Langenberg. Zwei Langenberger Schulen arbeiten zusammen, um im März 2020 ein Theaterfestival auf die Beine zu stellen. Bewerbungsfrist läuft bis Dezember.

Spielwütig sind sie, die Nachwuchsschauspieler der Max-und-Moritz Grundschule und des Langenberger Gymnasiums. Und die verschiedenen Gruppen sind auch immer wieder unterwegs auf Festivals für Schul- und Amateurtheater. „Nur hier vor Ort gibt es so etwas leider nicht mehr“, bedauert Angelika Stodt. Sie ist Lehrerin am Gymnasium und gehört zu der Gruppe, die nun ein eigenes Festival auf die Beine stellt. Im März 2020 findet das statt und heißt: „Spielwütig!“

Andere Festivals sind zu groß

Angelika Stodt (v.l.), Petra Schroeder, Birgit Hoffmann und Katharina Höpken organisieren das Festival, es fehlt Michaela Willwoll von der Max-und-Moritz-Grundschule. Markus Ueberholz, Schulleiter des Gymnasiums, freut sich über das Engagement.
Angelika Stodt (v.l.), Petra Schroeder, Birgit Hoffmann und Katharina Höpken organisieren das Festival, es fehlt Michaela Willwoll von der Max-und-Moritz-Grundschule. Markus Ueberholz, Schulleiter des Gymnasiums, freut sich über das Engagement. © Sascha Döring

Denn so schön die Reisen zu den Festivals auch sind, es gibt viel zu viele Nachteile bemängeln Angelika Stodt und ihre Kollegin Petra Schroeder von der Grundschule: „Es sind meist landesweite Veranstaltungen und wenn man nicht gerade unter die ersten drei kommt, gibt es keinerlei Anhaltspunkte, wie gut der Auftritt war.“ Meistens heiße es dann nur: „Sie sind nicht platziert, danke fürs Mitmachen.“

Das sei sehr ärgerlich, „denn auf den Festivals darf man in der Regel nur einen Ausschnitt aus dem Programm zeigen“, erläutert Angelika Stodt. „Das ist aber extrem aufwändig, zum Beispiel eine Theaterstück auf 20 Minuten zusammen zu kürzen.“

Rückmeldung und Zeit für den eigenen Auftritt

Und genau diese Dinge soll es bei „Spielwütig!“ alle nicht geben. „Jede Gruppe darf einen maximal 60-minütigen Auftritt hinlegen“, erläutern Schroeder und Stodt. Nicht zu kurz, aber auch nicht zu lang, denn „es sind ja auch Grundschulkinder dabei, das soll für die ja nicht zu anstrengend werden“, sagt Grundschullehrerin Petra Schroeder.

Dazu kommt: Nach jedem Auftritt wird es eine Nachbesprechung mitsamt dem Publikum geben, moderiert entweder von einer der Organisatorinnen oder einer Theaterpädagogin. „So bekommt jede Gruppe direkt eine Rückmeldung und kann die eigene Leistung besser einschätzen.“

Alldiekunst unterstützt das Theaterfestival

Besonders freuen sich die Damen um Angelika Stodt und Petra Schroeder, dass das Alldiekunst-Haus als Partner in das Projekt eingestiegen ist: „Die sind auf uns zugekommen, haben ihre Mitarbeit angeboten. Das ist ein Geschenk für uns“, freut sich Schroeder. Und so treten die Teilnehmer des Festivals zwischen dem 11. und 13. März 2020 an der Wiemerstraße 3 auf: eine Gruppe morgens, und je eine am frühen und am späten Nachmittag.

Einzugsgebiet für das Festival ist aber nicht nur Langenberg, „sondern Velbert und der ganze Kreis Mettmann“, betont Dr. Katharina Höpken vom Förderverein des Gymnasiums, die das Team tatkräftig unterstützt. Denn allein in Velbert gebe es eine „tolle Theater-, Tanz- und Spielszene, die aber viel zu oft im Kleinen versickert.“ Auftritte vor großem Publikum seien eher selten, meistens säßen im Publikum bloß Eltern und Verwandte, Freunde und Mitschüler.

„Wir holen also nun die Kinder und Jugendlichen nach Langenberg, damit sie für Kinder und Jugendliche spielen“, betont Katharina Höpken. „Außerdem ist das Festival jahrgangsübergreifend, also von Grundschule bis Oberstufe“, ergänzt Angelika Stodt.

Bewerbungsfrist endet am 22. Dezember

Das SATT ist längst Geschichte

Lange Zeit gab es in Velbert das Schul- und Amateurtheater-Treffen, kurz SATT genannt. Die teilnehmenden Gruppen durften die Bühne im Bürgerhaus (seit 1996) und der Vorburg (seit 2007) kostenfrei nutzen, auch der Eintritt war frei.

Im Jahr 2009 dann fand das Festival zum letzten Mal statt, insgesamt 23 Mal hatten bis dahin Nachwuchsschauspieler auf den Velberter Bühnenbrettern stehen dürfen.

Noch bis zum 22. Dezember läuft die Bewerbungsfrist: Mitmachen dürfen Theater-AGs, Kurse zu „Darstellen und Gestalten“, Projekt- und Literaturkurse aller Altersstufen und Schulformen. Auch Musical- und Kabarettproduktionen sind willkommen. Die Bewerbung sollte möglichst mit Foto oder gar Video-Ausschnitten eingeschickt werden, eine Jury entscheidet dann, welche neun Gruppen im März auftreten werden.

Um die Versorgung der Teilnehmer sicherzustellen, bitten die Organisatoren um einen Teilnahmebeitrag von 15 Euro je Teilnehmer. Die Bewerbung geht dann per Post an „Spielwütig!“ Schultheaterfestival Langenberg, c/o Städtisches Gymnasium Langenberg, Pannerstraße 33, 42555 Velbert oder per Mail an spielwuetig@gmx.de.