Velbert. . Die City als lebendigen Treffpunkt wünscht sich Bürgermeister Dirk Lukrafka. Wie dies aussehen könnte, sagte er beim Tag der Städtebauförderung.
„Wir sind auf einem guten Weg“, so die Feststellung von Bürgermeister Dirk Lukrafka. Beim Tag der Städtebauförderung, an der Velbert zum vierten Male teilnahm, blickte er auf das im vergangene Jahr Erreichte zurück: „Neugestaltung des Platz am Offers, der Stille Park, der Grundstein für das neue Schloss- und Beschlägemuseum wurde gelegt, das Forum Niederberg wird als kulturelle und gesellschaftlicher Treffpunkt gefördert, das Fassadenprogramm zeigt Wirkung und in diesem Jahr wird ein Investor für Hertie gesucht, der an diesem Standort ein Kino berücksichtigen wird. Das Bürgerbegehren für ein Kino im Forum Niederberg wurde von den Initiatoren zurückgezogen, sie unterstützen nun auch den Hertie-Standort.“
Freizeit, Kultur und Einkauf vereinen
Lukrafka zitierte aus einer Studie, nach der sich der Druck auf den Handel immer weiter verstärkt. „Die Innenstädte sind durch den Handel entstanden, es kann nicht wahr werden, dass der dort verschwindet. Wir müssen Freizeit, Kultur und Einkauf vereinen, deshalb bauen das Forum um und errichten das neue Schloss- und Beschlägemuseum, zusammen mit der Stadtgalerie und der Friedrichstraße muss die Innenstadt wieder zu einen Treffpunkt werden. Ähnliches gilt für Langenberg und Neviges, wobei jeder Stadtbezirk seine Eigenheiten hat. Dabei werden wir immer erklären, was wir in der Innenstadt machen.“
Es gibt kein Patentrezept gegen Leerstand
Die Verwaltung handelt dabei nicht allein. „Wir sind auch dabei“, strich Hans Küppers, der Vorsitzende des Bezirksausschusses Velbert-Mitte die Bedeutung der politischen Gremien heraus. „Die Situation in Velbert ist nicht selbst verschuldet, es ist ein allgemeiner Trend, erprobte Antworten darauf hat keiner, es gibt keine Patentrezepte“, so Sebastian Otto. Der Mitarbeiter im Büro Junker + Kruse für Stadtforschung und Planung sieht Velbert auf einem spannenden Weg: „Multifunktionale Angebote ziehen in die Innenstadt, auch wenn es Jahre dauert, bis Ideen umgesetzt werden.“
Starke Konkurrenz zwischen den Städten
Florian Heinkel, Projektmanager bei StadtBauKultur NRW, ging auf die Gründe ein, warum der Handel zunehmend verschwindet. „Es stimmt nicht ganz, dass das nur am Online-Handel liegt. Steigende Mieten und Lebenshaltungskosten verringern den Konsum, die Konkurrenz unter den Städten, Konzentrationsprozesse im Handel, all das führt zu Leerständen. Was kann man jetzt tun?“, fragt der Experte und gibt gleich die Antwort: „Politik, Verwaltung, Hauseigentümer, die unterschiedlichsten Leute müssen sich als eine Stadtgesellschaft begreifen und zusammenarbeiten. Lösungen müssen individuell gefunden werden.“
Stadtgalerie sorge nicht für neuen Leerstand
Beispiele dafür zeigte die Ausstellung „Gute Geschäfte. Was kommt nach dem Einzelhandel?“, die in dem leerstehenden Ladenlokal an der Friedrichstraße 169 aufgebaut wurde. Bürgermeister Lukrafka widersprach dem Eindruck einiger Bürger, dass durch die Stadtgalerie Geschäfte aus diesem Bereich nahe der Sparkasse verschwinden und weitere Leerstände entstehen. „Sport Klose war das Ladenlokal sowieso zu klein und hätte sich was Neues suchen müssen, wenn er nicht in die Stadtgalerie ginge. Ein Nachfolger für das Ladenlokal ist schon da.“
Auch der Europaplatz wird neu gestaltet
Ein kleine Gruppe von Bürgern machte anschließend einen Rundgang durch die City zu den Punkten, wo sich zukünftig noch etwas tun wird. Patrick Weber erklärte unter anderem, dass die Corbygasse und der Europaplatz noch in diesem Jahr im Stil des Offerplatzes neugestaltet werden. In der derselben Optik werde der Platz am Roten Schirm 2020 barrierefrei für Außengastronomie und kleinere Veranstaltungen umgebaut.
RAT FÜR EIGENTÜMER
- Immobilieneigentümer und Mietsuchende in Velbert-Mitte können sich im Rahmen des Ladenmanagments beraten lassen.
- Nicole Pöppelmann vom Büro Junker & Kruse ist per mail zu erreichen unter der Adresse: info@innenstadt-velbert.de oder telefonisch unter 0231/55 78 580.