Langenberg. Zwei Langenberger Schulen stellen ein Theaterfestival für Amateurgruppen auf die Beine. „Spielwütig!“ geht Mitte März über die Bühne.

Knapp vier Wochen sind es noch, dann öffnet sich der Vorhang für das neue Theaterfestival „Spielwütig!“. Hinter der Veranstaltung stecken federführend das Langenberger Gymnasium und die Grundschule Max & Moritz – unterstützt von vielen Sponsoren und helfenden Händen.

Das Festival ist „von Schülern für Schüler“ gedacht, sagt Angelika Stodt. Sie unterrichtet Deutsch, Philosophie sowie Darstellung und Gestaltung am Gymnasium. Gemeinsam mit Petra Schroeder von Max & Moritz begleitet sie das Festival theaterpädagogisch und sitzt auch in der Jury.

Deutlicher Unterschied zu anderen Festivals

Angelika Stodt und Petra Schroeder (vorne) begleiten das Festival als Theaterpädagogen. Auf die drei Tage freuen sich außerdem (von links): Markus Ueberholz (Leiter Gymnasium), Ivonne Backhaus (Förderverein Gymnasium), Uwe Peter (Alldie), Katharina Höpken-Peters (Förderverein Gymnasium), Elke Brandes-Peter (Alldie), Alexandra Pitschke (Leiterin Max&Moritz) und Birgit Hoffmann (Gymnasium).
Angelika Stodt und Petra Schroeder (vorne) begleiten das Festival als Theaterpädagogen. Auf die drei Tage freuen sich außerdem (von links): Markus Ueberholz (Leiter Gymnasium), Ivonne Backhaus (Förderverein Gymnasium), Uwe Peter (Alldie), Katharina Höpken-Peters (Förderverein Gymnasium), Elke Brandes-Peter (Alldie), Alexandra Pitschke (Leiterin Max&Moritz) und Birgit Hoffmann (Gymnasium). © FFS | Michael Dahlke

Allerdings soll sich „Spielwütig!“ deutlich von anderen Festivals unterscheiden. „Wir möchten, dass möglichst viele teilnehmen“, sagt Petra Schroeder, „es geht nicht in erster Linie darum, wer gewinnt.“ Außerdem erhalte jede Gruppe eine Rückmeldung, werde nach jedem Auftritt über das Gezeigte gesprochen.

Diese Art der Organisation geht auf schlechte Erfahrungen zurück, die die beiden Lehrerinnen mit ihren jeweiligen Gruppen auf Festivals gemacht haben: „Da gab es kein Feedback, wir wussten nicht, was gut oder schlecht gelaufen ist. Das war schon frustrierend.“

Am ersten Tag darf geprobt und ausprobiert werden

Los geht das Festival am 11. März: Dann treffen die insgesamt acht Gruppen ein, lernen die Bühne kennen, proben. Jede Gruppe entscheidet selbst, was sie zeigt: „Manche führen Ausschnitte aus ihrem Programm vor, andere ein gesamtes Stück. Das bleibt den Gruppen überlassen“, erläutert Angelika Stodt. Die Teilnehmer hatten sich gen Ende 2019 am Online-Bewerbungsverfahren beteiligt.

Gespielt wird hauptsächlich im Alldiekunst-Haus an der Wiemerstraße. „Dafür sind wir sehr dankbar“, sagt Katharina Höpken-Peters vom Förderverein des Gymnasiums. „Überhaupt hätten wir die Idee ohne die Unterstützung von Alldiekunst nicht umsetzen können.“

Unterstützung von lokalen Stiftungen

Der Langenberger Festival-Oskar heißt Elwüti – der Name ergibt sich aus dem Logo des Festivals.
Der Langenberger Festival-Oskar heißt Elwüti – der Name ergibt sich aus dem Logo des Festivals. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Der Verein sei „in jeder Hinsicht hilfsbereit“ gewesen. „Die Organisation, Technik, Bühne. Und sie sind uns finanziell so weit entgegen gekommen, dass wir das Festival möglichst kostengünstig über die Bühne bekommen.“ Weitere Unterstützung liefern die Alice und Hans Joachim Thormählen Stiftung aus Heiligenhaus sowie die Langenberger Christian und Ulrike Reppekus Stiftung.

