Velbert. Bereits 26 Häuser sind mit Hilfe des Fassadenprogramms aufgehübscht worden. Es dürfen noch mehr werden. Jetzt kommt auch Neviges an die Reihe.

Unsere Stadt soll schöner werden: Das dachten sich auch die 26 Hausbesitzer in der Velberter Innenstadt, die sich am Fassadenprogramm beteiligt haben und ihre Immobilien ordentlich aufhübschen ließen. Einer von ihnen ist Andreas Wohlgemuth. Der Geschäftsführer der gleichnamigen Firma für Elektromaschinen hat den Häusern Mittelstraße 6 und 8 ein kräftiges Schokoladenbraun verpassen lassen, das gut zu den Klinkern im Erdgeschoss passt, die erhalten bleiben sollten.

Menschen in die Innenstadt locken

„Es sollen ja Menschen in die Innenstadt und in die neue Stadtgalerie gelockt werden, da ist es wichtig, dass auch das Umfeld stimmt und dazu gehören die beiden Häuser“, sagte Wohlgemuth, dessen Projekt jetzt vorgestellt wurde. Der alte Anstrich war bereits rund 35 Jahre alt. Neben der Fassade hat er auch die Fenster und die Ladenfronten in den Häusern erneuern lassen. „Interessenten für die Ladenlokale gibt es auch schon, mit der Vermietung wollte ich aber warten, bis alles fertig ist“, sagt der Hausherr. Damit seine Immobilie auch bei Dunkelheit gut aussieht, hat er spezielle Lampen anbringen lassen, die die Fassade schön beleuchten“. Bürgermeister Lukrafka lobte: „Ich begrüße ein solches Engagement sehr“.

Warben für das Fassadenprogramm (v.l.): Bürgermeister Dirk Lukrafka und Katrin Neumann vom Planungsamt der Stadt. Unternehmer Andreas Wohlgemuth und seine Tochter Aimée stehen vor dem frisch sanierten Haus.
Warben für das Fassadenprogramm (v.l.): Bürgermeister Dirk Lukrafka und Katrin Neumann vom Planungsamt der Stadt. Unternehmer Andreas Wohlgemuth und seine Tochter Aimée stehen vor dem frisch sanierten Haus. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

40 Prozent werden erstattet

Für die Fassadensanierung bekommen die Hausbesitzer einen Zuschuss von 40 Prozent der Kosten, erläuterte Katrin Neumann vom Planungsamt der Stadt. Voraussetzung für die Teilnahme am Fassadenprogramm sei, dass an der Hausfront 15 bis 20 Jahre nichts gemacht worden sei und das Gebäude ein ordentliches Facelifting nötig habe. „Das sehen wir uns vor Ort an“, sagte Neumann. Dann müsse der Hausbesitzer jeweils drei Kostenanschläge von den beteiligten Gewerken – Maler, Gerüstbauer und eventuell auch Stuckateure – einholen. Das Günstigste wird dann finanziert. „Aber natürlich kann der Hausbesitzer auch einen teureren Handwerker wählen, muss dann aber die Differenz selbst zahlen“, so die Planungsamtsmitarbeiterin weiter.

Weitere Häuser werden folgen

Zehn weitere Immobilien befinden sich derzeit in der Antragsbearbeitung und Umsetzung. „Ich wünsche mir aber noch mehr Beteiligung, es gibt im Plangebiet durchaus noch Häuser, denen das Fassadenprogramm gut tun würde“, sagte der Bürgermeister. Das Plangebiet reicht von der Friedrich-Ebert-Straße bis zur Güterstraße und von der Sternbergstraße bis zur Kleestraße. Durch das große Interesse am Programm, das seit 2016 läuft, wurden Fördermittel für zwei weitere Jahre bewilligt.

Begrünung von Wänden und Höfen wird auch gefördert

Bislang erhielten die aufgehübschten Häuser jeweils einen Fassadenanstrich. Aber es geht mehr, wie Katrin Neumann erläuterte: „Das Fassadenprogramm bietet weitere Fördermöglichkeiten, beispielsweise für die Begrünung von Mauern, Fassaden und Dächern sowie die Entsiegelung von Hof-, Spiel- und Wegeflächen“.

Neumann warb für die Begrünung: Die Begrünung trage zur Verbesserung des Mikroklimas und somit der Wohnsituation bei und helfe bei der Anpassung an die Folgen des Klimawandels. Die begrünten Flächen schafften Ersatzlebensräume und Biotope für Pflanzen und Tiere. In der Offerstraße, in der Mittelstraße sowie am Offersplatz würden demnächst einige Projekte realisiert.

Programm läuft seit 2016

Seit 201 6 gibt es das Fassadenprogramm für die Velberter Innenstadt. Vorläufer war ein Programm für die Nordstadt, das allerdings, nach Aussage der Stadt nicht so gut lief wie das für die Innenstadt. Und noch in diesem Jahr kommt die Nevigeser Innenstadt hinzu.

Wer Lust hat, sich zu beteiligen, findet alle Informationen, Antragsverfahren und Gestaltungsfragen unter www.velbert.de/buergerinfo/stadtentwicklung-und-klimaschutz/stadterneuerung/innenstadt-mitte/fassadenprogramm/

Neviges kommt hinzu

Noch in diesem Jahr sollen auch Hausbesitzer in der Nevigeser Innenstadt in den Genuss des Fassadenprogramms kommen. „Für dieses Förderprogramm haben wir kurz vor Ostern die Bewilligung bekommen“, sagte Bürgermeister Dirk Lukrafka. In der Domstadt werden 35 Prozent der Kosten übernommen. Anmeldungen dafür sind bereits jetzt möglich.