Zum 22. Mal startet das Schul- und Amateur-Theater-Treffen. Der gute Ruf der Veranstaltung hallte diesmal bis nach Erkrath und Essen. Aber natürlich sind auch wieder alte Bekannte dabei

Mit viel Theater, etwas Musik und vielleicht auch nackter Haut können die Zuschauer beim diesjährigen SATT rechnen. Dabei werden Stücke für alle Altersgruppen angeboten. Fotos (2): WAZ, Detlev Kreimeier, Archiv
Mit viel Theater, etwas Musik und vielleicht auch nackter Haut können die Zuschauer beim diesjährigen SATT rechnen. Dabei werden Stücke für alle Altersgruppen angeboten. Fotos (2): WAZ, Detlev Kreimeier, Archiv © WAZ

Die rund 40 Vertreter der unterschiedlichen Ensemble stellten sich nach der Aufforderung von Organisatorin Judith Stankovic zunächst artig vor. Ehe sie einen Gruppenleiter zugeteilt bekamen, um eventuelle Fragen zu klären. Wäre da nicht das feierliche Ambiente der Vorburg des Schloss Hardenbergs, es wäre der Eindruck entstanden, es handle sich um ein Vortreffen zur Klassenfahrt nach Usedom und nicht die Besprechung zum Schul- und Amateur-Theater-Treff (SATT), das vom 30. Mai bis 6. Juni stattfindet.

Vermutlich ist gerade diese familiäre Atmosphäre das Erfolgsrezept von SATT. Etliche Teilnehmer waren schon in den vergangenen Jahren dabei. So benötigte das Veranstaltungskomitee auch nicht die große Werbeaktion, um die Woche voller Tanz und Schauspiel zu füllen. "Ich selbst war noch nicht dabei, meine Schüler allerdings schon. Und die reden mit einem solchen Enthusiasmus darüber, dass ich sofort zugesagt habe", erklärt Ruth Schormann, von der Förderschule Lernen "In den Birken." Jetzt erwartet sie und ihre Kollegin Ann-Kathrin Kamber einiges an Arbeit. Das Stück muss einstudiert werden. Nach Musik von Vivaldi sollen die "Kleinen" die "Vier Jahreszeiten" in unterschiedlichster Weise darstellen. "Das ist eine super Erfahrung für die Kinder", weiß Ann-Kathrin Kamber.

Es sind jedoch nicht ausschließlich Stammgäste bei SATT 22 dabei. "Wir leben natürlich auch von der Mundpropaganda", erklärt Judith Stankovic. Und die reicht mittlerweile von Erkrath bis Essen. So ist diesmal Thomas Hain mit der Regenbogenschule aus dem Ruhrgebiet zu Gast und möchte den Zuschauern mit dem Stück "Geisterstunde auf Schloss Eulenstein" das Gruseln lehren.

Das Programm besteht neben dieser leichten Unterhaltung auch aus wesentlich ernsteren Stücken. Bora Altun befasst sich in seiner Aufführung "Der Rechtsweg ist ausgeschlossen" mit Widersprüchen unserer Gesellschaft. Er möchte allerdings nicht im Stile eines Stand-Up-Komikers einen Witz an den nächsten Reihen. "Es handelt sich um Theater", führt der Nachwuchs-Künstler mit Nachdruck aus.

Selbst eine Diplom-Arbeit hat den Weg ins Schloss Hardenberg gefunden. Erst vor kurzem hat Pia Zöller ihr Studium der Musikpädagogik abgeschlossen. "Nur trocken an so einem Stück zu arbeiten, ist nicht der Sinn und Zweck. Man möchte das schließlich auch einem Publikum und nicht nur den Dozenten präsentieren", erklärt die Diplomandin.

Wer jetzt Lust auf Musik und Theater bekommen hat, der braucht nicht die Kaffeekasse zu plündern. Wie immer in den vergangenen 20 Jahren ist der Eintritt bei SATT frei. Allerdings sollten sich Schauspiel-Begeisterte bei Judith Stankovic unter Tel:02051/262276 anmelden. Schließlich sind nur circa 120 Plätze im Westflügel des Schlosses vorhanden und die Erfolge der Vergangenheit zeigen, dass die kaum ausreichen werden. Theater und nicht um Stand-Up-Comedy."