Neviges. Die Bürgervereine aus Neviges und Tönisheide haben sich für das Jahr 2020 viel vorgenommen. Und die Vorsitzenden hegen dabei so manchen Wunsch.
Sie organisieren Feste und Ausflüge, informieren, was in ihrem Stadtteil los ist, und haben ein offenes Ohr für die Anliegen der Anwohner: Ein engagierter Bürgerverein ist Gold wert. Mit Vorfreude und Tatendrang planen die Vorsitzenden der beiden Bürgervereine BV Tönisheide und BV Hardenberg-Neviges ein ereignisreiches Jahr. Dabei haben beide auch Wünsche auf ihrer Liste, die sie zum Wohle der Bürger in ihrem Stadtteil gern erfüllt sähen. Nicht zu vergessen: Beide haben auch so manchen Grund sich zu freuen. Zum Beispiel darüber, dass es nach dreijähriger Pause bald wieder ein Café in Tönisheide gibt: Die Domizil Wohnfühlen Gmbh hat das beliebte Café am Kirchplatz übernommen, im Moment laufen die Renovierungsarbeiten.
Drei neue Bänke auf dem Kirchplatz
Gäste sind willkommen
Der Bürgerverein Tönisheide hat aktuell 275 Mitglieder. Jeden zweiten Dienstag im Monat ab 19.30 Uhr ist im Café Inside, Wülfrather Straße 8, Stammtisch. Auch Nicht-Mitglieder sind gern gesehen. Nächster Termin: 11. Februar.
Beim Bürgerverein Hardenberg-Neviges sind es zurzeit 184 Mitglieder. Jeden zweiten Freitag im Monat gibt es um 18 Uhr im Awo-Stadtteiltreff, Elberfelder Straße 21, Vorträge zu Nevigeser Themen. Gäste sind willkommen. Nächster Termin: 14. Februar.
Ab Frühjahr kann man hier wieder bei Schwarzwälderkirsch töttern, und das findet Monika Hülsiepen, erste Vorsitzende des Tönisheider Bürgervereins „ganz wunderbar“. Damit auch der Kirchplatz vor dem Café wieder zu einem Ort des Verweilens wird, hat sich der Bürgerverein für drei zusätzliche Bänke stark gemacht. „Die werden von den Technischen Betrieben aufgestellt, eine Bank davon spendieren wir“, erzählt Monika Hülsiepen, die bei aller positiven Entwicklung „einen ganz großen Wunsch hat“: die Entlastung der Wimmersberger Straße.
Zusätzliche Zufahrt gewünscht
Sie befürchtet, dass durch die zwei Neubau-Gebiete Meiberger Weg und „Am Südblick“ der Verkehr auf der engen Straße in gefährlichem Maße zunimmt. Ihre Anregung: eine zusätzliche Ausfahrt hin zur Wülfrather Straße. „Unten die 18 neuen Häuser am Meiberger Weg, das geht ja noch. Aber jetzt kommen hier ja noch einmal über 70 Häuser hin, und alle Menschen fahren über die Wimmersberger Straße.“ Eine Anfrage bei Bürgermeister Dirk Lukrafka habe bisher zu keinem positiven Ergebnis geführt. „Es hieß, das sei nicht nötig.“ Laut Berechnung der Stadt wohnten künftig für eine zusätzliche Zufahrt nicht genügend Menschen an der Wimmersberger Straße. Trotz der Absage blickt Monika Hülsiepen voller Vorfreude nach vorn: „Wir wollen wieder mitmachen bei der Saison-Eröffnung des Panoramaradwegs, und dann haben wir natürlich unser normales Jahresprogramm mit diversen Ausflügen.“
Gemeinsam an einen Tisch setzen
Fragt man August-Friedrich Tonscheid, der an der Spitze des Bürgervereins Hardenberg-Neviges steht, nach seinen Wünschen für das Jahr 2020, kommt erst einmal ein tiefer Seufzer. „Wünsche? Hab ich viele. Es ist fünf vor zwölf, es muss etwas passieren.“ Maßnahmen, die wieder Leben in die Altstadt bringen, Menschen nach Neviges locken. „Was nutzt uns das Schloss mit seinem neuen Konzept, wenn Neviges halb tot ist.“ Die jüngst weggefallenen Parkplätze am David-Peters-Quartier, das leidige Thema Laden-Leerstand – Baustellen gäbe es viele. Was also tun? Ärmel hochrollen und ran an die Schippe: „Alle Kräfte, Werbegemeinschaft, Kirchengemeinden, die Vereine, sie alle müssten sich an einen Tisch setzen. Und nicht jeder sein Süppchen kochen.“ https://www.waz.de/staedte/velbert/article227940649.ece
Frühlingsfest im Stadtgarten
Mit Wehmut erinnert sich das Nevigeser Urgestein an eine „wahnsinnig gute Straßenfete“, und erst die Altstadtfeste: „Rund um die Stadtkirche, da kriegten sie kein Bein an die Erde.“ Lang, lang ist’s her. Bei den Bemühung, Neviges aus der Tristesse zu holen, vermisst Tonscheid die Unterstützung der Stadt: „Velbert-Marketing sollte sich mal dran erinnern, dass es auch Neviges gibt.“ Der Bürgerverein selbst will dort anknüpfen, wo er 2019 aufgehört hat: Nach dem großen Erfolg des Familienfestes im Stadtgarten sind hier gleich mehrere Veranstaltungen geplant. „Uns schwebt ein Frühlingsfest mit mehreren Ausstellern vor, daran arbeite ich gerade.“ Im Sommer soll es dann wieder eine fröhliche Fete mit Hüpfburg, Musik und Bierzelt-Bänken geben. „Und wir machen auf jeden Fall etwas für alle, die hier geblieben sind.“
Boule-Freunde freuen sich
Groß sei die Nachfrage von Bürgern, die neue Boule-Bahn und das restaurierte Schachbrett zu nutzen. Beides hat der Verein mit Hilfe von Sponsoren mit 10.000 Euro finanziert. Auch will der Schachclub weiter mit dem Bürgerverein kooperieren: Wer Lust hat, kann das königliche Spiel unter freiem Himmel erlernen. Einen Wunsch hat der Vorsitzende doch noch: „Es wäre schön, wenn Dinge, die von den Politikern im Bezirksausschuss angestoßen werden, nicht im Sande verlaufen.“