden.

„Irgendetwas sollte es im Stadtgarten schon geben. Ich hab auch fest vor, die neue Boule-Bahn zu nutzen. Aber man kann ja im Moment nichts vernünftig planen“, bedauert der erste Vorsitzende August- Friedrich Tonscheid. Normalerweise hätte er im Moment alle Hände voll zu tun mit den Vorbereitungen: „Ich müsste eigentlich schon heute Karussell, Chöre und die verschiedenen Buden organisieren. Das alles kostet Geld, der Verein tritt ja in Vorkasse. Und was ist, wenn das Ding dann ausfällt? So viel Geld haben wir auch nicht.“ Jetzt müsse man sich eben noch gedulden und dann gegebenenfalls ein wenig improvisieren: „Wenn ich im Juli weiß, dass das klappt, dann lege ich los und dann kriegen wir auch irgendwie ein Fest auf die Beine.“

Keine Wanderung nach Neviges

Ein gutes Team beim Bürgerverein Tönisheide (von links): Die Vorsitzende Monika Hülsiepen, Kassierer Kurt Hörter und der stellvertretende Vorsitzende Stefan Atzwanger.
Ein gutes Team beim Bürgerverein Tönisheide (von links): Die Vorsitzende Monika Hülsiepen, Kassierer Kurt Hörter und der stellvertretende Vorsitzende Stefan Atzwanger. © FUNKE Foto Services | Ulrich Bangert

Bürgerfest ja oder nein – diese Gedanken treiben die Tönisheider nicht um: Der Bürgerverein ist nach der zweitägigen Sause 2019 eh erst im nächsten Jahr wieder an der Reihe, jetzt im Sommer liegt die Organisation eines Sommerfestes – wenn es denn eins geben sollte – in den Händen der Kirchengemeinden. „Bei uns steht als nächstes der Seniorennachmittag im August an. Der Shanty-Chor ist engagiert. Wir hoffen, dass das klappt und wir das wieder im katholischen Gemeindesaal machen können“, erzählt Monika Hülsiepen. Dass die geplante Wanderung jetzt am Samstag, 9. Mai, ausfallen muss, sei natürlich schade: „Wir wollten von Tönisheide aus quer durch Neviges laufen und dann zurück. Zum Schluss wollten wir im Café am Kirchplatz einkehren.“ Der neue Betreiber, das Domizil, konnte noch gar nicht eröffnen. Nun sind alle gespannt, wie er beliebte Treffpunkt aussieht.

Tagesfahrt in die Eifel

Optimistisch ist Monika Hülsiepen, was die Tagesfahrt im September in die Eifel betrifft: „Das sind noch gut drei Monate, da halten wir mal dran fest, der Bus ist jedenfalls bestellt.“ Bei den Hardenbergern sieht es da schlechter aus, sie wollten bereits im Juni zum Drachenfels nach Königswinter fahren. August-Friedrich Tonscheid: „Es liegen schon Anmeldungen vor, aber daraus wird wohl nichts.“