Neviges. Hüpfburg, Torwandschießen, Steine bemalen: Die Kinder genossen wieder einmal ihr Siepenfest. Auch für einen Neuling gelang das Debüt.
Stolz reckt Johannes drei Finger in die Luft. „Das hier ist mein drittes. Ich hab schon das mit der Trommel gemacht und den Kissen. Leo auch.“ Leo und Johannes sind dicke Freunde und stehen geduldig in der Schlange vor ihrer dritten Spielstation, der Hüpfburg. Hier passt Hans-Werner Mundt von der Sportjugend der Stadt Velbert auf, dass auch alles seine Ordnung hat und niemand in dem Getümmel unter die Räder kommt. Beim Siepenfest auf den Schulhöfen der beiden Grundschulen haben Schulen, Kitas, Vereine und Gemeinden wieder ein tolles Programm auf die Beine gestellt. Finden auch Viktoria Kipp, Johannes Mutter und Leos Mama Sandra Piec. „Das ist schön hier, und so gemütlich.“
Akribische Vorarbeit ist nötig
Um alle Institutionen mit ihren Aktionen unter einen Hut zu bekommen, sind gute Nerven und eine akribische Vorarbeit nötig. „Wir haben uns direkt nach dem letzten Fest zur Manöverkritik getroffen und dann ging es ab März richtig los“, erzählt Arnfried Szymanski, Leiter der Regenbogenschule. „Ja, in dem Gremium sind dann etwa 15 Personen. Da geht’s um Fragen wie : Wer macht was und was passiert, wenn jemand am Tag des Festes krank wird?“, ergänzt Ilka Powilleit, die die katholische Sonnenschule direkt nebenan leitet.
Schwungvoller Gottesdienst
Traditionell startete das fröhliche Fest mit einem ökumenischen Gottesdienst, der dieses Mal dank René Görtz, Jugendleiter der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde, besonders schwungvoll ausfiel: Als er in die Saiten seiner Gitarre griff, machten alle mit, blieb kaum jemand auf den Holzbänken sitzen – was auch dem stellvertretendem Bürgermeister Emil Weise sichtlich Spaß machte.
Ein Stempel nach jeder Station
Seit elf Jahren organisieren die Institutionen aus dem Viertel gemeinsam das Siepenfest. Termin ist immer Ende September nach dem Weltkindertag.
Wer wollte, bekam bei jeder Spielstation einen Stempel auf seine Spielkarte. Alle Organisatoren beteiligen sich ehrenamtlich an dem beliebten Stadtteilfest für Kinder, das immer gegen 18 Uhr endet.
Direkt nach dem schwungvollen kleinen Gottesdienst erklang nebenan Trommelwirbel: Mit großen Augen staunen die Kinder, wie Annika Gaida und Knut Kornatz – die Leiter der Music’s Cool – ihre Finger über die Djembele fliegen lassen. Vorsichtig probieren sie die afrikanische Trommel selbst aus, trauen sich mehr, schön locker bleiben im Handgelenk und lostrommeln. Aller Anfang ist schwer, aber klingt doch gut.
Alle wollen Kissen werfen
Lang ist auch die Schlange beim „Kissenwerfen“, initiiert von der Kita an der Adalbert-Stifter-Straße. „Ich will ins Rote treffen“, hat sich Noah (7) vorgenommen, sein Schwesterchen Lilli (3) will auch ihr Glück versuchen. Reges Treiben auf dem schmalen Pfad, der die beiden Schulhöfe verbindet. Zwischendurch mal eben rauf auf die Rutsche – das Leben ist doch herrlich.
Steine bemalen mit den Sportfreunden
Beim Stand der Sportfreunde Siepen taucht Alex (6) konzentriert seinen Pinsel in die Farbe, gerade war der Stein noch grau und trist, jetzt ist er ein kleines individuelles Kunstwerk. Nebenan basteln vor allem Mädchen aus Schwämmen kleine Schmetterlinge, tatkräftig unterstützt vom Team des Jugendzentrums Lessingstraße. Weniger eine ruhige Hand, aber dafür ein strammer Schuss war vor der Torwand gefragt, auch hier warteten alle brav, bis sie an der Reihe waren. Knusprige Würstchen vom Grill, jede Menge Kuchen, alles selbst gebacken – auch das gehört zum Siepenfest wie die goldene Herbstsonne.