„Viele theaterbegeisterte Langenberger und Eltern unserer Schüler haben gespendet, die Schüler selbst packen mit an, auch jede Menge Eltern helfen. Das ist schon toll“, schwärmt Katharina Höpken-Peters. Die finanzielle Unterstützung ist denn auch so groß geworden, „dass wir am letzten Festivaltag zwischen drei- und viertausend Euro Preisgeld verteilen können.“

Sogar eine Gruppe von außerhalb ist dabei

An zwei Tagen – 12. und 13. März – zeigen die Schülergruppen, was sie können. Dabei sind zum Beispiel die Kabarettgruppe des Velberter Geschwister-Scholl-Gymnasiums, eine inklusive Theatergruppe der Gesamtschule Bleibergquelle und sogar eine Gruppe von außerhalb: Das Marie-Curie-Gymnasium aus Düsseldorf-Gerresheim hat sich angesagt.

„Insgesamt werden rund 170 Schülerinnen und Schüler dabei sein“, sagt Angelika Stodt. Und deswegen werde die Festivalpremiere auch unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden, denn: „Alle beteiligten Schüler sollen alle Aufführungen sehen“, erläutern Petra Schroeder und Angelika Stodt. Da im Alldiekunst-Haus 200 Plätze zur Verfügung stehen, „gehen die natürlich zuerst an die Schüler.“

Jury begutachtet die auftretenden Gruppen

Das Team hinter den Kulissen

Alles bei „Spielwütig!“ ist Eigenarbeit: Birgit Hoffmann, Kunstlehrerin am Gymnasium, und Michaela Willwoll von der Max-und-Moritz-Schule haben unter anderem Logo und Plakat designt, kümmern sich um einzelne Bühnenbilder.

Die Theater-AGs der beiden Schulen begleiten die Gastgruppen – denn gespielt wird zwar bei Alldiekunst, das gemeinsame Mittagessen gibt es aber im Gymnasium. Außerdem gestalten die beiden AGs die Eröffnung und die Preisverleihung.

Die Fördervereine der beiden Schulen – namentlich Katharina Höpken-Peters für das Gymnasium und Dr. Susanne Punsmann für die Max-und-Moritz-Schule – haben sich um Sponsoren und rechtliche Angelegenheiten wie Gema-Gebühren und Rechte an den Stücken gekümmert.

Uwe Peter und Elke Brandes-Peter schließlich stellen nicht nur den Aufführungsraum, sie helfen auch mit bei der Organisation, geben Tipps und stehen den Ausrichtern zur Seite.

In der Jury sitzen neben den beiden Lehrerinnen noch Uwe Peter von Alldiekunst, Regisseurin Martina Mann und die ehemalige Lehrerin des Gymnasiums, Gabriele Voigt. Die Jury wird allerdings keinen Gesamtsieger küren. „Das geht auch gar nicht“, sagt Angelika Stodt. „Man kann ja schlecht die Theatergruppe einer Grundschule mit der eines Gymnasiums vergleichen. Oder Kabarett mit Tanz.“

Und deswegen bekommt am letzten Festivaltag jede teilnehmende Gruppe eine Auszeichnung – und zwar nicht nur einen Geldpreis, sondern auch den Langenberger Theater-Oskar. Der heißt „Elwüti“, ist beweglich, und lässt sich so entsprechend der Kategorie modellieren. Der Name für den Preis ergibt sich aus dem Festival-Logo: Die Buchstabenkombination „Elwüti“ ist teil von „spielwütig“ und im Logo farblich anders hinterlegt.