Velbert. . Baugenossenschaft Niederberg hat das Verschönern ihrer Wohnanlage fördern lassen. Auch andere Hauseigentümer können Geld bekommen.

Zuweilen kostet es unglaublich viel Geduld und Nerven, eine Adresse – genauer gesagt: ein bestimmtes Haus – zu finden. Das ist am Rand der Innenstadt, nur ein paar Gehminuten von der Fußgängerzone Friedrichstraße weg, allerdings an einer Stelle gründlich anders: An den Fassaden der Wohnanlage der Baugenossenschaft Niederberg (BGN) prangen unübersehbar die Straßennamen An der Mähre (8 - 14) und Sternbergstraße (62 - 66) sowie geometrische Farbflächen, intern auch Barcode genannt.

Nur für Häuser im Projektgebiet

Zudem fallen hier alle Häuser positiv ins Auge, weil sie – einmal mit grünen und einmal mit blauen Farbakzenten zur strahlend hellen Außenhülle – schmuck und propper ausschauen. Möglich gemacht hat’s das Fassaden- und Wohnumfeldprogramm im Zuge des Stadtumbaus Innenstadt, erläutert Katrin Neumann (Planungsamt).

Spontan zum Mitmachen entschieden

„Das machen wir“, habe er spontan gesagt, als sie ihn vor zwei Jahren angerufen und auf dieses Programm angesprochen habe, erinnert sich der BGN-Vorstandsvorsitzende Manfred Hoffmann heute zurück. Aber die BGN hat noch weitaus mehr gemacht. Sie führte schon in 2016 eine umfassende und aufwändige Modernisierungsmaßnahme durch. Im vergangenen Mai startete dann das mittlerweile abgeschlossene Maßnahmenpaket, um die Wohnqualität auch des kompletten Umfeldes zu heben: Fassadensanierung durch Anstrich der Putzfläche und Fassadensockel, ferner Beschichtungsarbeiten an Balkon-Geländern, -Sichtschutz und an der Attikaverkleidung.

Architekt Uwe Friedrich (li.), Katrin Neumann (Planungsamt der Stadt) und Manfred Hoffmann (BGN-Vorstandsvorsitzender) stellten die Maßnahme vor.
Architekt Uwe Friedrich (li.), Katrin Neumann (Planungsamt der Stadt) und Manfred Hoffmann (BGN-Vorstandsvorsitzender) stellten die Maßnahme vor.

Dem Antrag lag ein Farbkonzept bei. Darüber hinaus ließ die Genossenschaft teilweise die Außenanlagen überarbeiten, Gegensprechanlagen installieren und auch die Treppenhäuser streichen. Mit der Planung und Begleitung des Ganzen wurde das Architekturbüro Uwe Friedrich betraut.

Der BGN-Chef beziffert die Gesamtkosten auf rund 400.000 Euro. „Ohne den Zuschuss aus dem Förderprogramm von rund 110.000 Euro“, so Hoffmann, „wäre die Maßnahme in dieser Form nicht möglich und realisierbar gewesen.“

Erscheinungsbild der Innenstadt verbessern

„Wir haben dafür auch extra Geld locker gemacht“, berichtet Katrin Neumann. Nach ihrer Auskunft läuft das Programm noch bis 2021, stehen eigentlich per anno 80.000 Euro für die reine Förderung zur Verfügung. „Das Programm läuft wirklich sehr erfreulich. Bisher wurden schon über 20 Maßnahmen gefördert.“ Es sei großartig, dass so viele Eigentümer Interesse hätten; schließlich trügen schöne und gepflegte Immobilien zu einem attraktiven Erscheinungsbild der Innenstadt bei. Allerdings habe man auch schon wiederholt Eigentümer vergeblich angesprochen.

Mehrere Bedingungen sind zu erfüllen

Und so geht’s: Einen Antrag kann jeder stellen, dessen Immobilie im Projektgebiet liegt. Die Grenzen dieses Bereichs markieren die folgenden Straßen: Sternberg., Friedrich-Ebert-, Blumen-, Weiden-, Klee-, Am weißen Stein/Ecke Ost-, Grün-, Güter- und Höferstraße. Zu den Bedingungen gehört u. a., dass die Maßnahme zum Zeitpunkt der Förderzusage noch nicht beauftragt oder begonnen wurde, der letzte Anstrich mindestens zehn Jahre her ist, keine Wärmedämmung gemacht und das Haus als renovierungsbedürftig eingestuft wird. Förderfähig sind z. B. Verputzen, Reinigen, Streichen und der Rückbau von Verkleidungen – allerdings nur die von der Straße aus sichtbaren Seiten. Es gibt auch Unterstützung für das Wohnumfeld. Das Geld kommt vom Land und vom Bund; zuwendungsfähig sind bis zu 40 Prozent der Gesamtkosten.

Team im Planungsamt entscheidet

Die Förderanträge können bei der Stadt eingereicht werden. Die Entscheidung trifft das Planungsamt. Erste Ansprechpartnerin bei Fragen ist im Rathaus Katrin Neumann, (02051) 262604, E-Mail an Katrin.Neumann@velbert.de.

>>>SECHS MIETER WOHNEN DORT SCHON SEIT DEM ERSTBEZUG<<<

Die BGN-Wohnanlage ist 1983/84 bezugsfertig geworden. Das Objekt umfasst sieben drei- bis viergeschossige Häuser mit 76 Genossenschaftswohnungen und 67 Pkw-Stellplätzen in einer Tiefgarage unter der Innenhoffläche. Die Kostenmiete liegt bei 4,88 Euro/Quadratmeter bzw. 4,58 Euro für zwei Altenwohnungen. Für den Bezug ist eine Wohnberechtigungsbescheinigung erforderlich.

Die BGN wertet die Vermie tungssituation „wegen der hervorragenden Lage“ als „ausge zeichnet“. Übrigens: Sechs Mieter wohnen bereits seit dem Erstbezug in ihrer Wohnung.