Neviges. Mit einer Enttäuschung endet das Jahr für Häuslebauer am Meiberger Weg in Tönisheide. Sie können nicht das Jahr 2020 im neuen Heim begrüßen.

Weihnachten und Silvester im neuen Heim feiern – davon sind alle Hausbesitzer fest ausgegangen, die in Tönisheide am Meiberger Weg in bevorzugter Lage ein schickes Einfamilienhaus bauen lassen. Zumal es seitens des Investor Arsatec vor etwa einem Jahr hieß, im Sommer 2019 seien alle 18 Häuser bezugsfertig. Statt festlich im Wohnzimmer die Tafel zum Silvestermenü zu decken, Gäste im neuen Heim zu empfangen, stapfen Häuslebauer, die mal nach dem Rechten sehen möchten, über eine Baustelle. „Wir sind enttäuscht und sauer“, so sagt einer von ihnen. Zwar legten jetzt die verschiedenen Gewerke los und arbeiteten seit Wochen mit Hochdruck an den vier frei stehenden Häusern und 14 Doppelhaushälften, doch habe sich den Sommer über oft tagelang nichts getan. „Ich kenne Leute, die hatten schon eine neue Küche für ihr Haus gekauft, die steht jetzt irgendwo zwischengelagert.“

Auch der Investor ist verärgert

Noch immer ist ein Großteil der Häuser im Neubaugebiet Meiberger Weg in Tönisheide eingerüstet.
Noch immer ist ein Großteil der Häuser im Neubaugebiet Meiberger Weg in Tönisheide eingerüstet. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Viele Tönisheider, die hier regelmäßig spazieren gehen und sich für die Baustelle interessieren, fragen sich, warum hier noch immer niemand wohnt. Die Entwicklung ärgert auch Joachim Sälzer, Geschäftsführer des Investor Arsatec. „Unser Bestreben war es auch: Weihnachten im eigenen Haus.“ Insgesamt 6,5 Millionen Euro hat das Unternehmen, das erst kürzlich von Oberhausen zurück nach Essen gezogen ist, in das Projekt Meiberger Weg gesteckt.

Und dabei, wie der Geschäftsführer sagt, entgegen den Gewohnheiten ausnahmsweise einen Generalunternehmer beauftragt, der sich vor Ort um die Abwicklung sämtlicher Arbeiten kümmert. „Wenn wir ansonsten Bauvorhaben führen, bekommen zu 90 Prozent die einzelnen Handwerks-Unternehmen die Aufträge direkt von uns erteilt.“

Kein Kommentar zur Verzögerung

Preis variiert je nach Größe des Grundstücks

Je nach Größe und Lage des Grundstücks kostet der Traum von Wohnen im Grünen zwischen 450.000 bis 490.000 Euro für ein frei stehendes Einfamilienhaus mit einer Wohnfläche zwischen 150 bis 180 Quadratmetern. Die 14 Doppelhaushälften kosten je nach Größe des Grundstückes zwischen 320.000 bis 375.000 Euro.

Bei allen 18 Häusern variiert die Grundstücks-Größe zwischen 240 und 550 Quadratmetern. Die Vermarktung durch die Arsatec startete im Juni 2017, alle Häuser waren schnell verkauft.

Der Meiberger Weg gehöre zu jenen zehn Prozent, bei dem Arsatec den Auftrag an das Generalunternehmen Harfid aus Essen vergeben habe. Und mit diesen Leistungen sei man „nicht glücklich“, wie sich Joachim Sälzer ausdrückt. „Wenn bei uns zum Beispiel ein Elektriker nicht funktioniert, dann können wir direkt handeln, auch Unternehmen bei Unzufriedenheit kündigen. Bei der Beauftragung eines Generalunternehmens sind uns die Hände gebunden.“ Das Unternehmen Harfid wollte sich auf Nachfrage nicht zu den Gründen äußern, wie es zu der erheblichen Verzögerung kam. Man möge sich an Arsatec als Bauträger wenden. Über Arsatec läuft auch die gesamte Korrespondenz mit den Häuslebauern. „Das ist mein Vertragspartner, alles andere interessiert mich nicht“, so ein frustrierter Hausbesitzer.

Schlüsselübergabe Ende Januar

Bis Ende Januar sollen nun sämtliche Häuser schlüsselfertig und den Baubeschreibungen entsprechend übergeben werden, das ist das Fertigstellungsdatum plus Schlechtwetter-Tage, an das auch das Generalunternehmen juristisch gebunden sei, so Arsatec-Geschäftsführer Joachim Sälzer. Einige Häuslebauer bleiben skeptisch: „Aber einziehen kann man dann auch noch nicht. Da müssen ja noch Handwerker rein, zum Beispiel wegen Parkett oder Teppichboden.“ Das insgesamt 10.500 Quadratmeter große Baugrundstück am Meiberger Weg/Ecke Wimmersberger Straße hatte die Arsatec einst von einer Erbengemeinschaft erworben.